Der Aufsichtsrat der Werder Bremen GmbH & Co KG aA genehmigte am späten Montagabend einstimmig den Umbau des Weser-Stadions in eine echte Fußball-Arena. Bereits am Freitag, den 7. März 2008, hatte der Aufsichtsrat der Bremer Weser-Stadion GmbH (BWS) einen gleich lautenden Beschluss gefasst. Damit ist der ursprüngliche Plan, die Kapazität des Stadions auf 50.000 Plätze zu erweitern, vom Tisch.
Willi Lemke, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Werder Bremen GmbH & Co KG aA, fasste das Ergebnis der intensiven Diskussion zusammen: „Unsere Fans können sich freuen. Bremen bekommt eine sehr attraktive Fußball-Arena, die sich in Deutschland sehen lassen kann. Wir haben es uns nicht leicht gemacht. Es ist ein Sieg der Vernunft, denn das Risiko wäre bei der anderen Variante zu groß gewesen. Jetzt haben wir die Kosten auf maximal 60 Millionen Euro begrenzt.“
Nachdem vor allem die Stahlpreise in der letzten Zeit „explodiert“ waren, ließ sich das ursprüngliche Bauvorhaben, einen zusätzlichen dritten Rang mitsamt einem vollständig neuen Dach zu errichten, nicht mehr aufrecht erhalten. „Unsere oberste Prämisse ist wirtschaftlich vernünftiges, verantwortungsbewusstes Handeln“, sagte Werder-Geschäftsführer Manfred Müller, „deshalb mussten wir auf die Kostenentwicklung reagieren. Wir werden zwar das Fassungsvermögen des Stadions nicht erweitern können, aber der jetzt beschlossene Umbauplan macht dennoch großen Sinn. Wir wollen auch zukünftig wettbewerbsfähig bleiben und dafür brauchen wir eine moderne Arena mit mehr Komfort und Erlebnischarakter.“
Die Tribünen in der Ost- und Westkurve werden an das Spielfeld herangezogen, dahinter entsteht Platz für gastronomische Angebote, großzügige sanitäre Anlagen und im Westen neue attraktive Logen. Durch die Verlängerung des Daches wird es zudem in allen Bereichen des Stadions mehr überdachte Plätze geben. Der Bereich für die Fans der Gastmannschaft soll in der Größe flexibel gestaltet werden, so dass bei vielen Spielen zusätzliche Tickets für Werderfans in den Verkauf gehen können.
„Das runderneuerte Weser-Stadion wird sich nach dem Umbau auf höchstem technischen Niveau befinden und gleichzeitig seinen speziellen Charme nicht verlieren. So bleiben einerseits – wie von vielen Fans gewünscht - die charakteristischen Flutlichtmasten stehen, andererseits wird das Bild des Stadions von außen durch eine neue Ummantelung mit einer Photovoltaik-Anlage geprägt“, erklärte Manfred Müller. Damit wird Werder Bremen auch einen Beitrag zur umweltfreundlichen Erzeugung erneuerbarer Energien leisten.
Die BWS und damit auch Werder müssen die Finanzierung des Bauvorhabens zu 100 Prozent selbst stemmen. Zuschüsse der öffentlichen Hand gibt es nicht. Aufgrund der kurzfristigen Umplanung ist der Baubeginn noch nicht fest terminiert, soll aber auf jeden Fall noch in diesem Jahr erfolgen.
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