Play-Off-Entscheidung: Fulda hat im Zielfinish die Nase vorne, Grenzau knapp gescheitert

Nachfolgend die fünf Partien des 18. DTTL-Spieltags in der Chronologie der - wahrlich aufregenden - Ereignisse, so wie ab 15 Uhr hier berichtet. Eine Spieltagszusammenfassung mit Stimmen zu den Begegnungen folgt später.

Borussia Düsseldorf - TTC Frickenhausen 6:3

Die Düsseldorfer Boll/Süß schlagen im Topspiel in der Stadthalle Hagen vor 1.050 Besuchern die Frickenhausener Formation Tokic/Steger mit 3:1, doch Ma/Baum sorgen gegen Korbel/Ovtcharov in einem Fünfsatz-Krimi für den Ausgleich. Timo Boll hat im ersten Einzel lediglich im dritten Satz ein wenig Mühe mit Bojan Tokic beim 11:4, 11:6, 13:11. Es scheint sich ein wirklich spannendes Topspiel zu entwickeln, Routinier Ma Wenge gleicht gegen Christian Süß mit einem 3:1 aus. Der erfahrene Petr Korbel (Foto) dominiert die Partie gegen Jungnationalspieler Patrick Baum eindeutig (11:6, 11:2, 11:6). Ein starker Bastian Steger sorgt durch ein 3:2 gegen Dimitrij Ovtcharov für den erneuten Ausgleich der Schwaben zum Pausenstand von 3:3. Die Zuschauer sehen eine hochklassige, spannende Partie, die - in Gegensatz zum Hinspiel - alles andere als einseitig verläuft. Im Spitzeneinzel bezwingt Timo Boll Ma Wenge ohne Satzverlust. Da Christian Süß nachlegen kann und Bojan Tokic schlägt (3:11, 11:8, 11:9 11:9), scheint die Borussia im Schlagerspiel nunmehr auf Siegeskurs zu sein. Tatsächlich gewinnt der Rekordmeister, der nach der Pause merklich die Schlagzahl erhöhte, mit 6:3 gegen den Titelverteidiger. Für Düsseldorfs Siegpunkt sorgt ein glänzend aufgelegter Petr Korbel, der Bastian Steger beim 3:1 keine Chance läßt (3:11, 12:10, 11:0, 11:6). Die Borussia präsentierte sich als würdiger Klassenprimus, der Gast aus dem Neuffener Tal enttäuschte nicht und trug zu einem hochklassigen Spitzenspiel bei.

Ergebnisse


TTF LIEBHERR Ochsenhausen - TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 6:4

Rekordkulisse in Biberach: 1.200 Zuschauer sehen diese Schlüsselpartie. Für Ochsenhausen geht es um die Plätze drei oder vier, für Fulda ist zwischen Rang drei und fünf noch alles möglich. Ochsenhausen tritt ohne den verletzten Spitzenspieler Adrian Crisan an, Fulda ohne Jörg Schlichter, für den Doppelspezialist Qingyu Meng auch im Einzel aufgeboten wurde. Beide Doppel enden 3:0, Gerell/Bobocica punkten für den Gastgeber (gegen Feng/Meng), Waldner/Persson für die Osthessen (gegen Leung/Monteiro). Beide Einzel im oberen Paarkreuz - Leung vs. Waldner und Gerell vs. Feng - gehen im fünften Satz knapp an die Oberschwaben. Es könnte zu einem "Herzschlagfinale" für Fulda-Maberzell kommen. Im hinteren Parkreuz läuft es dann aber gut für Fulda: "Joker" Meng gewinnt überraschend 3:0 gegen Monteiro und Ex-Weltmeister Persson 3:1 gegen Bobocica. Zur Pause steht es folglich 3:3 in Biberach. Damit kann man in Fulda eigentlich bereits die Sektkorken knallen lassen, da Grenzau bestenfalls noch mit 6:3 in Jülich gewinnen kann. Bei einem möglichen 3:6 der Osthessen gegen Ochsenhausen würde das bedeuten, dass bei gleicher Spieldifferenz das Satzverhältnis herangezogen würde, in dem Fulda die Nase vorne hat. Im vorderen Paarkreuz dominieren dann wieder die TTF: Leung und Gerell schlagen Feng und Waldner zum 5:3-Zwischenstand für die Oberschwaben. Bemerkenswert dabei besonders Pär Gerells Sieg ohne Satzverlust im schwedischen Duell gegen Tischtennis-Ikone Jan-Ove Waldner. Jörgen Persson bezwingt Joao Monteiro klar in drei Sätzen und holt damit den vierten Zähler für die Osthessen - nun spricht auch die Spiele-Differenz für Fulda im Vergleich mit Grenzau. Leung Chu Yan setzt sich in einem wahren Krimi gegen Feng Zhe durch (12:10, 11:7, 10:12, 8:11, 15:13). Im abschließenden Match bezwingt Mihai Bobocica Fuldas Qingyu Meng zum 6:4-Endstand für die Oberschwaben. Ochsenhausen verteidigt damit Tabellenrang drei und trifft in den Play-Off-Halbfinals im Schwabenderby auf Frickenhausen, während sich Fulda als Vierter des Abschluss-Klassements im Semifinale mit Rekordmeister Borussia Düsseldorf auseinandersetzen muss. Vielleicht sollte man besser formulieren "auseinandersetzen darf", da die Waldner-Truppe, deren Management und Fans augenblicklich einfach nur glücklich sind, das große Ziel doch noch erreicht zu haben.

