Kreiszeitung 18.01.2008

Frings freut sich "tierisch" auf sein Comeback


Werder-Profi bestreitet morgen sein erstes Spiel nach drei Monaten Pause

Von Björn Knips

BREMEN Die Erleichterung war ihm deutlich anzumerken. Gut gelaunt kündigte Torsten Frings gestern an: "Am Samstag beim Turnier in Düsseldorf werde ich mein erstes Spiel in diesem Jahr bestreiten - und darauf freue ich mich tierisch." Kein Wunder, denn sein letzter Einsatz im Werder-Trikot liegt drei Monate zurück.

In der Partie beim FC Schalke 04 war damals die im Sommer erlittene Knieverletzung wieder aufgebrochen. Es half nur noch Ruhe; für Frings war die Saison Ende Oktober schon wieder beendet, nachdem sie erst vier Wochen zuvor begonnen hatte.

"Ich habe jetzt keine Probleme mehr. Ich fühle mich gut, weil ich in Belek fast die komplette Vorbereitung mitgemacht habe", strahlte Frings. Gedanken an einen neuerlichen Rückschlag verbietet er sich und allen anderen. Seine volle Konzentration gilt der Rückrunde mit gleich drei Titelchancen. Sein Hauptziel: die Meisterschaft. "Das ist das Höchste, dafür stehe ich jeden Tag auf dem Trainingsplatz." Lediglich der Gewinn der Champions League sei noch eine Stufe höher, doch die ist für Werder nach dem Scheitern in der Gruppenphase unerreichbar. Dafür der UEFA-Cup. Aber der war für Werder vor einem Jahr trotz des Erreichens des Halbfinales wohl mehr Frust als Lust. Denn auch durch die zusätzlichen Spiele in diesem Wettbewerb verpasste Werder in der Bundesliga den großen Wurf. Diesmal soll das kein Problem sein, behauptete Frings: "Diese Belastung kann man aushalten."

Genauso wenig sollen die zahlreichen ungeklärten Personalien Einfluss auf die Leistungen haben. Während Tim Borowski seinen Wechsel im Sommer zu den Bayern bekanntgegeben hat, ist die Zukunft bei sechs anderen Bremern noch offen. "Davon abhängig zu machen, ob man Meister wird oder nicht, ist doch totaler Quatsch. Sonst würde es nirgends einen Meister geben, weil überall irgendwelche Verträge auslaufen", ereiferte sich Frings. Für den 31-Jährigen ist nur wichtig, dass sich alle so offen und ehrlich verhalten wie Kollege Borowski. "Dadurch haben wir jetzt Ruhe im Verein", meinte Frings und begrüßte in diesem Zusammenhang auch noch einmal das Ausleihen von Carlos Alberto: "Hier mal ein rüdes Foul, da mal eine Schlägerei - das ist nicht förderlich, um in der Mannschaft akzeptiert zu werden."

Apropos Akzeptanz: Trotz seiner fast komplett verpassten Hinrunde zweifelte Frings keine Sekunde an seiner EM-Teilnahme. "Ich muss mich nicht mehr beweisen, ich spüre da keinen besonderen Druck", sagte er und erinnerte an das Jahr 2006: "Damals hatte ich vor der WM einen Wadenbeinbruch und habe trotzdem eine gute WM gespielt. Ich brauche nicht so lange, um in Form zu kommen."

Eine weitere Bestätigung dieser These will er morgen beim Blitzturnier in Düsseldorf abgeben. Um 14 Uhr geht’s gegen Gastgeber Fortuna Düsseldorf. Das andere Halbfinale bestreiten Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen. Die Spielzeit beträgt 45 Minuten, alle Spiele werden live im WDR übertragen.