Wichtige Zähler bleiben am Pferdeturm

Geschrieben von: Oliver Schilling Sonntag, den 15. November 2009 um 22:48 Uhr

Mit dem vierten Drei-Punkte-Wochenende hintereinander den letzten Tabellenplatz wieder an die Wölfe Freiburg weitergereicht haben am Sonntag Abend die Hannover Indians. Gegen die Lausitzer Füchse behielt das Team von Coach J. West am Sonntag Abend mit 3:2 (2:0,1:2,0:0) die Oberhand.







Am Ende war es wie eigentlich immer gegen den Traditionsverein aus der Oberlausitz. Zehnmal in zwölf Heimspielen hatte die Historie zwischen Hannover und Weiswasser ein enges Spiel mit maximal zwei Toren Differenz gebracht und auch am heutigen Abend verlief die Partie bis zur Schlusssirene Spitz auf Knopf. Unnötig aus ECH-Sicht, denn man selbst hatte den Tabellenachten im Mittelabschnitt mehr oder weniger selbst zurück ins Spiel geholt.





Mit nur fünfzehn Feldspielern inklusive einem angeschlagenen R. Bartlick, nur zwei Ausländern im Kader (neben dem gesperrten S. Valenti fehlte auch der verletzte Kanadier M. Sullivan) und dem nächsten Spiel unter der Woche am Mittwoch in Dresden vor der Brust waren die Füchse an den Pferdeturm gereist. Mit dem Aufwind des Heimsieges gegen Riessersee und rund 250 mitgereisten Fans im Rücken wollten die Gäste jedoch auch in Hannover punkten. Indianscoach J. West nahm gegenüber dem Freitags-0:1 in Dresden zwei personelle Änderungen im Kader vor: für den gesperrten B. Phillips rückte M. Rohatsch nach langer Verletzung und für den angeschlagenen Try-Out-Spieler T. Burton Ex-Fuchs P. Mizzi zurück ins Team.



Eine Umstellung, die schon nach vier Minuten fruchten sollte. Einen scharfen Olson-Pass vor den Kasten konnte der zuvor an 13 Spieltagen nur einmal scorende Mizzi im Fallen in den Kasten der Gäste bugsieren, was nicht nur die Belohnung für eine starke Anfangsphase des West-Teams darstellte, sondern zeitgleich auch das Ende von langen 146 Minuten ohne eigenes Tor bedeutete. Mit dementsprechendem Rückenwind gehörte Abschnitt eins in der Folge klar den Indians, die gegen die Sachsen vier Zeitstrafen am Stück herausarbeiteten, fast siebeneinhalb Minuten Überzahl am Stück jedoch nicht zum 2:0 nutzen konnten. Erst als die Gäste wieder komplett waren, brachte D. Huhn ähnlich wie beim 1:0 die Scheibe einfach einmal scharf vor den Kasten, J. Wagner irritierte Füchse-Schlussmann R. MacDonald und die Hannover Indians gingen mit einem wichtigen und verdienten Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause.



Im zweiten Drittel kamen die bis hierher offensiv nur einmal durch E. Masek (5.) offensiv in Erscheinung getretenen Lausitzer ein wenig besser ins Spiel, profitierten jedoch auch von nun defensiv kurzzeitig verunsicherten Indianern, die mit einer Handvoll Fehlpässe und nicht ideal zu Ende gefahrenen Angriffen die Gäste zurück in die Partie ließen. Das 2:1-Anschlusstor im Powerplay durch C. Gosdeck fiel nach einem Bandenrebound vielleicht etwas glücklich (26.), war aber alsbald verdient, da Hannover auch nach der schnellen Antwort zum 3:1 (28.) – K. Doyle schloss einen schönen Spielzug in Überzahl mit der Rückhand ab – seine Sicherheit zunächst nicht wiederfand. So ging auch dem erneuten 3:2-Anschlusstreffer der Füchse ein Fehlpass voraus, den die Gäste nur Sekunden später bestraften – der aufgerückte Verteidiger J. Heyer traf aus Nahdistanz (31.).



Die bislang in sieben von acht Sonntagsspielen punktenden Lausitzer waren also vor dem Schlussabschnitt zurück im Spiel. Wie bei den Heimerfolgen gegen Freiburg und Landshut jedoch gelang es den Hannover Indians die Schlusssequenz relativ souverän nach Hause zu spielen. Zwar war der Gast nun optisch überlegen und gelangte aufgrund seiner läuferischen Klasse aus Indianssicht ein ums andere Mal zu oft ins Indiansdrittel, ein gut aufgelegter T. Ower, viel Kampfkraft und eine wieder einmal disziplinierte Spielweise, die den Füchsen in 60 Minuten nur zwei Powerplays gestattete, sicherten jedoch gemeinsam den wichtigen `Dreier`. Bei Chancen von zweimal D. Huhn und C. Koziol wäre ein erlösendes 4:2 möglich gewesen, so jedoch mussten die gut 2600 Indiansfans bis zur Schlusssirene zittern. Auch die Herausnahme von R. MacDonald nützte den Weisswasseranern am Ende jedoch nichts mehr.



Fazit: ein spielerisch nur mäßiges Zweitligaspiel lebte im Schlussdrittel vor allem vom Kampf und der Spannung, am Ende behielten die Hannoveraner nach verbesserter Defensivleistung in den letzten 20 Minuten die Punkte verdient am Pferdeturm.