Kreiszeitung 18.01.2008

"Ich habe mich wie in einer Sackgasse gefühlt"


Niemeyer absolviert sein Reha-Programm in Düsseldorf

DÜSSELDORF (kni) Wenn der Werder-Tross heute in Düsseldorf eintrifft, um sich auf das morgige Blitzturnier vorzubereiten, dann ist Peter Niemeyer schon da. Denn seit fast drei Wochen absolviert der Werder-Profi dort sein Reha-Programm. "Ich hatte das Gefühl, dass ich in Bremen nicht weiterkomme. Ich musste einfach irgendetwas verändern", erklärt Niemeyer.

Eigentlich wollte der 24-Jährige längst wieder mit den Kollegen auf dem Platz stehen. Denn als er sich am 29. September im Spiel gegen Arminia Bielefeld verletzte, "haben mir die Ärzte gesagt, dass ich nur drei Wochen ausfallen würde". Doch es gab Komplikationen. Im Knochen hatte sich Blut gesammelt, schon bei leichter Belastung klagte Niemeyer über Schmerzen. Trotzdem war er immer voller Hoffnung, dass seine Leidenszeit bald vorbei sein wird, und kündigte deshalb auch mehrfach seine Rückkehr ins Mannschaftstraining an. "Das mache ich nicht mehr", hat er aus der Vergangenheit gelernt: "Ich habe mir Scheuklappen aufgesetzt und ziehe das hier jetzt einfach durch."

Düsseldorf hat er sich als "Kurort" ausgesucht, weil dort Bernd Restle arbeitet. Und den Physiotherapeuten der U 21-Nationalmannschaft kennt der Mittelfeldspieler schon länger. "Bei ihm habe ich gute Erfahrungen gemacht", sagt Niemeyer. In Bremen wollte er nicht bleiben: "Dreimal habe ich dort einen Anlauf unternommen, wieder fit zu werden, dreimal hat es nicht geklappt. Auch eine Athroskopie in München hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Das geht auch alles ganz schön auf die Psyche. Ich habe mich wie in einer Sackgasse gefühlt."

Der Ausweg hieß Düsseldorf. Selbst die Tatsache, dass er dort allein im Hotel ist, stört ihn nicht. "Da muss ich jetzt durch", sagt Niemeyer und ist guter Dinge: "Ich bin seit langem mal wieder schmerzfrei. Aber ich kann bislang nur laufen - mehr nicht. Wir gehen behutsam vor."

Heute gibt’s ein bisschen Abwechslung. Niemeyer wird die Mannschaft in Düsseldorf besuchen - und natürlich auch Teamarzt Dr. Götz Dimanski. Dann wird die weitere Vorgehensweise besprochen.