Berlin und Busenbach scheitern


TuS Bad Driburg – TTSV Saarlouis-Fraulautern 1:3:

5:0 für Petrissa Solja

Der TTSV Saarlouis-Fraulautern ist wieder Spitzenreiter der Liga. Dafür verantwortlich ist unter anderem die jüngste Bundesligaspielerin: Petrissa Solja (Foto). Ihre Bilanz bleibt auch nach diesem Match beim TuS Bad Driburg makellos. Mit fünf Siegen in fünf Spielen hat sie der Konkurrenz gezeigt, dass sie längst auf Augenhöhe mit den nationalen, aber auch den internationalen Spitzenkräften der Liga ist. Für die Vereinsführung des TTSV steht deshalb auch fest, dass es jetzt wichtig und richtig wäre, das Mädchen zusätzlich zu fördern. Auch ein Sprung in das Damen-Nationalteam wird vom Betreuerstab als durchaus richtig angesehen. Olga Nemes, die als gebürtige Rumänin die Kaderschmiede der Osteuropäer bestens kennt, forderte am Rande der Partie eine individuelle Betreuung des Megatalentes, nicht nur durch den Verein. Nicht wenige Experten sprechen über Petrissa als das Jahrhundertalent der nationalen TT-Szene. Neben dem Jungstar war es einmal mehr Li Fen, die für den nötigen Rückhalt sorgte. Sehr souverän schlug sie Ying-ni Zhan in drei Sätzen und holte gegen Shi Qi in vier Durchgängen das 3:1. „Die Partie hätte durchaus anders verlaufen können", meinte Bad Driburgs leicht gefrusteter Manager Franz-Josef Lingens. „Wir hätten auch mit 3:1 gewinnen können." Doch es sei eine alte Sportweisheit, dass Teams, die im Tabellenkeller stünden, dort auch noch Pech hätten. „So geht es uns im Moment", sagte er. Der Teamgeist sei zwar noch intakt, doch die Moral gehe so langsam aber sicher in den Keller. „Wenn man immer gut spielt, dann aber doch verliert, dann ist irgend wann Frust angesagt."

Verständlicherweise zufrieden mit dem Ergebnis und der Leistung seiner Mannschaft war TTSV-Manager Heinz Falk. Er freut sich nun gemeinsam mit dem Team auf das Gipfeltreffen mit dem FSV Kroppach. Am Sonntag, 9. November, ab 14.10 Uhr hat sich aus Saarlands Ministerpräsident Peter Müller angesagt. „Ich habe vom Ministerium die Zusage, dass er kommt", sagte Falk. Darüber sei der Verein sehr erfreut und glücklich.



3B Berlin Tischtennis – MTV Tostedt 1:3:

Hauptstädterinnen sind aus dem Rennen

Dem Außenseiter MTV Tostedt hat es die Sprache verschlagen. Wer hätte das gedacht, dass das Team nach fünf Spieltagen Tabellenzweiter und 3B Berlin Tischtennis Tabellensiebter ist? Für 3B-Manager Christian Nohl steht nun die Champions-League im Fokus. „In der Liga ist es egal, ob wir vier oder sechs Gegenpunkte haben, die Meisterschaft konnten wir schon nach dem letzten Spieltag nicht mehr erreichen", sagte Nohl nach der dritten Niederlage der Saison. Nun sei das Erreichen des Halbfinales im internationalen Wettbewerb Pflicht. „Damit können wir dann ein wenig die bisher schlechte Bilanz in der Bundesliga kaschieren", meinte Nohl.

Dennoch würde die Leistung gegen Tostedt nicht undiskutiert bleiben. „Wir haben in der Kabine einige deutliche Worte gesprochen." Vieles sei neu bei 3B. „Tanja Hain-Hofmann ist jetzt Trainerin, wir haben mit Georgina Pota eine neue Spielerin und so muss sich die Mannschaft erst finden." Doch dieses Problem haben andere Teams auch. Fest steht: Bei Berlin läuft es nicht rund. Der Berliner Bär hat seine Krallen noch nicht ausgefahren, die Meisterschaft findet ohne 3B statt. Voll des Lobes war Nohl für Han Ying, der gegnerischen Nummer eins. „Sie war megastark." Mit Siegen gegen Pota und Song gewann Han Ying die Partie fast im Alleingang. Nicht zu vergessen aber auch die Leistung von Nadine Bollmeier, die mit ihrem Punkt gegen Hain-Hofmann einen wichtigen Beitrag zum Sieg hatte. Dass Svenja Obst, als Nummer zwei aufgeboten, gegen Song keine Chance haben würde, das war klar. Es sollte für Berlin der einzige Punkt bleiben.

