Allofs: "Wir haben nicht vor, Podolski nur für ein halbes Jahr zu verpflichten"
BREMEN (csa) Beim FC Schalke 04 wird Mittelfeld-Talent Mesut Özil der Stuhl vor die Tür gesetzt. Beim FC Bayern München denkt Manager Uli Hoeneß öffentlich darüber nach, Lukas Podolski für ein halbes Jahr auszuleihen (siehe folgende Seite). Da liegt der Verdacht nahe, dass sich Werder Bremen mit einem Panther-Sprung auf beide Spieler stürzt. Aber falsch! Werder übt sich in vornehmer Zurückhaltung.
Sportdirektor Klaus Allofs wiederholte gestern zwar das generelle Bremer Interesse an Podolski, doch den Nationalspieler nur für ein halbes Jahr aufzupäppeln, um ihn dann wieder an Bayern abzutreten, ist nicht im Sinne der Bremer. "Wenn sich die Münchner Überlegungen auf ein Ausleihgeschäft beschränken, haben wir kein Interesse. Wir haben nicht vor, einen Spieler nur für ein halbes Jahr zu verpflichten", erklärte Allofs.
Im Fall Mesut Özil, dessen Verhältnis zu Schalke 04 nach fehlgeschlagenen Vertragsverhandlungen zerrüttet ist, gilt laut Allofs: "Im Moment kommt das für uns nicht in Frage." Özil hat von seinem Club zwar die Freigabe bekommen und kann sich einen neuen Verein suchen. Doch verschenken wollen die Schalker den 19 Jahre alten deutschen U 21-Nationalspieler, dessen Vertrag noch bis 2009 datiert ist, gewiss nicht. Eine Ablösesumme im Millionen-Bereich wäre fällig - da winkt Werder ab. Allofs verklausuliert die Absage in allgemeinen Richtlinien der Branche: "Der Grad des Interesses richtet sich immer nach den Fähigkeiten des Spielers und nach den Kosten, die eine Verpflichtung mit sich bringt." Übersetzt heißt das: Mesut Özil müsste noch sehr viel besser werden, um das zu verdienen, was er fordert. Denn die von Schalke angebotenen 1,5 Millionen Euro Jahresgehalt waren Özil und seinem Berater nicht genug. Sie hoffen auf mehr - und zwar aus England oder Özils Herkunftsland, der Türkei. Arsenal London und diverse türkische Clubs sollen an ihm interessiert sein, heißt es. Werder Bremen ist es nicht.
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