Ein echtes Highlight erwartet die Indians und ihre Fans am Sonntag beim Gastspiel in Bremerhaven. Das Nordderby ist zugleich das Eröffnungsspiel der neuen Eis-Arena Bremerhaven. Zu dem seit langem ausverkauften Match werden die Großstadtindianer von zahlreichen Fans begleitet, die sich in Bussen und einem Konvoi von Stretchlimousinen an die Unterweser aufmachen werden.


Mit der lautstarken Unterstützung im Rücken werden die Indianer Vollgas geben, um auch aus der Seestadt drei Punkte mitzunehmen, wie dies bereits beim 3:2 im Dezember 2010 gelungen war. Um diesen Coup zu wiederholen, muss beim ECH freilich alles zusammenpassen, denn der aktuelle Tabellenvierte (84 Punkte) verfügt über ein in allen Mannschaftsteilen hochkarätig besetztes Team.


Im Tor vertraut Pinguins-Cheftrainer Gunnar Leidborg auf einen Mann, der die Indians im Vorjahr noch im Trikot der Eispiraten Crimmitschau mehrfach an den Rand der Verzweiflung getrieben und auch maßgeblichen Anteil am 3:1-Sieg der Pinguine in Hannover im Oktober letzten Jahres hatte: Marko Suvelo. Als Vertreter des Deutsch-Finnen steht mit Dustin Haloschan ein junges Talent bereit, das im Vorjahr beim ERC Ingolstadt bereits DEL-Luft schnuppern konnte.


Bremerhavens Abwehr wird angeführt vom DEL-erfahrenen Justin Kurtz (u.a. in Wolfsburg und Krefeld aktiv), der vor allem im Powerplay für offensive Akzente sorgt und mit 40 Punkten in 46 Spielen, darunter sieben Tore, derzeit punktbester Verteidiger der Liga ist. Zusammen mit Vitalij Janke, Chris Leinweber, dem Ex-Indian Steve Slaton und Patrick Hucko bürgt die Hintermannschaft für viel Qualität.


Gleiches gilt für die „Abteilung Attacke“, die vor allem läuferisch glänzt und so der Defensive der Indians einiges abverlangen wird. Treffsicherster Pinguin ist momentan Chris Stanley mit 26 Toren und 33 Vorlagen in 46 Spielen, gefolgt vom Ex-Weißwasseraner Carsten Gosdeck, der in 45 Partien 16-mal traf und 29 weitere Tore vorbereitete. Gemeinsam mit dem zuletzt beim SC Riessersee aktiven Brad Self (46 Einsätze, 43 Scorerpunkte) und dem auch schon für die Hannover Scorpions spielenden Marian Dejdar (39 Punkte in 39 Spielen) ergibt dies gleich eine ganze Reihe von Akteuren, die Spiele entscheiden können. Vervollständigt werden die Angriffsreihen des Leidborg-Teams von den Janzen-Brüdern Alexander und Sergej und dem Ex-Peitinger Ales Kreuzer.


Um am Sonntag – wie schon beim zweiten Match dieser Saison am Pferdeturm, das die Indians ebenfalls im vergangenen Dezember 4:1 gewannen – bei den aller Voraussicht nach vollzähligen Pinguins als Sieger vom Eis gehen zu können, muss der ECH angesichts der starken Mannschaft der Fischtown Pinguins über die volle Spielzeit bis an seine Leistungsgrenze gehen, darf keine unnötigen Strafen ziehen und muss vor dem Tor – wie zuletzt in Dresden und auch in Crimmitschau – im richtigen Moment den Abschluss finden. Erst kurzfristig entscheiden dürfte sich indes, ob die am Dienstag noch pausierenden Tobias Stolikowski (Schulter) und Robin Thomson (Mandelentzündung) zum Wochenende wieder ins Team der Indians zurück kehren können. Das Gastspiel der Großstadtindianer in Bremerhaven steht unter der Leitung von Hauptschiedsrichter Franz-Josef Trainer (EHC Bad Aibling).

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