DTTB-Herren werden Siebter

Guangzhou. Es war ein zähes Stück Arbeit zum Schluss. Die deutschen Herren haben die 49. Mannschafts-Weltmeisterschaften als Siebter abgeschlossen. Gegner Rumänien war im letzten Platzierungsspiel gegen das Trio von Bundestrainer Richard Prause spielerisch eigentlich ohne Chance, auch wenn Patrick Baum (Frickenhausen) und Jörg Roßkopf (Jülich) in den Partien gegen Ovidiu Ionescu bzw. Constantin Cioti patzten. Der amtierende EM-Dritte war ohne seiner Nummern eins und zwei, Adrian Crisan und Andrei Filimon, angetreten.

Dimitrij Ovtcharov (Düsseldorf/Foto)) hatte sich nach seiner Niederlage am Morgen gegen Taiwan halbwegs wieder gefangen und gewann ungefährdet gegen die Nummern 707 und 652 der Weltrangliste, George Coroian und Ovidiu Ionescu, der zeitweise gegen Deutschlands Weltranglisten-15. mithalten konnte. Das Abschlussmatch entschied Baum mit einem 3:0 über Coroian für sich.

"Über den Sinn dieser Platzierungsspiele nachdenken"

"Wir haben diese WM bis zum Schluss ausgekostet", sagte Bundestrainer Richard Prause süffisant. "Jetzt sind wir froh, dass es vorbei ist. Unter diesen Voraussetzungen haben wir gute Weltmeisterschaften gespielt, auch wenn wir heute sicherlich nicht unser bestes Tischtennis gezeigt haben." Ohne den verletzten Europameister Timo Boll (Düsseldorf) war die Mannschaft nach Asien gereist, in den Gruppenspielen fielen zudem mit Bastian Steger (Frickenhausen) und Christian Süß (Düsseldorf) zwei weitere Leistungsträger aus. Trotzdem hatte es das verbliebene Trio Ovtcharov, Roßkopf, Baum gestern gegen Südkorea sogar in der Hand, ins Halbfinale einzuziehen.

"Für Dima ist es gut, dass er sich hier noch einmal mit zwei Siegen von der WM verabschiedet hat", so Prause. "Über den Sinn und Unsinn dieser Platzierungsspiele sollte man generell in Zukunft nachdenken. Bei der Fußball-WM steht sogar das Spiel um Platz drei zur Diskussion", gab der Ex-Nationalspieler zu bedenken. Für die unmittelbare Zeit nach der WM hat Prause vor allem einen Wunsch: "In den nächsten Tagen müssen jetzt alle Verletzten wieder gesund und fit werden. Wir haben bis zu den Olympischen Spielen in Peking keine Zeit zu verlieren."