Kreiszeitung 10.03.2008

Almeida trifft - und verballert doch den Sieg


Tim Wiese: Wie schon in Glasgow: Wiese war wieder der Dumme. Diesmal fiel sein Anteil an dem Debakel allerdings geringer aus. Allenfalls beim 1:1, als er wild aus dem Tor stürmte, dann aus Angst vor einer Roten Karte aber zurückzog, war ihm ein Vorwurf zu machen.

Patrick Owomoyela: Er rotierte für Clemens Fritz ins Team, zeigte jedoch eine mutlose Leistung, die er mit Fehlpässen und verlorenen Laufduellen "garnierte". In dieser Verfassung kein Kandidat auf einen Stammplatz. Schaaf rotierte ihn nach 57 Minuten wieder raus.

Per Mertesacker: Wo anfangen, wo aufhören? Das Spiel war für Mertesacker von vorne bis hinten eine Katastrophe. So schlecht hat man ihn im Werder-Trikot noch nie spielen sehen. Tragisch war, dass er beim Eigentor zum 3:5 angeschossen wurde, dumm dagegen, dass er beim Stand von 3:6 zu einer hochriskanten Grätsche ansetzte, die ihm "Rot" einbrachte. Nun erstmal gesperrt.

Naldo: Eigentor und Platzverweis blieben ihm zwar erspart, ansonsten unterschied sich seine Leistung aber kaum von der des Kollegen Mertesacker. Vor dem 1:1 reichte ein Hackentrick von Marica, um ihn zu überspielen. Zudem setzte er bei Gomez' Schuss zu spät zur rettenden Gätsche an.

Sebastian Boenisch: Ein Lichtblick im tiefen Schwarz der Werder-Abwehr. Boenisch begann stark, hatte dann für einige Minuten einen Hänger, startete aber in der zweiten Hälfte nochmal durch. Sein erstes Bundesliga-Tor zum 2:2 war die Belohnung, die ihn aber auch nicht glücklich machte.

Frank Baumann: Als er zu Gunsten einer weiteren Offensivkraft vom Feld musste, lag Werder 1:2 zurück. Wer nun aber glaubt, dass erst ohne Baumann alles zusammenbrach, irrt. Auch der Kapitän hatte zuvor nicht für Ordnung gesorgt.

Daniel Jensen: Der Däne absolvierte - neben Mertesacker, Naldo, Rosenberg - als vierter Feldspieler den kompletten Doppelpack aus Glasgow- und Stuttgart-Spiel. Wie bei Naldo und Mertesacker lief auch bei ihm nicht viel.

Tim Borowski: Als in Glasgow nicht eingesetzter und deshalb ausgeruhter Spieler, hätte man sich gewünscht, dass er das Heft in die Hand nimmt. Aber nix da. Borowski pflegte sein schon zur Gewohnheit gewordenes Phlegma.

Mesut Özil: Lichtblick Nummer zwei nach Boenisch. Özil zeigte in Halbzeit eins seine bisher beste Leistung, seit er bei Werder ist. Ballsicher, schlaue Pässe - das war ordentlich. Nach der Pause ging er aber im allgemeinen Chaos unter.

MArkus Rosenberg: Präzise Vorbereitung der frühen Führung, präziser Abschluss beim kurz Hoffnung machenden 3:4.

Hugo Almeida: Klar, die Defensive hat das Spiel verloren. Doch Almeida hätte die Niederlage auf anderem Weg verhindern können. Der Schütze des ersten Bremer Tores verballerte in der 64. Minute die Riesenchance zur 3:2-Führung, die das Spiel wohl in die andere Richtung gedreht hätte.

Clemens Fritz: Nur unwesentlich besser als Owomoyela. Pech, dass er bei seiner Rettungstat nach dem Magnin-Solo Mertesacker anschoss, und so das 3:5 mitverschuldete.

Aaron Hunt: Wuselig im linken Mittelfeld, flankte zweimal perfekt auf Almeida, bereitete das 3:4 vor. Minuspunkte für eine alberne Schwalbe.