Weser-Kurier 29.01.2008

Ein Viertelstündchen für den deutschen Meister


Werder II empfängt morgen im DFB-Pokal den VfB Stuttgart - und macht (fast) nichts anders als sonst

Von Stefan Freye

BREMEN. Ein Achtelfinale im DFB-Pokal ist eine große Sache, erst recht für Werder II. Vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Mittwoch (19 Uhr) hat der Regionalligist deshalb ganz besondere Vorbereitungen getroffen. "Wir treffen uns diesmal 15 Minuten früher", erläutert Thomas Wolter.

Die 15 Minuten sind dem Umstand geschuldet, dass Werder II im ungewohnten Rund des Stadions statt auf Platz 11 antreten muss. Es scheint entspannt zuzugehen beim Drittligisten, und zumindest der Trainer fühlt sich ziemlich wohl in der Rolle des großen Außenseiters. Das hat ja bereits in der ersten und zweiten Pokalrunde gegen die Zweitligisten 1. FC Köln (4:2 nach Verlängerung) und FC St. Pauli (7:6 nach Elfmeterschießen) geklappt. Wenn es diesmal gegen den deutschen Meister nicht hinhauen sollte, dann eben nicht. "Für mich ist der Regionalliga-Auftakt gegen Oberhausen wichtiger", sagt Wolter, "die Jungs sehen das allerdings anders." Stellvertretend für die Jungs bezeichnet Kapitän Sandro Stallbaum die Partie gegen Stuttgart als "Highlight".

Das hätte Wolter allerdings nur zu gern auf dem angestammten Grün ausgetragen: "Wer das Spiel gegen Köln auf Platz 11 gesehen hat, weiß, welch tolle Atmosphäre dort herrscht." Die Platzwahl wurde jedoch bereits vor Wochen getroffen, und weil man damals noch nicht ahnen konnte, welche Witterung herrschen würde, entschied sich Werder für Stadion und Rasenheizung. "Wir wollten ja nicht St. Pauli spielen", sagt Geschäftsführer Klaus Dieter Fischer. Vor rund einem Jahr hatten die Hamburger die Werder-Profis zum Pokalkick auf eine Eisfläche gebeten und prompt für eine Pokalsensation gesorgt. Die ist auch morgen drin. Vor allem wenn Werder zu den rund 5000 Karten aus dem Vorverkauf noch weitere Tickets unters Volk bringt. In dieser Hinsicht hegt der entspannte Herr Wolter noch Hoffnung: "Vielleicht nutzen viele Familien die schulfreien Tage am Donnerstag und Freitag zum Besuch des Spiels am Mittwochabend."