Deutsche Herren unterliegen Japan mit 1:3

Guangzhou. Für Deutschlands Herren gab es bei ihrem vierten Auftritt bei den 49. Mannschafts-Weltmeisterschaften in Guangzhou die erste Niederlage. Bastian Steger (Frickenhausen), Dimitrij Ovtcharov und Christian Süß (beide Düsseldorf) mussten sich im Spitzenspiel der Gruppe C Japan deutlich mit 1:3 geschlagen geben. Dabei hatte Bastian Steger sein Team mit einer souveränen Vorstellung gegen Jun Mizutani zunächst mit 1:0 in Führung gebracht. Für den Mannschafts-Europameister war es der dritte Sieg in der dritten internationalen Begegnung gegen den 18-jährigen amtierenden japanischen Meister, der die größte Tischtennis-Hoffnung Nippons ist.

Dimitrij Ovtcharov kassierte seine ersten beiden Niederlagen im Guangzhou Gymnasium. Der 19-jährige Weltranglisten-15. musste dem gebürtigen Chinesen Kan Yo (Foto) und seinem Düsseldorfer Mannschaftskollegen Mizutani gratulieren. Christian Süß fand erst im dritten Durchgang gegen Kaii Yoshida, wie Kan Yo in China geboren, ein Mittel gegen das aggressive Spiel des Penholderstrategen. Zu einem Satzgewinn reichte es allerdings nicht.

"Japaner haben verdient gewonnen"

"Die Japaner haben auf allen drei Positionen stark gespielt und insgesamt verdient gewonnen", urteilte Herren-Bundestrainer Richard Prause. "Gegen so einen Gegner darf man verlieren, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass die drei verloren gegangenen Partien knapper ausgegangen wären." Vielleicht hätten die Deutschen in den drei Begegnungen zuvor mehr Substanz verloren als die Japaner, die sich dreimal mit 3:0 durchgesetzt hatten. "Unterm Strich waren die drei heute aber einen Tick besser als wir. Das müssen wir akzeptieren." Bastian Steger (Foto) konnte mit seiner Leistung voll zufrieden sein - und war es auch. "Gegen Mizutani konnte ich zeigen, dass ich im Moment sehr gut drauf bin. Das gibt natürlich Selbstvertrauen", so der 26-Jährige. "Es ist sehr schade, dass wir verloren haben, aber gegen drei solche Topspieler muss man am Limit spielen. Sie spielen konstant und machen keine leichten Fehler. Heute hat die Tagesform enschieden."

Gegen die Slowakische Republik gilt es im letzten Vorrundenspiel morgen um drei Uhr deutscher Zeit den zweiten Platz durch einen Sieg zu untermauern. Dann folgt für das Quintett das Achtelfinale. "Mit 3:1-Siegen sind wir ganz anständig in diese WM gestartet", befand Richard Prause. "Wir werden bald wieder attackieren." Bastian Steger ist sicher: "Niederlagen sind nie schön. Es muss jetzt trotzdem weitergehen. Wir haben noch alle Chancen, können ins Viertelfinale einziehen und vielleicht sogar das Halbfinale erreichen. Noch ist alles möglich."

Deutschlands Damen treffen im Achtelfinale um 12.30 Uhr auf Rumänien. Viertelfinalgegner wäre Topfavorit China.