News 01.03.2008, 19:36 Uhr

Rosi Doppelpack: Ein Tor mit Witz und eins mit Power


Der Dortmunder Sebastian Kehl hatte schon so eine Ahnung: "Ich habe mir gleich gedacht, dass der Rosenberg im Abseits steht, so blank wie der vor dem Tor stand. Ich glaube, er hat das sogar selbst gedacht und deswegen den Ball so cool über die Linie geschoben." Der Borusse hatte nicht ganz ins Schwarze getroffen, aber er war ganz knapp an der Wahrheit. Der Torschütze klärte lachend auf: "Das war ein absolut verrücktes Tor. Ich habe geahnt, dass ich im Abseits stehe und hatte gehofft, dass der Ball allein ins Tor geht. Deshalb habe ich solange gezögert. Als ich merkte, dass der Ball nicht allein reingeht, bin ich rangegangen, doch da habe ich meinen Gegenspieler im Rücken gefühlt und noch einmal kurz gewartet, und ihn dann mit der Hacke über die Linie gedrückt."

Ob Abseits oder nicht, war "Rosi" in diesem Moment egal. Werder konnte mit einem 1:0 in die Halbzeit gehen. "Das war ein ganz wichtiger Treffer für uns, weil wir danach sicherer geworden sind und das Spiel dominiert haben", so Markus Rosenberg, der Werders Offensiv-Rausch im zweiten Durchgang nutzte, um seinen zweiten Treffer nachzulegen. Glücklich und ein bisschen stolz erinnerte sich der Schwede nach der Partie: "Das zweite Tor war auch sehr schön. Ich konnte mich gegen zwei Gegenspieler durchsetzen und wusste dann genau, dass ich hart und platziert schießen muss, weil der Gegner einen langen, sehr guten Torhüter im Kasten hat. Das ist mir gelungen."

Gerade über den zweiten Treffer freute sich auch Teamkollege Per Mertesacker: "So ein Ding mit der Hacke hat er schon im letzten Jahr mal erzielt, deswegen habe ich mich mehr über das zweite Tor gefreut, weil er da gezeigt hat, was er noch kann. Gerade diese Bewegung sehe ich als seine Stärke. Dieses eins-gegen-eins mit anschließendem Torabschluss beherrscht er perfekt." Mertesacker, der in seiner ungewohnten Rolle als Kapitän befragt wurde, fuhr anerkennend fort: "Trotz seiner starken Rückrunde im vergangenen Jahr hat keiner wirklich mit Markus gerechnet. Zu Saisonbeginn hatte er ein kleines Tief. Aber er arbeitet unermüdlich an sich und wurde jetzt belohnt. Er hat zuletzt bewiesen, dass er ein wichtiger Spieler für uns sein kann."

Den Worten von Per Mertesacker schloss sich Cheftrainer Thomas Schaaf an, auch wenn es ihm natürlich schwer fiel, einen Spieler herauszuheben. "Markus arbeitet unheimlich viel, um seine Position zu stärken. Er will ja am liebsten immer spielen. Er hat sich zuletzt immer gut eingebracht, hat Lücken gerissen, viel gearbeitet, alle seine Aktionen waren gefährlich. Als er aber nicht traf, habe ich ihm gesagt, dass er einfach so weiter machen muss."

Einfach so weiter machen kann Markus Rosenberg auch aus Sicht der Fußball-Experten auf der Bremer Pressetribüne. Die Journalisten wählten den Schweden zum "Citibank Man of the Match". Den damit verbundenen Scheck in Höhe von 500 Euro spendete der Stürmer für den Martinshof Bremen.

von Michael Rudolph und Felix Ilemann