Kampf um Play-Offs voll entbrannt

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell - SV Plüderhausen 6:3

Im Samstagsspiel der DTTL behielt Play-Off-Anwärter Fulda vor heimischer Kulisse die Oberhand gegen die zuletzt so starken Schwaben. Nur 350 Zuschauer, deutlich weniger als normal, sahen diese Partie - eine Anfangszeit von 14 Uhr an einem Samstag, wo viele Menschen ihre Wochenendbesorgungen erledigen, ist fraglos nicht optimal. Die Unentwegten, die sich dennoch in der Wilmingtonhalle eingefunden hatten, kamen voll auf ihre Kosten und erlebten tolles Tischtennis mit dem besseren Ende für den Gastgeber sowie einen seit langem einmal wieder überragenden Feng Zhe.
In den Doppeln trennte man sich Unentschieden - als faustdicke Überraschung ist im rein schwedischen Duell Waldner/Persson vs. Molin/Nilsson der klare Erfolg der weit weniger namhaften Plüderhausener Kombination zu bewerten. Zunächst blieb alles auf Augenhöhe und Tuchfühlung: Feng Zhe, der einen richtig guten Tag erwischt hatte, punktete gegen Robert Svensson, während Tischtennistitan Jan-Ove Waldner gegen Aleksandar Karakasevic im fünften Satz ein wenig die Luft ausging. Hinten ließ Ex-Weltmeister Jörgen Persson gegen seinen Landsmann Magnus Molin nichts anbrennen, während Jörg Schlichter dem jungen Serben Zsolt Pete in 2:3 Sätzen unterlag. Mit 3:3 ging es zum Pausentee und alles schien völlig offen. Doch der Gastgeber kam etwas bissiger aus der Kabine und trat nochmal das Gaspedal bis zum Anschlag durch: Feng, heute einfach nicht zu bezwingen, hielt auch Karakasevic beim 3:1 in Schach. "Waldi" wollte nicht nachstehen und ließ Svensson nur einen Satz. Mit all seiner Routine setzte Persson gegen Pete schließlich den Schlusspunkt für die Osthessen.
Von zehn Spielern, die in dieser DTTL-Begegnung inklusive der Doppel zum Einsatz kamen, waren nicht weniger als die Hälfte schwedischer Nationalität - eine nicht alltägliche Konstellation.

TTC indeland Jülich - TTF LIEBHERR Ochsenhausen 5:5

Nach einem 2:0 in den Doppeln, fünf verlorenen Einzeln in Folge und einem furiosen Endspurt errang der TTC indeland Jülich ein wenig überraschend einen Zähler gegen Play-Off-Kandidat TTF Liebherr Ochsenhausen.
Jülich begann gegen den "Lieblingsgegner" - im Hinspiel ertrotzte man ein 5:5 und im Pokal schaltete man Crisan & Co. sogar aus - furios und legte ein 2:0 in den Doppeln vor. Die Formation Roßkopf/Takakiwa, heute siegreich gegen Monteiro/Bobocica, hat damit nun bereits acht Doppel in Folge gewonnen!
In den Einzeln allerdings ein völlg anderes Bild: hier dominierten die Gäste zunächst eindeutig, hatten allerdings auch ein wenig Glück, dass sämtliche Fünfsatzpartien zu ihren Gunsten endeten. Beim Zwischenstand von 2:5 nach "Rossis" Niederlage gegen Crisan rechnete jeder mit einem raschen Ende der Partie. Doch es kam anders, das Team aus dem Westen kämpfte sich zurück ins Match. Takakiwas Sieg über Leung war das Signal zur Schlussoffensive. Freitas (gegen Gerell) und Kosowski (gegen Bobocica) legten nach und sicherten so ihrem Team einen kaum mehr für möglich gehaltenen Zähler. Kurios: Das war bereits die achte Punkteteilung der Remis-Könige aus Ochsenhausen in der laufenden DTTL-Saison.
Jülichs Trainer Johannes Dimmig war sehr zufrieden: "Nach der langen Durststrecke endlich wieder einen Punkt gemacht gegen eine Top-4-Mannschaft und ohne Rossis Einzelpunkte einen Punktgewinn geschafft, super!" Nicht ganz so zufrieden konnten die Oberschwaben sein. Präsident Rainer Ihle: "Bei einer 5:2-Führung muss man einfach den Sack zumachen, auch wenn man keinen optimalen Tag erwischt hat." Auch Cheftrainer Anders Johansson zeigte sich nicht begeistert: „Wir haben deutlich unter dem Niveau, das wir vor der WM hatten, gespielt."