Ergebnisse


TTC indeland Jülich - TTC Zugbrücke Grenzau 3:6

Jülich spielt vor 200 Zuschauern mit Trainer Johannes Dimmig an Position vier, bei Grenzau ist Mattis Burgis mit von der Partie. Im Doppel sind Takakiwa/Dimmig chancenlos gegen Pavelka/Fejer-Konnerth. Das zweite Doppel zwischen Roßkopf/Kosowski und Blaszczyk/Burgis geht im 5. Satz an die beiden Jülicher. Zwar gehen die Westerwälder anschließend durch Zoltan Fejer-Konnerths 3:2 über "Mister Tischtennis" Jörg Roßkopf wieder in Führung, doch kann Taku Takakiwa durch ein 3:1 gegen Lucjan Blaszczyk postwendend für den Ausgleich sorgen. Es wird eng für Grenzau im Play-Off-Rennen. Hinten gewinnt zwar Tomas Pavelka erwartungsgemäß gegen Johannes Dimmig (11:1, 11:6, 11:3), doch kann "Joker" Burgis die Grenzauer Führung nicht ausbauen und muss gegen den Polen Jacub Kosowski eine 1:3-Niederlage quittieren. Pausenstand in Jülich: 3:3. Da Grenzau nun maximal noch 6:3 gewinnen kann, steht Fulda damit de facto in den Play-Offs. Die Osthessen weisen nämlich das bessere Satzverhältnis auf, das im Fall gleicher Spiele-Differenz gewertet wird. Der Gast steckt freilich noch lange nicht auf und kommt mit frischem Schwung aus der Kabine: Lucjan Blaszczyk schlägt Jörg Roßkopf und Zoltan Fejer-Konnerth Taku Takakiwa - jeweils glatt in 3:0 Sätzen. 5:3 für Grenzau, nun muss sich Tomas Pavelka gegen Jacub Kosowski behaupten. Tatsächlich gelingt es dem Grenzauer, in diesem polnisch-tschechischen Duell mit 3:2 zu siegen - gleichbedeutend mit dem 6:3-Erfolg der Westerwälder in Jülich. Doch in Biberach ist ja bereits die Entscheidung zugunsten Fuldas gefallen, das nun in der Differenz um ein Spiel besser dasteht als der Hauptkonkurrent. Grenzau hat alles gegeben und sich ganz teuer verkauft, doch es hat nicht sollen sein!

Ergebnisse


Müller Würzburg - Werder Bremen 3:6

Nur 120 Zuschauer sehen ein 2:0 für Werder nach den Doppeln: Keen/Kishikawa schlagen Ling/Keinath 3:1 und Hielscher/Cioti das Würzburger Duo Tan/Fan 3:0. Tan Rui Wu bringt den Gastgeber durch ein umkämpftes 3:2 gegen Seiya Kishikawa heran (8:11, 5:11, 11:7, 14:12, 12:10). Würzburg gleicht aus: Thomas Keinath präsentiert sich stark in seinem letzten Punktspiel für die Mainfranken und bezwingt Trinko Keen 3:1. Doch Werder will den sechsten Platz und schlägt zurück: Constantin Cioti schlägt Ling Wei Chao 3:0 (11:8, 11:9, 16:14) und Lars Hielscher hält sich an Abwehrkünstler Evgueni Chtchetinine in drei lockeren Sätzen schadlos (11:7, 11:8, 11:1). Pausenstand in Würzburg: 2:4 - Bremen nimmt Kurs auf Tabellenrang sechs. Daran ändert sich auch nichts nach dem zweiten Durchgang im oberen Paarkreuz: Tan Rui Wu bezwingt Trinko Keen zwar ebenso knapp wie zuvor dessen Teamkollegen Seiya Kishikawa, jedoch stellt der Japaner durch ein 3:1 gegen "Tommi" Keinath den alten Abstand wieder her. Lars Hielscher setzt sich schließlich gegen Ling Wei Chao in fünf Sätzen zum 6:3-Endstand für die Norddeutschen durch. Werder Bremen erringt Tabellenplatz sechs und verdrängt Müller Würburg auf den siebten Rang.

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TTV Gönnern - SV Plüderhausen 2:6

Vor 600 Zuschauern in Dillenburg liegt der in Bestbesetzung angetretene Gast aus Baden-Württemberg - Gönnern spielt ohne Paul Drinkhall, dafür mit Sven Hollitzer aus der Hessenliga-Mannschaft - nach den Doppeln mit 2:0 in Front. Molin/Nilsson hatten keine Probleme mit Mengel/Hollitzer, während Karakasevic/Pete gegen die Abwehrformation Wang/Filus fünf Sätze zum Sieg benötigen. Steffen Mengel ist chancenlos gegen Aleksandar Karakasevic (6:11, 9:11; 3:11), Wang Xi bezwingt dagegen Robert Svensson 3:1. Keine überzeugende Vorstellung der Hessen im hinteren Paarkreuz: Ruwen Filus unterliegt Magnus Molin ganz deutlich, während Sven Hollitzers 0:3 (6:11, 4:11, 6:11) gegen Zsolt Pete zu erwarten war. Pausenstand: 1:5 - Schlusslicht Gönnern scheint erneut nur aus Wang Xi zu bestehen. Der Chinese gewinnt auch gegen Karakasevic - der Serbe kann nur den dritten Satz richtig eng gestalten (11:8, 11:4, 12:10). Mit 27:8 (Rückrunde 16:2) bleibt Wang damit an der Spitze der DTTL-Akteure vor Timo Boll und Adrian Crisan. Steffen Mengel unterliegt nach ansprechender Leistung Robert Svensson 2:3, der sich in seinem letzten Match für die Schwaben ein wenig schwer tut, aber das bessere Ende für sich hat. Endstand: 6:2 für den Gast aus Plüderhausen.