Kreiszeitung 23.01.2008

Werder, was nun?


Nach dem Frings-Schock stellt sich die Frage nach einer personellen Verstärkung

BREMEN (csa) Der Ausfall von Torsten Frings bringt Werder Bremen noch mal in Bewegung. Sportdirektor Klaus Allofs schloss gestern als Reaktion auf die sechswöchige Zwangspause des defensiven Mittelfeldspielers eine personelle Nachbesserung nicht aus. "Wir müssen jetzt sehen, wie wir diese Situation lösen", meinte Allofs und erklärte weiter: "Erstmal stehen die Spieler im Fokus, die wir schon im Kader haben. Aber wir werden noch mal prüfen, welche Möglichkeiten auf dem Transfermarkt bestehen. Wenn sich eine sinnvolle Alternative anbietet, könnte es sein, dass wir tätig werden."

Bis zum 31. Januar haben die Bremer noch Zeit, nach einem Spieler zu suchen, der zwei Voraussetzungen erfüllt: Sportliche Qualitäten und möglichst nicht zu teuer.

Allofs gibt jedoch auch vor, dass es kein Problem sei, wenn die Suche erfolglos bliebe: "Wir sind jetzt ohne Torsten Frings nicht total aufgeschmissen. Unser Kader gibt noch einiges her."

Allerdings keinen Leon Andreasen mehr. Denn trotz der kleinen Katastrophe mit Torsten Frings segnete Werder gestern den Vier-Millionen-Euro-Transfer des 24-jährigen Dänen zum FC Fulham ab. Alle Verträge wurden unterzeichnet, und Andreasen ist unwiderruflich weg.

Nicht einmal im Ansatz hätten Trainer Thomas Schaaf und er daran gedacht, den Wechsel noch zu stoppen, beteuerte Allofs: "Leon wollte unbedingt weg. Wir hätten ihn nicht mal gehalten, wenn wir noch zwei Verletzte mehr hätten."

Freilich: In der Hinrunde hat es ja auch ohne Frings und weitgehend auch ohne Andreasen ganz gut geklappt. "Das war ein Kraftakt, der jetzt wohl wieder nötig ist", meinte Frank Baumann, der sich ernsthafte Sorgen um die Belastbarkeit des Kaders macht: "Wir haben zwar noch Alternativen, aber Fakt ist auch, dass jetzt nicht mehr viel passieren darf." Klingt verdächtig nach einem Aufruf zur Nachverpflichtung mindestens eines neuen Spielers. Herr Allofs, handeln Sie!