Charakterstarke Indians drehen Spiel

Geschrieben von: Niki Jaklitsch Sonntag, den 20. Dezember 2009 um 21:09 Uhr

Einen wichtigen Erfolg feierten die EC Hannover Indians am Sonntag Abend. Dank großartiger Moral kam der Eishockey-Zweitligist aus Niedersachsen bei den Lausitzer Füchsen in Weißwasser nach einem 1:3-Rückstand noch zu einem 4:3 nach Penaltyschießen (0:0, 1:3, 2:0, 0:0, 1:0).


Im ersten Drittel im Weißwasseraner Fuchsbau entwickelte sich eine offene Partie mit guten Chancen auf beiden Seiten, doch sowohl Jonathan Boutin für die Füchse, als auch Indians-Keeper Thomas Ower konnten sich mehrfach auszeichnen, so dass Tore in den ersten 20 Minuten Fehlanzeige waren.


Im zweiten Spielabschnitt erwischten die Gastgeber den besseren Start und erarbeiteten sich zahlreiche gute Chancen zur Führung. Bis zur 26. Minute war aber stets Thomas Ower Endstation. Erst dann musste sich der Goalie erstmals geschlagen geben. Carsten Gosdeck hatte Weißwasser in Führung gebracht, nachdem Christoph Koziol per Bauerntrick unmittelbar zuvor noch an Füchse-Keeper Jonathan Boutin gescheitert war. Der ECH brauchte einige Momente, um sich zu sammeln, schlug dann aber im Powerplay zurück. Eine schöne Kombination des kongenialen Duos Jamie Chamberlain und Kyle Doyle schloss letzterer aus kurzer Distanz zum Ausgleich ab (31.). Weißwasser zeigte sich ob des Gegentreffers offenbar angefressen, denn die Füchse erhöhten nun den Druck und konnten folgerichtig wieder in Führung gehen. Sowohl beim 1:2 durch Carsten Gosdeck (34.), als auch beim 1:3 durch Danny Albrecht (38./Überzahl) bekam die ECH-Abwehr die Rebounds vor Thomas Ower nicht rechtzeitig in den Griff, so dass die Füchse die Abpraller dankbar verwerten konnten.


Im letzten Durchgang präsentierten sich die Indians wesentlich engagierter und aggressiver, während Weißwasser sich auf die Sicherung des Ergebnisses beschränken wollte und für die Passivität bestraft wurde. Zunächst verkürzte Josiah Anderson auf 2:3 (43.), ehe Jamie Chamberlain mit dem umstrittensten Treffer des Abends den Ausgleich markierte. In Überzahl verwertete der Kanadier einen Pass seines Sturmkollegen Kyle Doyle zum 3:3. Schiedsrichter Richard Schütz erkannte den Treffer trotz heftiger Proteste der Füchse, die den Puck lediglich am Innenpfosten gesehen haben wollten, an und der ECH war wieder im Spiel. In der Schlussphase entwickelte sich ein Spiel auf des Messers Schneide, das beide Teams für sich hätten entscheiden können. Sowohl Jonathan Boutin im Gehäuse des ESW als auch Thomas Ower im Tor der Indians ließen sich aber nicht mehr bezwingen, so dass die Entscheidung in der Verlängerung fallen musste. Dort verzeichnete der ECH ein deutliches Chancenplus, konnte die Scheibe aber trotz etlicher guter Möglichkeiten nicht im Tor der Füchse unterbringen. Da auch die Gastgeber aus ihren Chancen kein Kapital schlagen konnten, musste der Sieger im Penaltyschießen ermittelt werden. Zwar scheiterte Indian Christoph Koziol zunächst an Boutin, während Robin Sochan für Weißwasser traf. Anschließend waren die Füchse Ervin Masek und Sven Valenti jedoch nicht erfolgreich, während Josiah Anderson und Kyle Doyle für den ECH trafen. Doyle krönte seine starke Leistung so mit dem entscheidenden Treffer zum 4:3-Sieg, der die Großstadtindianer mit dem so wichtigen und sehnlichst erwarteten Erfolgserlebnis in die Weihnachtstage gehen lässt