DTTB-Damen haben Achtelfinale sicher

Guangzhou. Deutschlands Damen haben sich durch ihren dritten Sieg im dritten Gruppenspiel bei den Mannschafts-Weltmeisterschaften in Guangzhou vorzeitig den Einzug ins Achtelfinale gesichert. Wu Jiaduo (Kroppach), Elke Wosik (Busenbach) und Zhenqi Barthel (Holsterhausen) – Youngster Amelie Solja (Saarlouis-Fraulautern) feuerte das Team lautstark von der Bank aus an - setzten sich in einer Nerven aufreibenden Partie gegen Weißrussland mit 3:2 durch und haben sich damit gleichzeitig die Chance auf den Vorrundensieg in ihrer Gruppe C offen gehalten. Dieser wiederum bedeutet in der Championship Division der WM den Direkteinzug ins Viertelfinale und eine bessere Setzposition in der K.-o.-Runde.

„Dass wir die WM mit drei Siegen beginnen, darunter gegen den noch amtierenden WM-Dritten gewinnen, darauf haben wir im Vorfeld vielleicht gehofft, davon haben wir geträumt, aber wirklich erwarten konnten wir das nicht“, sagte Damen-Bundestrainer Jörg Bitzigeio nach dem dreieinhalbstündigen Match überwältigt. „Es ist der Erfolg der gesamten Mannschaft. Und das gerade war Adrenalin pur.“

Wu behält weiße Weste / Barthel war nah am Sieg

Deutschlands Nummer eins, Wu Jiaduo, behielt ihre weiße Weste bei dieser WM auch in der fünften Partie im Guangzhou Gymnasium. Dabei wurde es gegen Weißrussland nach einer komfortabel scheinenden 2:0-Führung für Team Deutschland am Ende doch noch knapp. Mit Spielübersicht, Ballgefühl und vor allem mit viel Geduld hatte Wu ihre Mannschaft gegen eine der besten Abwehrspielerinnen der Welt in Führung gebracht. Nach rund einer Dreiviertelstunde, als alle anderen Auftaktpartien an den Nebentischen längst beendet waren, verwandelte die Deutsche ihren insgesamt sechsten Matchball mit einem Rückhandtopspin zum 20:18 in vierten Satz gegen Viktoria Pavlovich. Elke Wosik kämpfte sich danach souverän gegen Veronika Pavlovich auch durch enge Situationen und entschied das Duell zweier Angriffspielerinnen in drei Durchgängen.

Dann begann die gefürchtete Aufholjagd der Weißrussinnen, die bei der WM in Bremen vor zwei Jahren mit ähnlichen Qualitäten überraschend die Bronzemedaille gewinnen konnten. Zhenqi Barthel konnte ihre Chancen gegen Tatyana Kostromina, Weißrusslands zweiten Abwehrcrack im Team, nicht nutzen. Beim Stand von 10:7 im ersten Satz und bei drei weiteren Satzbällen im vierten Durchgang waren die Aktionen der 21-jährigen deutschen Meisterin von 2006 zu überhastet. Am Ende setzten sich vor allem Ruhe und Erfahrung der 35-jährigen Kostromina, in der Bundesliga in Diensten des MTV Tostedt, durch. Im Anschluss unterlag Elke Wosik Viktoria Pavlovich, die wie in vielen Spielen des weißrussischen Teams großen Kampfgeist bewies und mit sicherer, zielgenauer Abwehr sowie überraschenden Angriffsbällen punkten konnte.

„Nur die Mannschaft zählt. Das hat bisher perfekt funktioniert“

Wu Jiaduo rang im entscheidenden Einzel Veronika Pavlovich in fünf Sätzen nieder, die über sich hinauswuchs und mit brillanten Topspins aus Vor- und Rückhand begeisterte. „Auf diesem Niveau habe ich beide Pavlovich-Schwestern schon lange nicht gesehen“, befand Jörg Bitzigeio. „Den Sieg hätten am Ende beide Mannschaften verdient. Diesmal hatten wir das glücklichere Händchen.“ „Am Schluss ist jeder nervös“, erklärte eine körperlich sichtlich geschaffte, aber überglückliche Wu Jiaduo. "Bei der WM liegen die Chancen bei fast allen Spielen bei 50 zu 50. Gegen Veronika ist es immer ein schweres Spiel für mich. Ich wusste, ich durfte nicht aufgeben.“ Daher hatte die Nummer 17 der Weltrangliste auch beim Stand von 6:9 im fünften Satz nur eines im Kopf: „Kämpfen, kämpfen, kämpfen. Bis elf durchspielen. Die ganze Mannschaft hat mich bei jedem Ball fantastisch dabei unterstützt. Unser Motto ist: Einer für alle, alle für einen. Nur die Mannschaft zählt. Das hat bisher perfekt funktioniert.“

Neben Deutschland ist in der Gruppe C nur noch Hongkong ungeschlagen. Die in der deutschen Gruppe an Position eins Gesetzten taten sich gegen Österreich schwer und konnten einen 0:2-Rückstand noch in einen mühevollen Sieg verwandeln. Morgen um sechs Uhr morgens deutscher Zeit treffen Deutschland und Hongkong aufeinander. Letzter Vorrundengegner für das Quartett von Jörg Bitzigeio ist am Mittwoch um sechs Uhr das bisher sieglose Spanien. „Wie wir gesehen haben, hat Hongkong heute gegen Österreich gewackelt. Wir hoffen, dass sie morgen gegen uns noch etwas mehr wackeln“, so Bitzigeio. "Es warten noch zwei schwere Spiele in der Vorrunde auf uns."