Heimsieg ohne Gegentor

Geschrieben von: Niki Jaklitsch Samstag, den 06. März 2010 um 03:10 Uhr

Rund zehn Tage vor Beginn der Play-downs haben die EC Hannover Indians ein dickes Ausrufezeichen gesetzt: Der auf Platz 13 rangierende Eishockey-Zweitligist gewann am Freitag Abend souverän gegen die Tower Stars aus Ravensburg. Mit 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) wurde der Tabellendritte auf die Heimreise geschickt.


Die Großstadtindianer ließen vor der stattlichen Kulisse von 3.517 Zuschauern von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, dass sie – wie schon in der Vorwoche gegen Bietigheim – auch das Aufeinandertreffen mit den favorisierten Ravensburgern siegreich gestalten und die Punkte am Pferdeturm behalten wollten. Entsprechend engagiert gingen die Hausherren zu Werke. Mit körperbetontem Spiel und defensiver Disziplin ließen sie den Gästen kaum Möglichkeiten zur Entfaltung und kamen ihrerseits rasch zu guten Torchancen. Nachdem Kyle Doyle, Brady Leisenring und DJ Jelitto noch an EVR-Goalie Josef Mayer gescheitert waren, machte es Christoph Koziol nach knapp neun Minuten besser und netzte zur verdienten Führung des ECH ein (9.). Der Treffer gab den Indians Sicherheit und führte zu einer weiteren Steigerung der Offensivbemühungen der Hausherren, doch das 2:0 sollte im ersten Durchgang nicht mehr fallen. Von Ravensburg, in der Tabelle über 40 Punkte mehr als die Indians aufweisend, war bis zur ersten Pause fast gar nichts zu sehen. Zu berechenbar wirkte der Tabellendritte, bei den wenigen Chancen war Youri Ziffzer im Tor des ECH gemeinsam mit seiner Abwehr stets Herr der Lage.


Im zweiten Spielabschnitt legten die Indianer ausgezeichnetes Timing an den Tag: Keine zwei Minuten waren absolviert, als John Hughes nach feiner Vorarbeit von Brady Leisenring das 2:0 gelang – es war der erste zwingende Angriff im Mitteldrittel (22.). Anschließend hatte Hannover Spiel und Gegner im Griff, versäumte es aber, aus einer Vielzahl an Chancen weitere Treffer zu erzielen und das Match so früh zu seinen Gunsten zu entscheiden. Mit einer starken Defensivleistung und einem sehr disziplinierten Auftritt – der ECH kassierte nur eine Zwei-Minuten-Strafe – gelang es den Indians gleichwohl weiterhin, Ravensburgs Angriffsdrang in einem überschaubaren Rahmen zu halten. Brenzlig wurde es nach rund einer halben Stunde, als Ravensburgs Artjom Kostyrev in Unterzahl zu einem Alleingang ansetzte. Als Youri Ziffzer diesen jedoch mit einem „Big Save“ pariert hatte, hatte das Spiel eine entscheidende Wendung zu Gunsten der Niedersachsen genommen.


Zu Beginn der abschließenden 20 Spielminuten gab Ravensburg zwar noch einmal kurzzeitig Gas, doch die technisch und läuferisch starken Oberschwaben bissen sich an der konzentrierten Indians-Abwehr in schöner Regelmäßigkeit die Zähne aus. Dem ECH gelang es seinerseits erneut, genau zum richtigen Zeitpunkt einen Treffer zu erzielen: Knapp 44 Minuten waren um, als der Spieler des Monats Februar, Kyle Doyle, das Ergebnis auf 3:0 stellte und somit für die endgültige Entscheidung zugunsten der Indians sorgte (44.). In der Schlussviertelstunde standen die Hausherren weiter sicher in der Defensive und kauften Ravensburg mit körperbetontem Spiel ein ums andere Mal den Schneid ab. So geriet der unter dem Strich hoch verdiente Sieg der Indians gegen streckenweise pomadig auftretende Ravensburger zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr, auch wenn der Erfolg bei konsequenterer Chancenverwertung noch höher hätte ausfällen können.