Weser-Kurier 16.01.2008

Der große Traum des Dennis Diekmeier


Werder-Talent hofft auf den Sprung ins Profilager

Von Walter Gleitze

GÖTTINGEN·BREMEN. Patrick Kluivert, Fabian Ernst, Mike Hanke, Gerald Asamoah, Manuel Neuer - alle diese Fußball-Profis haben eines gemeinsam: Sie spielten als A-Junioren beim internationalen Hallen-Fußballturnier in Göttingen. In diese Reihe möchte sich irgendwann auch Dennis Diekmeier einreihen können.

Der gerade 18 Jahre jung gewordene Spieler holte mit Werder Bremen den diesjährigen Turniersieg beim Mister-Lady-Junior-Cup (siehe Amateurfußball-Szene rechts). Groß war bei Spielern und Verantwortlichen die Freude darüber, dass Werder nach den zweiten Plätzen in den Jahren 2000 und 2006 nun endlich den großen Sieger-Pokal mit an die Weser nehmen konnte.

Kaum wieder zurück in Bremen, heißt es für den U19-Nationalspieler schon wieder die Koffer packen. Denn ab dem kommenden Sonntag bis zum 30. Januar reist Diekmeier mit der deutschen Mannschaft und dessen Trainer Horst Hrubesch zu einem internationalen Turnier nach Katar. Der rechte Verteidiger ist mit sechs Länderspielen im U19-Team bereits einer der erfahrenen Spieler und hat mit bisher zwei Länderspieltoren nach dem Stuttgarter Manuel Fischer (13 Länderspiele, sechs Treffer) die zweitmeisten Tore des aktuellen DFB-Aufgebots erzielt - als Abwehrspieler wohlgemerkt.

Der Realschulabsolvent stammt aus Achim vor den Toren Bremens, hat aber inzwischen eine eigene Wohnung in der Hansestadt. "Seit meinem sechsten Lebensjahr träume ich davon, einmal Fußball-Profi zu werden", sagt Dennis Diekmeier, dessen Eltern ihn ebenso auf dem Weg dorthin unterstützen wie seine Freudin. "Natürlich stört es vor allem meine Freundin, dass ich häufiger unterwegs bin, aber sie hat dafür großes Verständnis", meint der Werder-Spieler. Er hat bereits die Option, in der kommenden Saison bei den Amateuren von Werder Bremen in der Regionalliga (oder auch 3. Liga) spielen zu können. Ein Jahr später, so hofft Diekmeier, soll dann der Sprung ins Profilager gelingen.

Diekmeier ist gelernter Stürmer. Damals war Thierry Henry sein Vorbild. Erst sein aktueller Trainer Mirko Votava funktionierte ihn zum Abwehrspieler um. Seinem Offensivdrang kommt er aber auch noch auf der rechten Verteidigerposition nach. "Ich liebe die Flankenläufe an der Außenlinie und schalte mich immer wieder gern in den Angriff ein", sagt der 18-Jährige, dessen Stärken in seiner Schnelligkeit und einem präzisen Schuss liegen. Ein Vorbild hat er nicht mehr - kann sein, dass er bald selbst Vorbild für Fußball-Knirpse ist.