21.01.2008, 15:49 Uhr News

Sanogo startet mit "Elefanten" in den Afrika-Cup


Grün-Weiß-Orange: Auf andere Trikot-Farben als in Bremen muss sich Boubacar Sanogo für den Afrika-Cup nicht einstellen. Denn die Werder-Farben sind nicht nur die, der ivorischen Nationalflagge, sondern dominieren auch die Hemden ihrer Auswahlmannschaft. Diese startet mit dem Werder-Stürmer Sanogo am Montagabend um 18 Uhr (live auf Eurosport) in die 26. Auflage der Afrika-Meisterschaft, die in diesem Jahr in Ghana ausgetragen wird. 16 Nationen streiten bis zum 20.02.2008 um die Fußballkrone des afrikanischen Kontinents.

„Ich halte die Elfenbeinküste, den Senegal, Kamerun und natürlich Ägypten für die Favoriten“, tippt der Ivorer Sanogo einen engeren Kreis der Finalisten. Dabei stellt sich seinem eigenen Team bereits im ersten Spiel der Vorrundengruppe B ein Gegner, den er selbst sicherlich auch noch im Hinterkopf haben wird. Mit Nigeria wartet ein sechsmaliger Finalteilnehmer und zweifacher Sieger der kontinentalen Meisterschaften auf die Elfenbeinküste. Die Mannschaft von Trainer Berti Vogts gilt – ähnlich wie Italien oder Deutschland bei einer Europameisterschaft – immer zu den Titelanwärtern. Zudem wird die Auswahl aus Mali und dem Benin versuchen, den beiden Gruppenfavoriten ein Bein zu stellen.

Trotzdem spricht Sanogo von der eigenen Mannschaft mit großem Selbstbewusstsein, aber auch mit ein wenig Ungeduld. Denn die Equipe aus dem Westen Afrikas hat in der Vergangenheit aus spielerisch großem Potenzial zu wenig gemacht. Einmal, im Jahr 1992, gelang es ihnen, den Titel zu gewinnen. Nachdem man bei der letzten Austragung des Turniers im Januar 2006 den Ägyptern mit 2:4 im Elfmeterschießen unterlag, soll es nun wieder so weit sein: „Unsere Mannschaft hat sehr viel Qualität, aber wir brauchen jetzt einen Titel“, blickt Sanogo auf ein Team, das mit zahlreichen Stars der europäischen Ligen gespickt ist. Vor allem die Clubs der englischen Premier League, die die Presse gern als stärkste Liga der Welt betitelt, stellen Spieler der Elfenbeinküste: Emmanuel Eboue (FC Arsenal), Salomon Kalou (FC Chelsea), Meite Abdoulaye (Bolton Wanderers), Kolo Toure (FC Arsenal) und Didier Zokora (Tottenham Hotspurs). Einer von ihnen ragt dabei ganz besonders herraus: Ausnahmestürmer Didier Drogba vom FC Chelsea London ist der Fixpunkt im Angriff der Elefanten, wie die Fans ihr Team nennen. Auf ihn richten sich große Hoffnungen, er soll mit seinen Toren für den Titel sorgen.

Dass auch Sanogo in seinem Heimatland im Rampenlicht steht, beweist das Ergebnis bei der Wahl zum Fußballer des Jahres: Dort steht Sanogo hinter Drogba auf Rang 2. Ein ivorischer Sturm bestehend aus diesen beiden würde den Werder-Stürmer natürlich freuen. Dennoch fühlt sich der Grün-Weiße nicht ganz glücklich mit seiner Situation. Denn aufgrund des Turniers verpasst er den Rückrundenstart der Bundesliga. „Zum einen spiele ich sehr gerne für mein Heimatland, zum anderen haben wir mit Werder die große Chance, bei wichtigen Spielen wie gegen Bayern zu punkten. Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust.“ Aber das zumindest jederzeit unter einem grün-weißen Trikot.

von Felix Ilemann