Kroppach siegt 3:1, aber Finale läuft unter Protest

FSV Kroppach – MF Services Heerlen 3:1

Zhu Hong mit exzellenter Leistung


Kroppach. Zu einem sportlichen Fest und Saisonhöhepunkt sollte das erste Endspiel in der Champions-League der Damen zwischen dem FSV Kroppach und den niederländischen Gästen MF Services Heerlen werden. Doch durch das Fehlen der internationalen Schiedsrichter stand die Partie kurz vor dem Scheitern. Da sich das internationale Schiedsrichtergespann auch telefonisch nicht beim Management der Kroppacher meldete, war dieses erste wichtige Finale in der Königsklasse im Vorfeld von Stress und Hektik geprägt. „Wir hoffen nur, dass den Beiden nichts passiert ist. Wir hatten dann neben unserem offiziellen Schiedsrichter Otmar Schlaf, noch zwei weitere Oberschiedsrichter in der Halle. Also insgesamt drei geprüfte deutsche Schiedsrichter“, berichtete der ehemalige FSV-Manager Hans-Jürgen Bertling. „Der niederländische Coach war der Meinung, dass wir einen Fehler gemacht hätten. Doch wir haben uns ordnungsgemäß verhalten. Wir haben den Schiedsrichtern, die uns die ETTU benannt hat, auch das Quartier mitgeteilt. Ihnen eine Uhrzeit vorzugeben, wann sie in der Halle zu erscheinen haben, ist nicht unsere Aufgabe“, ergänzte FSV-Teambetreuer Dennis Leicher. Er gehe davon aus, dass das Spiel so gewertet werde, da sich für Kroppach kein Vorteil ergeben habe.
So kam es aber dazu, dass sowohl die Gäste aus den Niederladen als auch Kroppach unter Protest spielten. „Die ETTU muss sich der Angelegenheit annehmen und eine Entscheidung treffen“, sagte Bertling abschließend.

Nach dieser anfänglichen Eklatstimmung rückte doch noch der sportliche Höhepunkt dieses Gipfeltreffens in den Vordergrund. Die Gäste aus Heerlen stellten ihre Mannschaft so auf, wie im ersten Gruppenspiel in Kroppach. Auch die Positionen der einzelnen Spielerinnen Wang Chen, Ni Xialian und Li Jiao waren identisch. Eine gute Voraussetzung, denn diese Begegnung hatte der FSV knapp mit 3:2 gewonnen. „Ich hatte allerdings darauf spekuliert, dass sie die beste europäische Spielerin, Li Jiao, vorn spielen lassen“, gestand Leicher.
Doch der FSV Kroppach passte sich auch dieser Situation an und erwischte einen Start nach Maß. Zhu Hong, die diesmal beim FSV die Position eins übernahm, überzeugte mit einem souveränen 11:5, 11:9 und 11:5 gegen Wang. Dieser fantastischen Leistung schloss sich Wu Jiaduo an, die Ni Xialian beim 11:8, 11:9 und 11:7 ebenfalls keinen Satzgewinn zugestand.
Diese 2:0-Führung für die Westerwälderinnen, verbunden mit 6:0 Sätzen bedeutete das Optimum zur Pause. Im ersten Vergleich hatte „Dudu“ die Partie eröffnet und gegen Wang gewonnen, aber Zhu unterlag Ni Xialian zum 1:1-Zwischenstand.

Hochklassig ging die Partie weiter, denn Krisztina Toth leistete Li Jiao beim 12:10, 9:11, 4:11, 12:10 und 7:11 erheblichen Widerstand. „Das war ein super Spiel von Krisztina, obwohl sie sich selbst geärgert hat, weil sie gern gewonnen hätte“, sagte Leicher. Doch die zwei Sätze seien auch sehr wichtig für die Endabrechnung.

Zhu Hong hieß dann einmal mehr die überragende Spielerin des FSV, denn ihre Bilanz gegen Ni Xialian lautete 0:2 und auch diesmal 0:2 in den Sätzen. Mit einer großen Energieleistung kämpfte sich „Maja“ jedoch zu einem viel umjubelten 11:6, 11:6 und 11:9. „Ni Xialian hat wohl die WM nicht so gut verkraftet. Je länger das Spiel andauerte, desto müder schien sie zu werden. Zhu hat die lange Wettkampfpause dagegen hervorragend gemeistert“, freute sich der Teambetreuer. Noch sei zwar nichts entschieden, aber ein Gläschen dürften sich die Spielerinnen noch genehmigen.