Werder-Keeper Wiese ist es leid, "dass Dortmund immer gegen uns gewinnt"
Von Björn Knips
BREMEN Zweimal gab’s das Duell in dieser Saison schon, zweimal verließ Werder den Platz als Verlierer. Das nervt Tim Wiese gewaltig - und deshalb poltert der Keeper: "Es kann doch nicht sein, dass Dortmund immer gegen uns gewinnt." Immer? Der letzte Sieg gegen die Westfalen liegt nicht einmal ein Jahr zurück, doch präsenter sind eben die beiden letzten Pleiten - erst in der Bundesliga (0:3) und dann im DFB-Pokal (1:2). Gespielt wurde jeweils im Westfalenstadion. Morgen nicht, da geht’s ab 15.30 Uhr im ausverkauften Weserstadion rund - und wie, das kündigt Wiese höchst selbstbewusst an: "Diesmal kriegen sie einen auf den Sack - und gut ist."
Die Werder-Profis wirken dieser Tage heißer als sonst. Auf dem Trainingsplatz geht es ordentlich zur Sache. "Kein Wunder", sagt Sebastian Boenisch, "es kommen doch immer mehr Spieler zurück. Alle wollen ins Team und treten entsprechend auf. Das kann für uns nur von Vorteil sein."
Schaaf fordert mehr Dominanz
Konkurrenzkampf als zusätzliche Motivation - das ist ganz nach dem Geschmack von Thomas Schaaf. Der Trainer stachelte seine Akteure bei den Übungseinheiten immer wieder an, ging dazwischen und forderte noch mehr Einsatz und Konzentration. Die Akteure gehorchten und marschierten. "Unser eigenes Spiel muss noch dominanter werden", lautet die Vorgabe des Trainers. Und der Abteilung Attacke macht er klar: "Wir müssen unsere Chancen nutzen. Wir hatten in diesem Jahr in fast allen Spielen eine optische Überlegenheit und auch mehr Chancen als der Gegner. Aber das hat sich nicht immer im Ergebnis gezeigt."
Das muss morgen dringend anders werden. Denn Werder steht unter Druck. "Wenn man sich die Tabelle anschaut, weiß man: Wir dürfen uns nicht mehr viele Fehler erlauben", stellt Sportchef Klaus Allofs klar. Denn die Bayern (vier Punkte voraus) drohen zu enteilen und die Verfolger Leverkusen und Hamburg (beide zwei Zähler zurück) am Tabellenzweiten vorbeizuziehen.
Ausgerechnet jetzt fehlt Spielmacher Diego (Rotsperre). "Wir haben auch ohne ihn erfolgreich gespielt", verbietet Schaaf jegliches Lamentieren: "Wenn Diego nicht da ist, müssen das eben andere regeln." Dass das gerade gegen Dortmund funktionieren wird, davon ist Schaaf selbstverständlich überzeugt: "Die Mannschaft will sich beweisen und diese zwei Niederlagen gegen Dortmund so nicht stehen lassen."
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