2. Bundesliga Herren Nord
Leitwolf David Daus führt Holthausen zum Sieg

Dortmund. Vor der Zweitliga-Rekordkulisse von 850 Fans (offizieller Eintrag des Oberschiedsrichters im Spielberichtsbogen) musste der Herausforderer BV Borussia Dortmund seine Meisterschaftsambitionen durch das 3:9 gegen Spitzenreiter DJK Germania Holthausen (fast) schon begraben. Angeführt von dem Leitwolf David Daus (Foto) entpuppte sich der Gast aus der knapp 25 Kilometer entfernten Nachbarschaft standfester als der Gastgeber. Alle Matches, die nicht glatt in drei Sätzen ausgespielt wurden, gewannen die Akteure des DJK. Dreimal gab es Fünf-Satz-Spiele, die allesamt im zweiten Abschnitt der Partie für Spannung sorgten. Zu diesem Zeitpunkt stand es aber bereits 2:5 für den Gast, der lediglich bis zum 2:2 auf einen gleichwertigen Gegner traf. Björn Helbig besiegte da BVB-Kapitän Thomas Brosig mit 11:9 im Schlusssatz zum 6:2, und David Daus schaffte mit einem 11:6 im Gipfeltreffen der beiden besten Einzelspieler der Liga das 7:3 gegen Qi Wencheng. Als dann auch noch Marko Jevtovic, die Nummer zwei des DJK, gegen Evgueni Fadeev mit 11:8 im fünften Satz gewann, da war die Partie endgültig vorbei. Der 3:0-Erfolg von Teodor Jordanov gegen Sebastian Somorjai war da nur noch Formsache.

ie wenigen Highlights, die der Gastgeber schaffte, waren der Doppelerfolg von Fadeev/Brosig gegen Daus mit Gregor Clemens Foerster sowie das 3:1 von Qi gegen Jevtovic päter holte dann noch Christoph Waltemode den dritten Punkt für die Dortmunder gegen Foerster. "Es zwar zweifelsohne ein Tischtennisfest", sagte BVB-KapitänThomas Brosig nach dem Match. An der Kasse seien mehr als 1000 Tickets verkauft worden. Als Ehrengast konnte der BVB unter anderem Präsident Dr. Reinhard Rauball begrüßen. Sportlich sei das Ergebnis für sein Team aber "brutal real" gewesen. "Wir sind immer etwas hinterher gelaufen." Er selbst habe es in der Hand gehabt, vor der Pause sein Team etwas heran zu führen. Doch nach einer 2:1-Satzführung gegen Helbing sei der Faden gerissen. "Statt 2:6 hätte es dann 3:5 gestanden, dann wäre vielleicht nach der Pause noch etwas gegangen", meinte Brosig. Die große Zuschauerkulisse habe ihn nicht irritiert. "Ganz im Gegenteil, die hat mich noch zusätzlich gepuscht." Der Sieg der Gäste sei aber in jedem Fall verdient.

Bei nun vier Punkten Vorsprung müsste sich der DJK Germania Holthausen schon selbst schlagen, um die Meisterschaft noch zu gefährden. Und dennoch ist der Weg in die 1. Liga ein weiter Weg – finanziell. In den nächsten Wochen sollen die Planungen weiter vorangetrieben werden.

as Spiel der beiden Spitzenklubs der 2. Liga Nord hat aber auch gezeigt, wie gut Tischtennis vermarktet werden kann, wenn die Klubs im Vorfeld an einem Strang ziehen. 850 Fans (Foto) bei einer Zweitligapartie, das ist eine Zahl, mit der jeder Erstligist zufrieden wäre.

Unter ihnen war auch der Schauspieler Willi Thomczyk (Foto unten), bekannt unter anderem durch die Comedy-Serie "Die Camper". Er lieferte sich in der Pause einen "Schaukampf" mit dem Borussen-Fußballspieler Martin Amedick. Nach dem Spiel feierten dann noch rund 100 Aktive und Gäste eine "After-Game-Party". Bleibt zu hoffen, dass die Arbeit und das Engagment der Vereine am Ende der Saison mit dem Aufstieg eines der beiden Klubs belohnt wird.