Kreiszeitung 14.01.2008

Der perfekte Ort, um Erdems Traum zu verwirklichen

BELEK Für Alparslan Erdem war es ein ganz großer Moment. Ausgerechnet in der Türkei durfte der Regionalliga-Spieler am Samstag gegen Schalke in der 70. Minute sein Testspiel-Debüt bei den Werder-Profis feiern. "Ich bin zwar nicht in der Türkei geboren, aber in Istanbul lebt ein Großteil meiner Verwandtschaft. Das war natürlich ein super Erlebnis für mich", strahlt der 19-Jährige: "Ich bin froh, dass der Trainer mir diese Chance gegeben hat. Es war immer ein Traum für mich, für Werder zu spielen."

Denn geboren und aufgewachsen ist Erdem gar nicht weit entfernt von Bremen - in Vechta. Vor viereinhalb Jahren wechselte er zu Werder. Nicht ins Internat, "sondern ich bin immer mit dem Zug hin- und hergefahren".

Mittlerweile wohnt er in der Hansestadt und hat sich in seinem ersten Herren-Jahr gleich einen Stammplatz in der Regionalliga-Mannschaft erkämpft. "Das war gar nicht so einfach. Mein Konkurrent Norman Theuerkauf hatte schon 45 Regionalliga-Spiele hinter sich", erinnert sich Erdem an das Duell um die Position auf der linken Seite der Viererkette.

Dort setzte ihn auch Trainer Thomas Schaaf gegen Schalke ein. "Erdem hat eine schnelle Auffassungsgabe und ist taktisch schon sehr weit", lobt Schaaf. Doch der Coach zeigt auch Mängel auf: "Vom Tempo her und von der Geschicklichkeit in Zweikämpfen muss er noch zulegen."

Mit der Teilnahme am Trainingslager in Belek wollte Schaaf dem Talent mal die Chance geben, hereinzuschnuppern. Erdems sportliche Heimat wird vorerst die Regionalliga bleiben. Aber damit hat der junge Türke, der bereits ein U 21-Länderspiel für sein Heimatland bestritten hat, kein Problem: "Ich muss dort doch erst einmal meine Leistung bestätigen."

Den Werder-Profis stahl er dennoch ein kleines bisschen die Show. Denn natürlich stand ein Autogramm des jungen Bremers bei dessen Landsleuten ganz hoch im Kurs. Doch Erdem gibt sich ganz bescheiden: "So bekannt wie ein Halil Altintop von Schalke bin ich hier nicht."