Kreiszeitung 07.01.2008

Pasanens Kampf mit der entscheidenden Frage

Von Arne Flügge

BREMEN. Es ist kalt derzeit in Deutschland. Aber auch zwischen Werder und Petri Pasanen scheint momentan ein frostiges Klima zu herrschen. Während die Bremer Verantwortlichen mit anderen Spielern wie Daniel Jensen oder Jurica Vranjes bereits über eine Vertragsverlängerung gesprochen haben, "ist bei mir nichts passiert", beklagt Pasanen: "Weder mein Berater noch ich haben von Werder etwas gehört." Dabei hatte Sportchef Klaus Allofs doch kurz vor Ende der Hinrunde erklärt, am liebsten sofort auch den im Sommer auslaufenden Kontrakt mit dem stillen Finnen zu verlängern.

Eine Nachfrage bei seinem Chef hat sich Pasanen bislang verkniffen. Und das wird auch so bleiben. "Ich überlasse Werder die Initiative", sagt der Abwehrspieler und fügt mit seiner stoischen Ruhe an: "Wenn Werder mich nicht mehr will, kommt Werder nicht. Wenn sie mich noch wollen, werden sie sich schon melden."

Pasanen ist eben die Ruhe selbst. Noch jedenfalls. "Ich will nicht erst im Juni wissen, wo ich ab Juli spiele", sagt er und setzt sich ein Zeitfenster. "Ich muss meine Zukunft planen können. Spätestens bis März will ich wissen was passiert."

Das freilich will Pasanen aber nicht als Ultimatum an seinen Arbeitgeber verstanden wissen. Schließlich weiß er selber noch gar nicht, ob er - sollte ein Angebot ins Haus flattern - bei Werder bleiben will. Denn auf die für ihn alles entscheidende Frage hat Petri Pasanen selbst noch gar keine Antwort gefunden: "Kann ich mit der Rolle weiterleben, mal links, mal rechts zu spielen und dann wieder auf der Bank zu sitzen? Ich weiß es noch nicht", antwortete er sich selbst. Schließlich - und da ist sich Pasanen sicher - würde sich seine sportliche Situation bei Werder "nicht unbedingt verändern, wenn ich in Bremen einen neuen Vertrag unterschreibe". Denn seine Lieblingsposition ist namhaft besetzt. Pasanen würde gern in der Innenverteidigung spielen. "Das ist mir wichtig." Doch da leuchten die beiden "Laternen" Naldo und Per Mertesacker. Die sind gesetzt. Und bislang blieb Pasanen nur das Ausweichen auf die Flügel. Doch auch da wird das Gedrängel immer größer, wenngleich Pasanen zuletzt dank starker Leistungen den Vorzug erhalten hatte und die Konkurrenz wahrlich nicht zu scheuen brauchte. "Ich weiß, was ich kann", sagt der Finne selbstbewusst, "und Konkurrenz hast du in jedem Verein."

Erstmal ist ihm wichtig, dass er das Vertrauen des Trainers genießt und auf dem Platz steht. Alles andere kommt von selbst. Vielleicht aber auch nicht . . .