01.01.2008, 16:39 Uhr News

Jahres-Live-Ticker: 2. Halbzeit

Der Pausentee war belebend, die Anprache emotional und die Halbzeitshow sehr unterhaltsam. Nun aber raus zu den zweiten 45 Minuten des werder.de-Jahres-Livetickers mit erinnernswerten Momenten aus dem Jahr 2007!

46. Minute: Christian Timm erzielt am 17.Spieltag für den Karlsruher SC das 1:0 gegen den Hamburger SV. Ein Tor, dem der Tabellendritte eine Halbzeit lang hinterher rennt. Auch wenn in der Nachspielzeit noch der Ausgleich gelingt, dank des 5:2 über Bayer Leverkusen überflügelt Werder damit im letzten Spiel des Jahres noch den Nordrivalen in der 2007er Tabelle und wird mit zwei Zählern Vorsprung "Jahresmeister".

57. Minute: Und nochmal hat Werder gegen den HSV knapp die Nase vorn. Als Hugo Almeida einen Konter gegen Hertha BSC Berlin verwandelt, hat Werder 2.500 Bundesligatore auf dem Konto, die Hamburger feiern dieses Jubiläum erst zwanzig Minuten später.

60. Minute: Man erinnert sich an Diegos erstes Bundesligaspiel im Weser-Stadion, im August 2006 verhinderte Leverkusens Keeper Hans-Jörg Butt, dass der kleine Brasilianer mit einem famosen Fallrückzieher ein Tor erzielte. Im spektakulären Spiel gegen den VfB Stuttgart ein gutes Jahr später probiert er es erneut. Mit dem Rücken zum Tor lässt er den Ball von der Brust so weit nach oben abspringen, dass er ihn in einer rasanten Fallbewegung fast optimal trifft. Nur Zentimeter rauscht die Kugel über das Tor, kurz hält das Stadion inne – und jubelt dann trotzdem fasziniert. Mach's noch einmal Diego, dreimal ist Bremer Recht!

64. Minute: Es ist ein bitterer Moment des Werder-Jahres 2007. Das Spiel gegen Celta Vigo ist wahrlich kein Leckerbissen, auch wenn Werder nach einer schwachen ersten Halbzeit kurz nach Wiederanpfiff in Führung gegangen ist. In der 64. Minute kommt Patrick Owomoyela für Jurica Vranjes ins Spiel und das Bremer Publikum, unzufrieden mit der Leistung des eigenen Teams, verabschiedet den Kroaten ziemlich unfreundlich. Für drei Tage hat Bremen eine Fan-Diskussion, bevor beim folgenden Heimspiel gegen Mainz fast erschrockene Versöhnung gefeiert wird. Zum 2:0 trägt "Juri" ein Tor und eine Vorlage bei.

www.werder.de I "Alles ist gut" – Vranjes' Versöhnung mit den Fans

66. Minute: Torvorlage Max Kruse! Max Kruse? Der 19-Jährige spielt seit Januar 2006 für die Grün-Weißen, hat sich im zweiten Jahr in der U23 durchgesetzt und wird gegen Bielefeld in der 62. Minute zum ersten Mal in die Bundesliga eingewechselt. Vier Minuten später erkämpft er am Mittelkreis den Ball so nachdrücklich, dass Markus Rosenberg ihn mitnehmen und sein schönes erstes Saisontor schießen kann.

69. Minute: Gleich noch ein jugendliches Märchen: Martin Harnik heißt der Offensivspieler, den Thomas Schaaf am 3. Spieltag der laufenden Saison ins kalte Wasser wirft. Er braucht acht Minuten, um dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken – nach einem bravourösen Solosprint erzielt er den Siegtreffer zum 1:0!

69. Minute: Zwei Spieltage später ist die 69. Minute identisch mit dem Tiefpunkt der Partie in Dortmund. Jakub Blaczykowski tritt an der Außenlinie bewusst weit am Ball vorbei, mitten hinein in Dusko Tošić – das übelste Foul des Jahres, auch wenn das Spiel von beiden Seiten sehr hitzig geführt wird. Mit seinen Händen formt "Kuba" danach etwas Rundes und kommt mit Gelb davon.

71. Minute: Mit dem 3:0 im UEFA-Cup-Auftakt gegen Ajax Amsterdam erzielt Torsten Frings sein einziges Tor für Werder in diesem Jahr. Zwei Monate später sorgt er mit dem sehr offenen Umgang mit einem Angebot von Juventus Turin für Aufsehen. Nach dem 2:0-Sieg in Dortmund kündigt er an, nach Italien zu reisen und sich alles genau anzusehen. Mit den Worten "Ich hatte ein tolles Angebot von Juventus, aber ich habe gemerkt, dass Werder für mich eine Herzensangelegenheit ist" verlängert er aber im Mai seinen Vertrag in Bremen!

www.werder.de I Torsten Frings und die Geschichte seiner Vertragsverlängerung

79. Minute: Uiuiui, was dieser kleine Franzose da macht, das sieht schon nicht schlecht aus. Bei Bayerns 4:0-Sieg im Weser-Stadion vollführt Franck Ribery einen kleinen, aber feinen Trick: Er lässt den Ball auf dem Fuß tanzen, dreht sich währenddessen, düpiert so Christian Schulz und leitet damit das 3:0 der Münchner ein. Alles gut und schön, bis zum Jahresende hat ihn Werders Diego in Sachen Zaubertricks und vor allem in Sachen Effektivität längst wieder überflügelt.

81. Minute: Apropos Christian Schulz: Die Auswechslung zehn Minuten vor Schluss in Zagreb ist seine letzte Amtshandlung im grün-weißen Trikot. Nach 13 Jahren bei Werder sucht "Schulle" bei Hannover 96 eine neue Herausforderung, schon zwei Tage später kommt er das erste Mal für 96 zum Einsatz. Die Bremer Fans verabschieden ihn sehr freundlich und wehmütig.

86. Minute: Als Hugo Almeida Werder bei Celta Vigo spät mit 1:0 in Führung bringt, jubeln die Werder-Fans in Deutschland vor den Livetickern im Internet und vor dem Radio! Der spanische Achtelfinalist des UEFA-Cups hatte sich mit keinem deutschen Sender über die TV-Übertragung einigen können – so blieben in der Heimat die Bildschirme schwarz und fast romantisch gestimmt lauschten viele der Live-Übertragung aus dem Rundfunkempfangsgerät.

90.+2 Minute: Eine Diego-Meldung noch: Per Kopf erzielt Werders 1,74-Meter-Hüne den späten Ausgleich für Brasilien beim Auswärtsspiel im neuen Wembley-Stadion. Es ist sein erstes Tor für die Seleçao im ersten A-Länderspiel im neuen englischen Tempel.

Nach dem Schlusspfiff: Die besondere Rivalität zwischen Schalke 04 und Werder wird nach dem 1:1 am 11. Spieltag in der Gelsenkirchener Arena deutlich. Kaum hat sich die Mannschaft auf den Heimweg gemacht, rammt das stilecht mit blau-weißem Schal verkleidete Auto von S04-Fan Edith T. Werders Mannschaftsbus und fügt ihm eine eindrucksvolle Schramme über weite Teile der rechten Seite zu. Auch wenn es natürlich keine Absicht war, hat Schalke Werder so irgendwie doch noch einen mitgegeben.

www.maxdome.de I Edith T. und Werders Bussi Horst Kück diskutieren die Vorfahrt bei WERDER.TV


von Enrico Bach