„Ich bin rundum glücklich und zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft an diesem Wochenende", sagte MTV-Manager Friedel Laudon. Alle drei Spielerinnen hätten gleichermaßen Anteil am Erfolg und an den vier Punkten. „Und da rechne ich ganz besonders Svenja Obst mit ein, die im Doppel gegen Saarlouis den entscheidenden Punkt zum Sieg geholt hat." Er habe mit einem soliden Mittelfeldplatz gerechnet und jetzt stehe sein Team in der Spitzengruppe. „Das hat keiner gedacht, am wenigsten ich." Das sei einfach unglaublich und schön.



TV Busenbach –SV Böblingen 2:3:

Spannung pur im Derby

Bis zum Schlussdoppel kosteten es die Spielerinnen des TV Busenbach und SV Böblingen im Nachbarschaftsderby aus, bevor es mit dem 3:2-Sieg der Gäste ein etwas überraschendes Ende gab.

Der Gastgeber musste erwartungsgemäß auf Elke Schall verzichten. Sie kuriert derzeit gerade die Folgen ihrer Fuß-Operation aus. Laura Robertson sorgte gleich zum Auftakt für den Paukenschlag, als sie in drei glatten Sätzen Yang-Xu Yanhua sportlich in die Schranken verwies. Ohne Chance war die Nummer zwei aus Böblingen. Zwar verlor Robertson dann gegen Qianghong Gotsch in vier Sätzen, doch auch in dieser Partie enttäuschte die junge Busenbacherin nicht. Bereits zuvor hatte die Altmeisterin Gotsch schon gegen Shan Xiao Na gewonnen und so für zwei Gegenpunkte gesorgt. Mie Skov konnte nicht ganz an ihre zuletzt so starke Leistung anknüpfen. Obwohl die Dänin nach einem 0:2-Satzrückstand zum 2:2 gegen Kristin Silbereisen ausglich, konnte sie beim 10:9 ihren Matchball nicht nutzen und scheiterte 10:12 im fünften Satz.

Im Schlussdoppel vergaben diesmal Silbereisen/Shan im vierten Satz Matchbälle und mussten so in den fünften Durchgang gehen. Und dort nahm das Unheil aus der Sicht des Gastgebers und Favoriten dann endgültig seinen Lauf. Zwar führten die Busenbacherinnen noch mit 2:0, doch Yang-Xu/Skov gewannen das Match nach 6:6-Zwischenstand mit 11:6. Damit ist auch der TV Busenbach vorerst aus dem Titelrennen ausgeschieden. „Das ist ein mörderisches Spielsystem", sagte Böblingens Manager Frank Tartsch nach dem Match. Er sei überglücklich, dass das Spiel gewonnen wurde. „Unsere beiden Damen haben das im Doppel sehr gut gemacht, ich bin überaus zufrieden", erklärte Tartsch. Zumal sie ja schon Matchbälle gegen sich gehabt hätten.

„Elke hat uns im Doppel arg gefehlt", sagte Sabine Schlatterer vom TV Busenbach. Shan und Silbereisen seien halt kein eingespieltes Duo, und Shan habe ihre Stärke auch nicht im Doppel, sondern deutlich im Einzel. „Das Spielsystem hat bislang in dieser Saison zwei Verlierer, das sind wir und Berlin", ergänzte Schlatterer. Die Partie gegen Böblingen habe keinen Verlierer verdient gehabt, doch ein Unentschieden gebe es ja nun einmal nicht mehr. Ein großes Lob hatte Schlatterer für Böblingens Altmeisterin Gotsch übrig. „Wenn es eine Spielerin gibt, die ich gerne hätte, dann Hongy", sagte Schlatterer. Die Leistung, die sie bringe, die sei über alle Zweifel erhaben, einfach super.