4:3 Sieg gegen Kaufbeuren

Ihren fünften Sieg in Folge eingefahren haben am Sonntag Abend die EC Hannover Indians. Vor rund 2900 Zuschauern geriet das hauchdünne 4:3 (1:1,1:1,2:1) gegen Kaufbeuren zu einem klassischen Arbeitssieg gegen defensiv überzeugende Allgäuer, die sich erst 158 Sekunden vor Schluss geschlagen geben mussten.


Ohne R. Kondelik, M. Rohatsch und den wieder aus dem Team rotierten J. Welke begann Hannover gegen den ebenfalls dezimierten Gast (L. Conti, K. Saurette, B. Röhling fehlten) wie so oft daheim mit Vollgashockey. Insbesondere körperlich versuchte der ECH gleich zu Beginn für klare Verhältnisse zu sorgen und den Gast zu beeindrucken, was drei frühe eigene Strafzeiten zur Folge hatte. Ein hoher Preis, doch da die Joker auch zwei Minuten mit 5:3-Feldspielern nicht zum 0:1 nutzen konnten, schien der Indiansfahrplan aufzugehen. Als D. Krabbat in Minute sieben aus Respekt vor einem weiteren Check von A. Dewan die Scheibe an der Bande leicht verlor und sich der permanent bearbeitete J. Webb wenig später laut HSR Neubert nur mit einem versuchten Stockstich zu wehren wusste (11.), da schien der Gast entnervt. Spielerisch freilich hatten bis dahin nur die Joker statt gefunden. Die Indians kamen nach den ersten ganz auf Zweikämpfe bedachten Minuten nicht zu ihrem offensiven Spielrhythmus und gingen nur durch ein sehr geduldig herauskombiniertes Überzahltor von B. Bagu mit 1:0 in Führung (15.), mehr ließ das gut organisierte Defensivspiel der Allgäuer nicht zu. Ihrerseits brauchten die Kaufbeurer allerdings Hannoversche Hilfe, um bei 20:00 doch das verdiente 1:1 bejubeln zu können. Der 19-jährige J. Sigl kam unter Mithilfe von B. Voigt zu seinem ersten Tor im Seniorenteam (18.).

Im zweiten Abschnitt gelang den Indians schnell die erneute Führung. Einen Pass vor den Kasten hievten D. Del Monte und ein Kaufbeurer Verteidiger in Gemeinschaftsarbeit in das ESV-Tor (24.). Ohne ihre etatmäßige erste Angriffsreihe und mit nur noch zwei verbleibenden Ausländern wusste die Joker-Reaktion jedoch zu überzeugen. Die weiterhin spielerisch mäßigen Indianer hatten die acht verbliebenen Gästeangreifer, davon vier U21-Akteure, noch lange nicht im Sack, standen vielmehr auch beim erneuten 2:2-Ausgleich aktiv Pate, als erneut ein individueller Fehler in Unterzahl dem Süd-3. das Remis durch D. Switzer sicherte (36.). Da permanente Strafzeiten auch im Mitteldrittel nur rund 10 Minuten 5:5-Hockey zuließen, fand der ECH auch weiterhin keinen offensiven Spielfluss, der ESVK um die gefühlt fast durchspielende Säule E. Ekblad hatte nach wie vor stets die richtige Antwort auf alle Angriffsversuche der Gastgeber und konnte sich im Notfall stets auf Keeper F. Hechenrieder verlassen.

Auch im Schlussabschnitt war von einer Ermüdung auf Seiten der Gäste nichts zu spüren. Zunächst killten die Indianer erneut kampfstark dreieinhalb Minuten eigener Unterzahl, um dann nach 47 Minuten selbst zum dritten Male in Führung zu gehen. Nach über zwei Monaten und sehr langen 10:12 Minuten gelang in Gestalt von J. Chamberlain endlich einmal wieder ein Treffer bei 5:3-PP, als dem 22-jährigen Gästekeeper die Sicht versperrt war. Eine angesichts des starken Gegners und des engen Spielstandes wieder einmal überflüssig harte Aktion von J. Anderson brachte den nicht klein zu kriegenden Gast aber noch ein drittes Mal unter gütiger ECH-Mithilfe zurück ins Match. Gerade eine der fünf gegen Hannovers #67 verhängten Strafminuten war vergangen, als D. Oppolzer sehenswert auf 3:3 stellen konnte (51.). Toller Kampf der Mannen um J. Hemmes verhinderte in den folgenden Minuten ein Kippen der Partie. Ein letztes Mal selbst in Überzahl agierend, gab erneut das gute Indianspowerplay am Ende den Ausschlag für Hannover. Der im Schlussabschnitt endlich einmal voran gehende und sehr präsente R. Hisey war nicht zufällig der Torschütze des alles entscheidenden 4:3 (58.), als der ESV just wieder komplett war. Direkt vor dem Kasten stehend pflückte der Ex-Grazer den Puck aus der Luft und brauchte nur noch einzuschieben. Das reichte, da HSR Neubert im Schlussabschnitt gleich zweimal Kaufbeurer wegen zu theatralischen Fallens zusammen mit Indianern auf die Strafbank beorderte. Am Ende half den Mannen des nach Spielschluss mit seiner Mannschaft dennoch hochzufriedenen M. Bleicher auch die Herausnahme des Torhüters nicht mehr – der ECH behielt in einer engen Partie mit 4:3 die drei Punkte am Pferdeturm.

So.,15.2.09: Hannover Indians – ESV Kaufbeuren 4:3 (1:1,1:1,2:1)

Tore: 1:0 (15.) Bagu 4 5-4, 1:1 (18.) Sigl, 2:1 (24.) Koziol 16, 2:2 (36.) Switzer 5-4, 3:2 (47.) Chamberlain 26 5-3, 3:3 (51.) Oppolzer 5-4, 4:3 (58.) Hisey 13.

Strfm.: ECH 24 +5 +Spdd. F. Anderson – ESV 20 +5 +Spdd. F. Webb

Zusch.: 2862

HSR: Neubert

GWG: R. Hisey (58.)

Beste Akteure: J. Hemmes, R. Hisey – E. Ekblad, J. Sigl

ECH: Voigt, (Smolka) – Staltmayr, Stolikowski, Bagu, Priebsch, Hemmes, Schadewaldt, Thomson – Chamberlain, Doyle, Phillips, Dewan, Del Monte, Koziol, Nemirovsky, Hisey, Carciola, Anderson, Fendt, Wagner

ESV: Hechenrieder, (Schreiber) – Ekblad, Wintergerst, Paule, Aßner, Rau, Stotz, Neumann – Webb, McFeeters, Oppolzer, Selea, Schury, Sigl, Rott, Switzer, Krabbat.