Sonntag, 18:00 Uhr: TTV Gönnern – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell

Einst war Gönnern als zweimaliger Champions-League-Sieger die klare Nummer eins im Hessenland, dann musste gespart und mit preisgünstigen jungen Mannschaften angetreten werden – und auf einmal war der Rivale aus der Rhön, der sich unter anderem die Dienste eines Jan-Ove Waldner gesichert hatte, am Hampl-Team vorbeigezogen. Die Hinterländer besitzen aber nach wie vor ein gutes Händchen bei Neuverpflichtungen und eine der besten Trainingsgruppen überhaupt, nämlich der in Höchst/Odenwald, in der es Helmut Hampl immer wieder aufs neue gelingt, Talente zu formen und zu Bundesligaspielern auszubilden. Vergangene Saison zog man mit dem nahezu unbekannten jungen chinesischen Abwehrkünstler Wang Xi die Entdeckung des Jahres an Land. Wang mischte damals die gesamte Liga auf, steht nun aber für den Konkurrenten aus Osthessen am Tisch - bisher mit weniger Erfolg, auch wenn er sich allmählich aus der Krise zu spielen scheint. Mit Wang schienen Waldner & Co. Gönnern sogar um Lichtjahre voraus zu sein, was sich bisher aber in der Tabelle noch nicht niederschlägt, in der beide punktgleich am Ende rangieren - enttäuschend für die hoch eingeschätzten Fuldaer, erwartungsgemäß dagegen bei Gönnerns Boy-Group, die aber trotz Verletzungspechs schon einige überzeugende Auftritte hatte. Zudem konnte man mit dem jungen Taiwanesen Chiang Hung-Chieh erneut einen starken Akteur mit hohem Potenzial unter Vertrag nehmen. Dennoch wäre es schon eine mittlere Sensation, wenn sich am Sonntag in Dillenburg nicht die Qualität und größere Routine des Gasts aus der Rhön durchsetzen würde, dem viele Beobachter noch eine furiose Aufholjagd zutrauen. Immerhin scheint es, als würde Gönnern lockerer aufspielen können, während der Hauptdruck in dem brisanten Derby auf Fulda lasten dürfte. Sollte es nämlich sogar gegen Gönnern schieflaufen, wären die Play-Offs in weite beziehungsweise wohl zu weite Ferne gerückt. Helmut Hampl weiß, dass seine im Schnitt 20-jährigen Jungs die Außenseiterrolle einnehmen: „Dass Fulda soweit hinten steht, ist schon eine Überraschung, aber dennoch ist Fulda von der Besetzung her klarer Favorit. Wir freuen uns alle auf Wang Xi, besonders auch die Zuschauer in Gönnern, wo er in der letzten Saison Publikumsliebling war. Normalerweise hat Gönnern gegen Fulda nur eine Außenseiterchance, aber bei dem neuen Spielsystem ist vieles möglich.“ Vorstandsmitglied Michael Müller sieht es ähnlich: „Obwohl der TTV Gönnern momentan vor Maberzell liegt, so liegt die Favoritenrolle doch eindeutig beim neuen Club von Wang Xi. Vom Punktestand darf man sich aber nicht täuschen lassen, denn immerhin waren die ersten Gegner Fuldas mit Düsseldorf, Frickenhausen/Würzburg, Grenzau und Ochsenhausen nicht von Pappe.“ Die Flinte vorzeitig ins Korn werfen möchte Müller aber nicht: „Ob Chiang gegen Wang punkten kann, hängt sicherlich davon ab, wie gut er jetzt im Training gegen Filus gelernt hat. Gavlas möchte sicherlich seine wenig überzeugende Vorstellung vom Sonntag korrigieren und an seine zuletzt guten Leistungen anknüpfen. Sicherlich wird auch Mengel auf seinen ersten Saisoneinsatz in der DTTL brennen. Lassen wir uns also überraschen, wie der Trainer das Team aufstellt, um am Ende vielleicht eine Sensation zu schaffen.“ Fuldas Präsident und Manager Stefan Frauenholz will die beiden Punkte, denkt aber nicht im geringsten daran, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen: „Natürlich hoffen wir den Aufwärtstrend fortzusetzen und gegen Gönnern zu gewinnen. Allerdings wissen wir auch, dass das nicht einfach wird, da auch Gönnerns neue Nummer eins sehr stark einzuschätzen ist. Zudem sind Hessenderbys immer besondere Spiele in der DTTL.“