Kreiszeitung 07.02.2008

Hunts Ruhepause soll die Bayern treffen


Werder-Stürmer macht sich fit für den Bundesliga-Hit / "Mir geht’s prima"

Von Björn Knips

BREMEN Triefend nass stapften die Werder-Profis gestern Morgen nach dem Training in die Kabine - sichtlich bedient vom Dauerregen. Kurz darauf kam Aaron Hunt - in kurzen Hosen, trocken und bestens gelaunt. "Mir geht’s prima", strahlte der 21-Jährige. Die Trainer haben ihm eine Ruhepause gegönnt. Ein paar Kraftübungen im warmen Sporthep, ein bisschen Massage im Behandlungsraum - mehr musste Hunt in den letzten Tagen nicht absolvieren. Eine Vorsichtsmaßnahme, um einen Rückschlag zu vermeiden. Denn nach monatelanger Verletzungspause hat sich Hunt erst im Winter zurückgemeldet. Und das so gut, dass er am Sonntag beim Spitzenspiel gegen die Bayern dringend gebraucht wird.

"Kein Problem, in München bin ich dabei", verkündete der Stürmer voller Zuversicht. Bereits heute will er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Der Akku sei wieder voll. "Ich hatte keine Beschwerden, aber ich habe mich schon ein bisschen schlapp gefühlt", erklärte Hunt: "Aber das ist ja auch kein Wunder. Schließlich war das im Januar mein erstes komplettes Trainingslager mit Werder." In den Jahren zuvor hatte ihn immer wieder irgendeine Verletzung gestoppt. Im Sommer waren es gleich mehrere Probleme. Die Knie und Leisten schmerzten so stark, dass nur noch Ruhe half.

"Natürlich habe ich daraus gelernt, gehe jetzt vorsichtiger mit meinem Körper um", berichtete Hunt. Früher hätte er sich nie und nimmer ein Länderspiel entgehen lassen. Diesmal aber sagte er seine Teilnahme an der Partie der U 21 am Dienstag gegen Belgien ab. Auch auf Anraten der Werder-Trainer und in Absprache mit DFB-Coach Dieter Eilts.

Dadurch ist er nun bestens vorbereitet für den Bundesliga-Hit am Sonntag - und zudem richtig heiß. "Das 0:4 im Hinspiel war schon heftig", erinnert sich Hunt, der damals nur auf der Tribüne saß: "Wir haben einiges gutzumachen. Und das werden wir auch tun." Als weitere Motivationsspritze soll eine kurze Fernseh-Einheit dienen. "Natürlich gucken wir uns die vier Tore noch mal an. Das tut zwar weh, aber danach haben wir eine noch bessere Einstellung", glaubt der Linksfuß. Für ihn selbst ist es zugleich Anschauungsunterricht, um seine größte Schwäche zu bekämpfen: das Toreschießen. "Da muss ich mich wirklich verbessern", gibt Hunt zu: "Gegen Bochum hätte ich mindestens ein Tor, eigentlich sogar zwei Treffer machen müssen."

Ansonsten durfte Hunt mit seiner Leistung zufrieden sein, er zählte zu den Besten seines Teams. Vor allem seine Angriffslust und seine Dynamik beeindruckten. Deshalb hat er seinen Platz im Team derzeit sicher. Dabei pendelt er zwischen Mittelfeld (gegen Dortmund) und Sturm (gegen Bochum). Letzteres ist ihm lieber. "Da fühle ich mich einfach wohler", sagt er und ist überzeugt: "Gegen die Bayern werde ich stürmen." Ausgeruht genug dafür ist er jetzt ja . . .