News 20.02.2008, 14:43 Uhr

Keine Experimente: Offensiv gegen Braga


Der 3:0-Sieg im Hinspiel gegen den SC Braga ist eine ganz sichere Bank. Welcher Werder-Profi so denkt, wird bei Cheftrainer Thomas Schaaf am Donnerstag keine Chance haben. Das unterstrich der Bremer Coach am Mittwochmorgen kurz vor dem Abflug nach Portugal. "Das wäre genau die Denkweise, mit der wir nicht in dieses Spiel gehen dürfen. Es ist erst Halbzeit. Und Braga hat gezeigt, dass sie guten Fußball anbieten können." Schaaf fordert deshalb von seinen Spielern höchste Konzentration und Disziplin. "Wer meint, dass er es locker angehen kann, wird feststellen, dass er umso mehr laufen und kämpfen muss, weil er dem Ball ständig hinterher rennt. Die Partie gegen Ajax Amsterdam im Vorjahr war das beste Beispiel."

Daran erinnert auch Geschäftsführer Klaus Allofs: "Es sind meist einfachere Spiele, wenn man sich selbst viel bewegt und viel Ballbesitz hat, Wenn man das nicht berücksichtigt, dann ist immer eine Gefahr da. Jeder von uns hat es ja schon mal erlebt, dass international ein klares Hinspiel-Ergebnis noch gedreht wurde. Aber ich glaube nicht, dass wir in diese Gefahr kommen. Wir sind eigentlich die bessere Mannschaft und ich wäre schon sehr enttäuscht, wenn es noch mal spannend wird."

Aus diesem Grund kündigte Thomas Schaaf schon jetzt an, keine taktischen Experimente durchzuführen. "Wir bleiben uns treu. Wir spielen weiter nach vorn. Erstens ist es sowieso nicht unser Ding, uns hinten reinzustellen, und zweitens würden wir so auch die Stärke Bragas erst richtig zur Geltung bringen. Denn sie haben eine starke Offensive."

Im eigenen Angriff gehen die Bremer allerdings personell ausgedünnt ins Spiel. Die Offensivkräfte Diego und Aaron Hunt saßen nicht mit im Flugzeug nach Portugal, "Aaron musste mit Leistenproblemen pausieren, wir wissen noch nicht, ob er nach Frankfurt nachkommen kann. Bei Diego gehe ich bislang davon aus. Wir haben auch überlegt, ob wir ihn nach Braga mitnehmen, aber in Bremen haben wir viel bessere Möglichkeiten, ihn zu behandeln", so Schaaf, der für den an einer Schambeinentzüdnung leidenden Diego künftig die richtige Balance aus Be- und Entlastung finden muss.

Ein Kandidat für die Arbeitsstelle hinter den Spitzen könnte Mesut Özil sein, dem Schaaf schon eine gute Integration bescheinigte. "Er ist soweit, dass er für uns spielen kann", sagte der Trainer, warnte aber ausdrücklich vor Vergleichen mit Diego: "Das wäre völliger Blödsinn. Mesut hat eigene Stärken, die er einbringen kann. Seine Art und Weise, sich bei uns ins Spiel einzubringen ist anders. Er ist genau so wenig ein Diego-Nachfolger oder –Ersatz wie Klose ein Ailton-Nachfolger war, oder Diego ein neuer Micoud."

von Michael Rudolph

Zuletzt bearbeitet von Lippo; 20/02/2008 18:07.