6:3 im Topspiel - Ochsenhausen auf dem Vormarsch

TTF LIEBHERR Ochsenhausen - TTC Zugbrücke Grenzau 6:3

Ochsenhausen schien sich im Eiltempo in die Herzen der Balinger Fans spielen zu wollen - EnBW (Energie Baden-Württemberg AG) und Stadtwerke Balingen hatten bekanntlich die Begegnung erworben und in die schwäbische 35.000-Einwohner-Stadt vergeben. Unweit der einstigen Tischtennishochburg Reutlingen betrieben die Tischtennisfreunde beste Imagewerbung. Das Publikum honorierte das hohe Niveau der Darbietungen und ging begeistert mit.

Dass es gleich in den Doppeln so gut für den Gastgeber lief, hatte nicht jeder erwartet, da TTF-Cheftrainer Anders Johansson zwei Kombinationen ins Rennen schickte, die bis dahin eher selten zusammengespielt hatten. Adrian Crisan und Mihai Bobocica mussten allerdings gegen Zoltan Fejer-Konnerth und Tomas Pavelka fünf Matchbälle abwehren, ehe der Fünfsatz-Erfolg unter Dach und Fach war. Klarer fiel der Sieg von Leung/Monteiro gegen Blaszczyk/Placek aus. Überraschend musste dann zwar Adrian Crisan, bis dahin erfolgreichster DTTL-Akteur, Grenzaus frischgebackener Nummer zwei Zoltan Fejer-Konnerth zum knappen Erfolg gratulieren, doch steckte Ochsenhausen dies ohne sichtbare Wirkung weg und war gleich wieder im Vorwärtsgang zu finden. Leung Chu Yan ließ Lucjan Blaszczyk keine Chance, der sich mehr über angeblich regelwidrige Aufschläge des Hongkong-Chinesen ärgerte als sich auf sein eigenes Spiel zu konzentrieren. Der Schwede Pär Gerell (Foto) baute gegen den jungen tschechischen Gäste-Ersatzspieler Frantisek Placek den Vorsprung der TTF auf 4:1 aus. Immerhin konnte Placeks Landsmann Tomas Pavelka Joao Monteiro in fünf umkämpften Sätzen bezwingen und sein Team im Spiel halten. Als im ersten Match nach der Pause ein heute indisponierter Crisan auch gegen Blaszczyk eine 0:3-Schlappe quittieren musste, keimte nochmals Hoffnung bei den Westerwäldern auf. Doch Ex-Nationalspieler Fejer-Konnerth konnte seine tolle Leistung aus dem ersten Einzel nicht bestätigen und unterlag Leung 1:3. Der überzeugend aufspielende Gerell setzte schließlich mit einem glatten 3:0 über Tomas Pavelka den Schlusspunkt.

Nach knapp drei Stunden war der Sieg des Titelträgers der Saison 2003/04 perfekt, dem die Halbfinalteilnahme um die Deutsche Meisterschaft kaum noch zu nehmen sein dürfte. Grenzau empfängt nun am 13. April Topfavorit Düsseldorf, Ochsenhausen erwartet bei Meister Frickenhausen ebenfalls alles andere als eine leichte Aufgabe.

TTF-Präsident Rainer Ihle zeigte sich keineswegs enttäuscht darüber, dass es diesmal keinen Rekordbesuch gab: "Es waren rund 1.200 zuschauer da und das ist gar nicht wenig, zumal es verschneit war und sicher nicht jeder kommen konnte, der es eigentlich vorhatte. Die Stimmung in der Halle war sehr gut. Das Event wurde wirklich gut angenommen, folglich sind wir zufrieden." Sportlich ist ohnehin alles im grünen Bereich: "Die Balinger Luft hat uns offensichtlich gut getan. Es müsste jetzt schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir uns noch die Butter vom Brot nehmen lassen würden. Unsere Play-Off-Chance liegt nun bei 90 Prozent. Am nächsten Spieltag wollen wir endgültig die Play-Offs sichern und die Qualifikation für die Champions League 2008/09 schaffen."