Jetzt geht's los: Pre-Play-offs gegen Cannibals

Geschrieben von: Niki Jaklitsch Montag, den 07. März 2011 um 21:23 Uhr

48 Hauptrundenspiele liegen hinter den EC Hannover Indians, und jetzt beginnt sie, die wichtigste Zeit des Eishockey-Jahres. Die Zeit, in der es nicht mehr um Punkte und Tabellenplätze geht, sondern nur noch um Siege. Zwei in maximal drei Spielen benötigt der ECH gegen die Landshut Cannibals, um sich über die Pre-Play-offs für das Viertelfinale der 2. Bundesliga zu qualifizieren.


Los geht es für die Rothäute am morgigen Dienstag um 19.30 Uhr im niederbayerischen Landshut, ehe am Freitag (11.03.2011, 20.00 Uhr, Eisstadion am Pferdeturm Hannover) die Indians vor heimischer Kulisse aufs Eis gehen. Sollte es anschließend in der Serie unentschieden stehen und ein drittes Spiel die Entscheidung über den Viertelfinaleinzug bringen müssen, findet dieses am Sonntag, 13. März 2011 (18.00 Uhr), erneut am Landshuter Gutenbergweg statt.


Das Duell zwischen den Cannibals, die die Hauptrunde als Achter (72 Punkte) beendet haben und den auf Rang neun ins Ziel gekommenen Großstadtindianern (67 Punkte) dürfte eine enge Angelegenheit werden, in der der unbedingte Siegeswille, die Disziplin und auch die Tagesform letztlich den Ausschlag geben. Die Hauptrundenspiele beider Teams verliefen jedenfalls immer spannend: Am heimischen Pferdeturm konnte sich der ECH 3:1 und 5:1 durchsetzen, in Landshut behielten aber ebenfalls immer die Hausherren – wenn auch knapp mit 2:1 und 5:4 jeweils nach Penaltyschießen – die Oberhand.


So werden die Indians morgen und in der gesamten Serie bereit sein müssen, bis an ihre Leistungsgrenzen zu gehen und den letzten „Kick“ aus sich heraus zu holen, der gerade den im Team von Cheftrainer Bernhard Kaminski zahlreich vertretenen Nordamerikanern in Endrundenspielen attestiert wird. Wichtig wird auch sein, dass der ECH geduldig agiert und bereits in der neutralen Zone konsequent in die Zweikämpfe geht, um sich dann den zum Abschluss nötigen Platz vor dem Tor der Cannibals zu verschaffen. Freilich wird das eine sehr schwere Aufgabe, denn die von Tobias Abstreiter trainierten Dreihelmenstädter sind in allen Mannschaftsteilen stark besetzt und konnten gestern mit einem 2:1-Heimsieg gegen den Hauptrundenmeister aus Ravensburg noch einmal ein Ausrufezeichen setzen.


Im Tor vertraut der EVL auf die Fangkünste von Sebastian Vogl, der mit vier Shut-outs statistisch gesehen einer der besten Keeper der Liga ist und mit Sebastian Stefaniszin – ausgestattet mit einer Förderlizenz der Thomas Sabo Ice Tigers aus Nürnberg – einen starken Back-up an seiner Seite weiß. Die Fäden in der Abwehr ziehen Allrounder Markus Welz, der Ex-Straubinger Christian Retzer und der 37 Jahre alte „Dauerbrenner“ Kamil Toupal, bereits seit 1999 für den EVL aktiv. Kevin Kapstad und Nicolas Dumoulin, beide im Vorjahr noch für den SC Riessersee im Einsatz, verfügen über viel offensives Potential und sorgen gerade im Powerplay für Torgefahr von der blauen Linie. Neben den Routiniers setzen die Cannibals aber auch konsequent auf den eigenen Nachwuchs und Akteure wie den erst 17-jährigen Stefan Kronthaler oder Raphael Wagner (21 Jahre alt).


Im Angriff der Cannibals sollten die Indians ihre Augen vor allem auf Ty Morris richten, der zu viele Entfaltungsmöglichkeiten eiskalt mit Toren zu bestrafen versteht. Gegen den ECH ist dies dem 27-jährigen Kanadier, der in Deutschland u.a. auch schon für den EC Peiting und TEV Miesbach spielte, in zwei Einsätzen drei Mal gelungen. Weitere treffsichere Schützen hat das Team von Cheftrainer Tobias Abstreiter in Marc Rancourt und Cody Thornton, die beide in der Vorsaison noch gemeinsam für St. Mary's University in der Minor League CIS aufliefen, dem Tschechen Frantisek Mrazek und Peter Abstreiter. Auch in der Landshuter „Abteilung Attacke“ spielt der Nachwuchs eine tragende Rolle. Mit Nico Krämmer, Maximilian und Thomas Brandl sowie David Elsner laufen etliche Talente für den Traditionsverein auf, die in den kommenden Jahren im deutschen oder internationalen Eishockey sicherlich verstärkt von sich Reden machen werden. In den anstehenden Pre-Play-off-Spielen wird der ECH allerdings alles daran setzen, dass der Talentschuppen und mit ihm die Cannibals wenig Grund zum Jubeln haben. Um dies zu schaffen, müssen die Rothäute freilich auch Förderlizenzspieler wie Michael Baindl (Straubing Tigers) oder die Ingolstädter Stefan Daschner und André Huebscher in den Griff bekommen.


Die „Best of three“-Serie gegen die Landshut Cannibals wird angesichts der ausgeglichen besetzen Mannschaft der Niederbayern eine große Herausforderung, doch der ECH ist fest entschlossen, diese zu meistern. Der ECHte Hannoveraner Jan Hemmes hat die Ziele des Teams so auch klar umrissen und die Marschrichtung vorgegeben: „Wir sind noch lange nicht fertig!“, sagte der Verteidiger kürzlich in einem Interview, angesprochen auf die Chancen der Kaminski-Schützlinge in der Endrunde.

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