Süß auf den Spuren Bolls und Roßkopfs

Nantes. Für Christian Süß (Foto, bei der Gratulation von Bundestrainer Richard Prause) ist das Zittern beendet. Im zweiten Anlauf hat sich der 22-jährige Düsseldorfer im Einzel für die Olympischen Spiele in Peking qualifiziert. Im Finale der Gruppe U besiegte er seinen DTTL-Teamkollegen Petr Korbel in fünf Sätzen. "Für mich ist mit der erfolgreichen Olympia-Quali ein Traum in Erfüllung gegangen", sagte Süß glücklich. "Ich habe heute sehr gut gespielt und auch in engen Situationen einen klaren Kopf behalten. Außerdem konnte ich die Taktik umstellen, nachdem es am Anfang nicht so lief."

Ein freudestrahlender Richard Prause war ebenso erleichtert, wie sein Schützling. "Wir sind heilfroh, dass Christian das hier überstanden ist. Dies ist ein sehr schwieriges Turnier auf sehr hohem Niveau. In Europa gibt es derzeit zwei, drei Spitzenspieler - dahinter kann jeder jeden schlagen", erklärte der Herren-Bundestrainer. "Hinzukommt, dass der Modus fast unmenschlich ist. Hier entscheiden oft die Nerven und nicht nur die individuelle Klasse. Bei diesem Turnier habe ich auch schon Spieler wie Timo Boll und Jörg Roßkopf schwitzen sehen. Christan hat hier sehr gut gespielt. Er kann stolz auf sein Peking-Ticket sein."

Der Weltranglisten-Fünfte, Timo Boll, und Rekordnationalspieler Jörg Roßkopf hatten vor Süß ebenfalls zwei Anläufe auf den ersehnten Startplatz benötigt: Boll vor den Olympischen Spielen in Sydney, Roßkopf im Dezember 2003 vor den Spielen in Athen. Christian Süß ist in Peking nun der dritte für Deutschland im Herren-Einzel qualifizierte Spieler neben seinen Düsseldorfer Mannschaftskollegen Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov. Aufgrund der maximalen Zahl von Qualifizierten pro Nation und der hohen Weltranglistennotierung, wird das Trio dort auch im Teamwettbewerb an den Start gehen.