Indians-Hoch dank „Viagra“ Hughes

Geschrieben von: Niki Jaklitsch Samstag, den 16. Januar 2010 um 04:20 Uhr

„John Hughes ist wie Viagra für unser Team.“ Mit diesen klaren Worten brachte Indians-Boss Dirk Wroblewski kürzlich die Bedeutung des im Dezember nachverpflichteten Stürmers für die EC Hannover Indians auf den Punkt. Mit zwei Vorlagen war der 22 Jahre alte Kanadier auch beim 4:1 (1:0, 2:0, 1:1) gegen den ESV Kaufbeuren am Freitag einer der auffälligsten Akteure des niedersächsischen Eishockey-Zweitligisten.


Vor 3.321 Zuschauern am heimischen Pferdeturm war dem ECH deutlich anzumerken, dass er den Aufwärtstrend aus dem Bremerhaven-Match fortsetzen und die Punkte unbedingt in Hannover behalten wollte. Dementsprechend engagiert gingen die Rothäute zu Werke und kamen in den ersten Minuten zu einigen guten Chancen. Nach der ersten Drangphase der Hausherren fand aber auch Kaufbeuren immer besser in die Partie und ab Minute 10 hatten es die Indians in erster Linie Torhüter Youri Ziffzer zu verdanken, dass sie in Anbetracht der hochkarätigen Einschussmöglichkeiten für die Gäste aus Bayern nicht in Rückstand gerieten. Umso wichtiger dann das Führungstor für die Hausherren in der 18. Spielminute: Nach schöner Vorarbeit von Brady Leisenring und John Hughes vollendete der an der Seite der beiden Neuzugänge in seinen Leistungen förmlich explodierende DJ Jelitto seelenruhig und abgeklärt zum 1:0 für Hannover, das zugleich den Stand zur ersten Pause darstellte.


Nach Wiederbeginn machten die Indians da weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten, beim Tore schießen. 65 Sekunden nach Wiederanpfiff nahm Brad Bagu Maß und überraschte ESVK-Keeper Thomas Tragust in Überzahl mit einem satten Schlagschuss (22.). In der Folgezeit bekamen die Zuschauer gute Chancen auf beiden Seiten geboten. Kaufbeuren hatte nun zwar mehr vom Spiel und etliche Hochkaräter auf seiner Seite, doch gestützt auf den souveränen Youri Ziffzer zeigte sich die Indians-Abwehr hellwach und vermochte alle Angriffsbemühungen der Gäste frühzeitig zu unterbinden. Da zudem auch die Chancenverwertung des ECH stark verbessert funktionierte, war Jeremy Wagners 3:0 nach 34 Minuten noch nicht die Vorentscheidung, aber doch ein deutlicher Fingerzeig zugunsten des ECH, der gegenüber Kaufbeuren den deutlich größeren Siegeswillen an den Tag legte und verdientermaßen mit drei Toren Vorsprung in den letzten Spielabschnitt starten konnte.


Kaufbeuren kam frischer aus der Kabine, erhöhte den Druck und wurde nach 43 Spielminuten belohnt. Im Nachfassen überwand Defender Emil Ekblad Youri Ziffzer zum 3:1 und brachte damit seine Buron Joker aus Kaufbeuren wieder zurück ins Match. Doch der ECH zeigte sich vom Gegentreffer nur kurzzeitig irritiert, kontrollierte mit fortschreitender Spieldauer Match und Gegner und blieb mit überfallartigen Angriffen stets brandgefährlich. Gerade als Kaufbeuren nochmals die letzten Kräfte mobilisierte und die Indians stellenweise wie im Powerplay in deren Drittel einschnürte, fand ein solcher Konter den Weg ins Ziel. In der 53. Minute zog DJ Jelitto nach einem schönen Solo knallhart ab und versenkte die Scheibe passgenau im Tor von ESV-Keeper Thomas Traglust, der bei diesem 4:1 keine Abwehrchance hatte. In den Schlussminuten wirkte Kaufbeuren zwar noch einmal bemüht, mit einem Tor doch noch das Comeback zu schaffen, doch die Indians ließen nichts mehr anbrennen und brachten den wichtigen und hoch verdienten Sieg mit einer starken Teamleistung erfolgreich über die Zeit.