Auftakt nach Maß für Deutschlands Damen

Guangzhou. Deutschlands Damen gelang bei den 49. Evergrande Real Estate Mannschafts-Weltmeisterschaften in Guangzhou der erhoffte Auftakt nach Maß. Wu Jiaduo (Kroppach), Elke Wosik (Busenbach) und Amelie Solja (Saarlouis-Fraulautern) besiegten Thailand mit 3:1. Dabei hatte das Team von Jörg Bitzigeio kein leichtes Spiel mit den Asiatinnen. "Wir hatten erwartet, dass es schwer wird", sagte der Damen-Bundestrainer. Schließlich ist Thailands Nummer eins, Nanthana Komwong, seit anderthalb Jahren gern gesehener Trainingsgast im Deutschen Tischtennis-Zentrum in Düsseldorf und die erfolgreiche Nummer eins von Bundesligist TuS Holsterhausen. In der Bundesliga war es der Weltranglisten-84. zuletzt auch gelungen, sowohl Wu Jiaduo als auch Elke Wosik Niederlagen beizubringen. Dies war auch ein Grund für den Einsatz der 17-jährigen Solja bei ihrem WM-Debüt an Position zwei. "Wir haben unsere Mannschaft verjüngt und haben mit dieser Aufstellung bewiesen, dass wir bei der WM angriffslustig sind", so Bitzigeio. Die Rechnung ging auf.

Wu Jiaduo benötigte drei Sätze, um ihre Nervosität im Auftaktspiel gegen Thailands Nummer zwei, Anisara Muangsuk, abzulegen. Durchgang eins entschied sie nach Abwehr eines Satzballs knapp fuer sich, der zweite ging an Muangsuk, und im dritten musste die deutsche Nummer 17 der Weltrangliste zwischenzeitlich hohe Rückstande von 2:6 und 3:7 gutmachen, bevor sie sich in der Verlängerung gegen das flinke Energiebündel mit dem schnellen Konterspiel durchsetzen konnte. Durchgang vier war dann mit 11:5 eine klare Angelegenheit für Wu.

"Nur die Mannschaft zählt"

Joker Amelie Solja verpasste die Überraschung gegen Nanthana Komwong. Sie brachte ihre Gegnerin vor allem in den ersten beiden Sätzen in Bedrängnis und gewann den ersten Durchgang sogar, doch die klug und variabel agierende Topspinspielerin Komwong stellte sich im Verlauf immer besser auf die unorthodox spielende Deutsche ein und setzte sich schließlich mit 3:1 durch. "Es ist natürlich schwer, gegen eine so gute Gegnerin zu bestehen", sagte Amelie Solja. "Wenn ich den zweiten Satz gewonnen hätte, wäre es vielleicht anders gelaufen. Die Hauptsache ist für mich aber, dass die Mannschaft gewonnen hat. Nur das zählt."

Elke Wosik (Foto links) machte mit Suttilux Rattanaprayoon kurzen Prozess und brachte ihr Team klar nach drei Sätzen mit 2:1 in Führung. Ihr Sieg gegen Thailands Nummer drei war zu jeder Zeit ungefährdet. "Ich kannte sie vorher zwar nicht, hatte aber auch keine Probleme mit ihr", kommentierte Wosik ihre Partie.

Morgen fällt die Vorentscheidung

Wu Jiaduo (Foto rechts, gegen Muangsuk) kam nach einer 2:0-Satzführung gegen Komwong im Duell der Spitzenspielerinnen zwar noch in Bedrängnis, sicherte ihrem Team jedoch in fünf Sätzen am Ende den Auftaktsieg. "Im ersten Match habe ich einfach zu schnell gespielt. Gerade rechtzeitig bin ich dann ruhiger geworden", erklärte Wu. "Komwong und ich kennen uns vom Training im DTTZ sehr gut. Wir wissen genau, wo die Bälle der anderen landen werden. Das macht es im Spiel schwer."

"Mit dem heutigen Tag können wir sehr zufrieden sein Das war der perfekte Start in die WM", bilanzierte Jörg Bitzigeio. "Morgen fällt dann wahrscheinlich schon die Vorentscheidung." Dann warten um sechs Uhr morgens deutscher Zeit Österreich und um 12.30 Uhr die Weißrussinnen auf Deutschlands Quartett, zu dem auch Zhenqi Barthel (Holsterhausen) gehört, die heute noch nicht zum Einsatz kam. Nach Mittagessen und Physiotherapie planen die Damen des Deutschen Tischtennis-Bundes auch einen kurzen Besuch der Herren-Partie gegen Russland (9.30 Uhr), bevor es in die direkte Vorbereitung auf den Montag geht. Bei den übrigen beiden Partien der "deutschen" Gruppe C in der Championship Division gab es keine Überraschung. Die in der Gruppe an eins gesetzten Hongkong-Chinesinnen setzten sich gegen Weißrussland ebenso mit 3:0 durch wie Österreich gegen Spanien.