Presseschau Kreiszeitung 22.02.2008

Klage blockiert den Ausbau des Weserstadions


BREMEN (csa) Nichts tut sich am Weserstadion. Wo eigentlich die Bauarbeiten zur Erweiterung der Fußball-Spielstätte längst angelaufen sein sollten, herrscht absolute Ruhe. Und nahezu jeder Besucher fragt sich, wann es denn nun endlich los geht. Eine präzise Antwort kann darauf nicht gegeben werden. Verlässlich kann nur gesagt werden: Bis zum 4. März passiert definitiv nichts.

Was es mit dem Datum auf sich hat? An diesem Tag entscheidet das Oberverwaltungsgericht über eine Normenkontrollklage, die eine Gruppe von Osterdeich-Anwohnern eingereicht hat. Zur kurzen Erläuterung: Bei einer Normenkontrollklage lässt der Kläger die Rechtmäßigkeit eines Verwaltungaktes oder eines Gesetzes überprüfen. In diesem konkreten Fall den Vorhaben- und Erschließungsplan (oder auch Bebauungsplan) zur Erweiterung des Weserstadions.

Sollte das Gericht für den Kläger entscheiden, würde Werder Bremen auf dem Weg zu einem größeren, moderneren, schöneren Zuhause weit zurückgeworfen werden. Das gesamte Baugenehmigungsverfahren müsste neu aufgerollt werden. Im besten Fall käme nur eine weitere zeitliche Verzögerung dazu. Im für Werder schlimmsten, für die klagenden Anwohner aber schönsten Fall, würde das ganze Projekt wackeln. Manfred Müller (Bild), für den Stadionausbau zuständiger Geschäftsführer bei Werder, gibt sich allerdings zuversichtlich: "Ich gehe davon aus, dass die zuständigen Behörden alles berücksichtigt und abgewogen haben."

Klar ist, dass der Bauherr schon jetzt viel Zeit verloren hat. Ursprünglich sollten die Arbeiten schon Ende des vergangenen Jahres begonnen haben. Nun dauert’s und dauert’s. Denn ohne höchstrichterliches Urteil keine wirksame Baugenehmigung. Und ohne Baugenehmigung keine Auftragsausschreibung und -vergabe. Müller: "Die Klage blockiert alles."