1:3-Niederlage in Bietigheim

Zwar brachte auch das dritte Testspiel kein Erfolgserlebnis für die EC Hannover Indians, doch zeigte der Aufsteiger in die 2. Eishockey-Bundesliga beim 1:3 (0:0, 1:0, 0:3) beim SC Bietigheim-Bissingen wie schon in den Vergleichen zuvor gegen Kassel und Köln eine starke Leistung und war nahezu über die kompletten drei Drittel ein ebenbürtiger Gegner für den amtierenden Zweitliga-Meister aus Baden-Württemberg. Im ersten Durchgang steckte den Gästen aus Niedersachsen noch ein wenig die strapaziöse Anreise in den Knochen - wegen eines Staus begann die Partie mit knapp einstündiger Verspätung. Doch auch Bietigheim liess es bei hochsommerlichen Temperaturen zunächst ruhig angehen, so dass Torchancen im ersten Drittel eher rar gesät waren. Wurde es dennoch einmal gefährlich, waren sowohl Indianer Marek Mastic als auch Steelers-Goalie Sinisa Martinovic auf dem Posten.

Im Mitteldrittel wurden die Indians mutiger und brachten Bietigheim mit schnellen Angriffen ein ums andere Mal in Verlegenheit. Konnten die Gäste - bei den gefährlichen Bietigheimer Kontern stets auf der Höhe - aus ihren Chancen zunächst noch kein Kapital schlagen, durften sie nach 35 Minuten die zu diesem Zeitpunkt vollauf verdiente Führung bejubeln. Nach sehenswerter Vorarbeit von Nick Martens und Josiah Anderson brachte PJ Atherton die Großstadtindianer aus Hannover in Front. In der Folgezeit zeigten sich die Gäste in Unterzahl erneut bärenstark, überstanden sie doch zwei Minuten mit nur drei Akteuren gegen fünf aus allen Lagen feuernde Steelers schadlos und konnten den Vorsprung in den Schlussabschnitt mitnehmen.

In den letzten 20 Minuten wurde Eishockey zur Nebensache, statt dessen hagelte es zahlreiche Strafen. Zeigten sich die Indians in einigen Szenen noch nicht clever genug, waren viele Hinausstellungen auch der kleinlichen Art der Spielleitung von Hauptschiedsrichter Ninkov geschuldet. So kassierten die Gäste allein im letzten Durchgang 73 Strafminuten, worunter eine Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Preston Mizzi sowie eine Matchstrafe gegen DJ Jelitto waren, der nach einem harten Check ebenfalls vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Bietigheim erhöhte nun natürlich den Druck und erspielte sich reihenweise gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Gestützt auf den starken Benjamin Voigt im Tor, der erneut nach rund der Hälfte des Spiels Marek Mastic abgelöst hatte, wehrten sich die Indianer mit vereinten Kräften und hatten ihrerseits in Unterzahl noch einige gute Möglichkeiten, die Partie zu entscheiden. Diese konnten jedoch nicht genutzt werden und so kam es, wie es kommen musste: Bietigheim konnte in der Schlussphase die größeren Kraftreserven abrufen und die Partie für sich entscheiden. Nach dem Ausgleich durch Stephane Robitaille - natürlich in doppelter Überzahl - (53.) besiegelten Kasper Degn (58.) und Max Seyller (59.) die Niederlage der Indians, für die ab Freitag der Wurmbergcup in Braunlage die nächsten hochkarätigen Tests gegen DEL-Clubs bereit hält.


SC Bietigheim-Bissingen Steelers - EC Hannover Indians 3:1 (0:0, 1:0, 0:3)

Tore: 0:1 (34:17) PJ Atherton (Nick Martens, Josiah Anderson), 1:1 (52:16) Stephane Robitaille (Kasper Degn, Dominik Hammer) PP2, 2:1 (57:22) Kasper Degn (Doug Andress), 3:1 (58:06) Max Seyller (Marc Wittfoth, Marcel Neumann)

Strafminuten: SC Bietigheim-Bissingen Steelers 4, EC Hannover Indians 22 + 10 gegen Josiah Anderson + 10 gegen Dan Del Monte + 10 gegen Jan Hemmes + Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Preston Mizzi + 5 + Matchstrafe gegen DJ Jelitto

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