Indians dominieren Wölfe
Geschrieben von: Niki Jaklitsch
Samstag, den 19. September 2009 um 03:13 Uhr


Aller guten Dinge sind drei: Am dritten Spieltag der 2. Eishockey-Bundesliga feierten die EC Hannover Indians ihren ersten dreifachen Punktgewinn. Der Aufsteiger setzte sich am Freitagabend gegen die Wölfe Freiburg souverän 4:0 (1:0, 2:0. 1:0) durch und zeigte dabei vor dem Sonntagsmatch bei den Schwenninger Wild Wings eine deutlich ansteigende Formkurve.


Vor 3.114 Zuschauern am Pferdeturm profitierten die Rothäute auch von der Rückkehr der Stürmer Jamie Chamberlain und Josh Olson, die die körperliche Präsenz des Teams deutlich stärkten und die Torgefahr erhöhten, sowie vom glänzend aufgelegten Keeper Benny Voigt, der gegen die Gäste aus Baden den Vorzug von Marek Mastic erhalten hatte. Den Hausherren war deutlich anzumerken, dass sie die klare Niederlage gegen den SC Riessersee aus der Vorwoche unbedingt vergessen machen wollten, entsprechend engagiert gingen sie gegen Freiburg von Beginn an zu Werke. Mit kompromisslos körperbetontem Spiel ließ Hannover die technisch versierten Breisgauer kaum zur Entfaltung kommen. Bereits in der Anfangsphase kreierte der ECH etliche gute Einschusschancen, von denen Routinier Bryan Phillips eine bereits in Spielminute drei erfolgreich zum 1:0 für die Indians abschloss. Der Treffer gab dem Team um Kapitän Brad Bagu die nötige Sicherheit, und so blieb Hannover weiter Ton angebend. Bei den wenigen Entlastungsangriffen der harmlosen Freiburger, deren Regisseure Yannick Dubé , Patrick Vozar und Paul Mc Ilveen die Indians-Defensive nahezu komplett abgemeldet hatte, war Benny Voigt stets hellwach und auf dem Posten, so dass nach 20 Minuten eine absolut verdiente, wenn auch knappe Führung des ECH zu Buche stand. Diese hätte freilich auch bereits höher ausfallen können, doch noch benötigten die Indians zu viele Versuche für einen Treffer.


Im Gegensatz zur Vorwoche gegen den SC Riessersee sollte sich die Chancenverwertung dieses Mal jedoch nicht zu Ungunsten der Indians auswirken. Vielmehr verbuchten die Hausherren – wie bereits in Durchgang eins – auch im Mittelabschnitt einen frühen Treffer. Nach knapp 23 Minuten demonstrierte Daniel Huhn eindrucksvoll das starke Unterzahlspiel des ECH, das der Ex-Augsburger in diesem Fall sogar mit einem Tor im Nachschuss krönte – 2:0. In der Folgezeit gingen die Indianer weiterhin engagiert in jeden Zweikampf, ließen Freiburg somit wenig Platz zum Kombinieren und kontrollierten die Partie. Logische Konsequenz war nach knapp 32 Minuten der zweite Treffer von Bryan Phillips zum 3:0, mit dem sich der neben Preston Mizzi und Dan Del Monte stürmende Deutsch-Kanadier zum aktuellen Topscorer der 2. Eishockey-Bundesliga aufgeschwungen hat. Auch anschließend waren die Indians immer einen Schritt schneller und wacher als Freiburg. Von den Wölfen von denen war bis auf wenige Entlastungsangriffe kaum etwas zu sehen. Mit einer gut organisierten Abwehr machte der ECH den Gästen das Leben schwer. Kam doch einmal ein Angriff durch aufs Tor der Indians, war Goalie Benny Voigt zur Stelle, der mit guten Reflexen und beinahe stoischer Ruhe die Gäste schier zur Verzweiflung trieb.


Im Schlussabschnitt ein ähnliches Bild: Freiburg wirkte zwar bemüht, hatte den agilen, körperetont spielenden Indianern jedoch wenig entgegen zu setzen. Die wenigen Vorstöße zu einem Tor für die Gäste waren stets bei Benny Voigt beendet, der auch das Glück des Tüchtigten auf seiner Seite hatte. Tüchtig, vor allem beim Herausarbeiten von Torchancen, zeigte sich am Abend auch der Sturm der Indianer. Die neu zusammengestellte Reihe mit Kyle Doyle, Josh Olson und Jamie Chamberlain sorgte durch ihre körperliche Präsenz für viel Gefahr vor dem Gehäuse von Wölfe-Keeper Ronny Glaser, auch wenn Treffer Nummer vier einem Verteidiger vorbehalten sein sollte. Nach etwas mehr als 50 gespielten Minute war es Brad Bagu, der die Scheibe in Überzahl zum 4:0 im Gehäuse der Gäste unterbringen konnte (51.) und damit Hannovers ersten Zweitliga-Sieg seit dem 29.03.1998 – Gegner beim 6:3 war ebenfalls Freiburg – perfekt machte. Einziger Wermutstropfen: Verteidiger PJ Atherton erhielt kurz vor Schluss noch zwei zehnminütige Disziplinarstrafen und damit automatisch eine Spieldauerdisziplinarstrafe, die den Abwehrstrategen am Sonntag in Schwenningen zum Zuschauen zwingt.


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