TTC Zugbrücke Grenzau - TTV Gönnern 6:3

Vor 500 begeisterten Zuschauern in der Zugbrückenhalle - darunter fast 100 stimmgewaltige Fans aus Gönnern - brachte der Play-Off-Anwärter aus dem Westerwald auch ohne den suspendierten Cheung Yuk einen wichtigen Sieg unter Dach und Fach. Stark präsentierte sich der 18-jährige Mattis Burgis. Der lettische Nationalspieler machte aus einem 0:2-Satzrückstand gegen Steffen Mengel noch einen 3:2-Erfolg, der für sein Team am Ende Gold wert war, da er unmittelbar vor der Pause die Weichen auf Sieg stellte.
Die Westerwälder präsentierten sich als Einheit und überzeugten durch eine geschlossene Mannschaftsleistung, während ein Wang alleine trotz zweier Einzelsiege und einem Doppelerfolg mit Ruwen Filus einmal mehr zu wenig für Gönnern war. Immerhin baute der hagere Chinese seine Rundenbilanz im vorderen Paarkreuz der DTTL auf 21:8 aus - in der Rückrunde ist der Defensivkünstler sogar mit 10:2 notiert.
Lucjan Blaszczyk (Foto), der heute überzeugend aufspielte, hatte Gönnerns Abwehrass übrigens am Rande einer Niederlage, unterlag dem Topspieler der Hessen freilich doch mit 12:14 im Entscheidungssatz. Tomas Pavelka machte mit einem 3:1 über Steffen Mengel alles klar und besiegelte das 6:3 für das Zugbrücke-Team, das damit den Play-Off-Hauptkonkurrenten Fulda-Maberzell wieder unter Zugzwang gesetzt hat.
Grenzaus Präsident Manfred Gstettner unterstrich, dass Cheung Yuk aufgrund unprofessionellen Verhaltens nicht mehr zum Einsatz kommen wird: "Nun werden starke Talente aus der zweiten Mannschaft einspringen, vornehmlich Mattis Burgis und Frantisek Placek."
Grenzaus Trainer Chen Zhibin bezifferte die Play-Off-Chance seines Teams nach der Partie auf 50:50. Mattis Burgis führte seinen Erfolg nicht zuletzt auf Nervenstärke zurück: "Ich war von Kopf her gut drauf. Überhaupt habe ich in letzter Zeit auch daran gearbeitet, ruhiger und nervlich stabiler zu werden, was sich auszuzahlen scheint." Gönnerns Ruwen Filus betonte, dass sein Team nach der Gewißheit, nicht absteigen zu müssen, keineswegs "just for fun" antritt: "Wir haben uns ein klares Ziel gesetzt und wollen die Runde nicht als Letzter beenden, denn auf diesen Platz gehören wir nicht."

TTC Frickenhausen - Müller Würzburg 6:1

Nach dem Remis im Hinspiel hatten nicht wenige den Schwaben einen heißen Tanz prophezeit, zumal Bastian Steger aufgrund seiner Verletzung erneut aussetzen musste. Doch es kam anders: lediglich ein Doppel ging beim 6:1 für den amtierenden Deutschen Meister an die Mainfranken, die insgesamt gerade sieben gewonnene Sätze auf der Habenseite verbuchen konnten. Nach rund zwei Stunden war die recht einseitige Partie beendet. Mit diesem Sieg hat sich das Team aus dem Neuffener Tal bereits die Play-Off-Teilnahme gesichert, nun geht es lediglich noch um eine günstige Ausgangsposition durch eine entsprechende Platzierung.
Vor 450 Zuschauern in der Sporthalle auf dem Berg verlief in den Doppeln alles noch recht ausgeglichen. Die Kombination Tokic/Akerström unterlag knapp gegen Tan/Keinath, während die eingespielte Formation Ma/Baum gegen Ling/Chtchetinine punkten konnte. Doch dann zeigten die Schwaben, wer Herr im Hause war: Ma Wenge schlug Thomas Keinath und Bojan Tokic Tan Rui Wu, jeweils in vier Sätzen. Im hinteren Paarkreuz wollten Patrick Baum und Ersatzspieler Fabian Akerström nicht nachstehen und setzten die Frickenhäuser Erfolgsstory dieses Sonntagnachmittags fort. Baum schlug Abwehrass Chtchetinine erstaunlich glatt, ein deutliches Zeichen für die Weiterentwicklung des jungen Nationalspielers in den letzten Monaten, die schon bei der WM sichtbar geworden war. Akerström musste dagegen alles geben, um Ling Wei Chao schließlich mit 12:10 im Entscheidungssatz zu bezwingen. Ma Wenge brauchte sich im Spitzeneinzel gegen den kroatischen Chinesen Tan Rui praktisch nicht mehr zu mühen, um den Sieg seines Quartetts perfekt zu machen, da der quirlige Würzburger nach nur wenigen Bällen im ersten Satz verletzungsbedingt passen musste.
Manager Christoph Reuhl verhehlte seine Begeisterung über den gelungenen Auftritt seines TTC nicht: „Die Mannschaft hat heute super gespielt und völlig verdient gewonnen. Nun geht es für uns um die beste Ausgangsposition für die Play-Offs. Besonders das Spiel gegen Ochsenhausen wird ein echter Showdown."