Der Vertrag des Japaners wird nicht verlängert. Ein junger Spieler wird gesucht.
Düsseldorf. Eigentlich ist Jun Mizutani schon in dieser Saison nicht mehr wirklich bei der Borussia. Nach einigen Einsätzen zum Saisonstart verließ der Japaner das Tischtenniszentrum Mitte November für zwei Monate. Im Januar hatte er einen Einsatz gegen den TTV Gönnern, und seitdem ist er wieder weg - bis Mitte März.
Nach WZ-Informationen werden sich im Sommer die Wege Mizutanis und der Borussia endgültig trennen. Manager Andreas Preuß bestätigt auf Nachfrage: „Der Vertrag läuft aus, er wird also gehen.“
Das angebliche japanische Jahrhundert-Talent fühlte sich ohnehin nicht sehr wohl in Düsseldorf. Das war offensichtlich. Anders beispielsweise als seine Landsmänner Seiya Kishikawa (Bremen) und Taku Takakiwa (Jülich), die in Düsseldorf leben und täglich im Tischtenniszentrum beim Training mitmischen. Mizutani wirkte bei Einsätzen für die Borussia lustlos und gehemmt, bei internationalen Turnieren und in der Nationalmannschaft brachte er Top-Leistungen.
Ein himmelweiter Unterschied, der den Borussia-Verantwortlichen zu denken gab. „Wir haben uns für Jun verbogen“, so Preuß. Doch Mizutani litt unter Heimweh, wurde mit Europa nicht wirklich warm. Dass die Borussia ein Jahr nach seiner Verpflichtung Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov unter Vertrag nahm, dürfte dem ehrgeizigen Talent einen Stoß versetzt haben.
Petr Korbel wechselt in der kommenden Saison zu Charleroi
Denn somit wurde die geforderte Spitzenposition im Bundesliga-Team verbaut. Mizutani musste sich hinten anstellen. Damit hatte Petr Korbel keine Schwierigkeiten. Dass der 37-Jährige ebenfalls im Sommer den Verein verlässt, war lange absehbar. Der Tscheche war vor anderthalb Jahren gekommen und sollte in der Übergangszeit nach der vorzeitigen Trennung von Michael Maze helfen.
Korbel durfte sich dafür bei der Borussia auf Olympia 2008 vorbereiten und wechselt jetzt zu Charleroi. „Wir gehen im Guten auseinander“, sagt Preuß, „das war mittelfristig so angelegt, dass er uns in dieser Zeit als tragende Kraft hilft.“ Für Mizutani und Korbel wird nur ein neuer Spieler geholt, da in der Bundesliga ab der kommenden Spielzeit mit Dreier- statt Viererteams gespielt wird. Es soll ein junger Spieler sein, etwa in Mizutanis Alter. Jugend-Weltmeister Patrick Baum (Frickenhausen) ist ein heißer Kandidat. Aber auch Bundesligaspieler wie Steffen Mengel und Ruwen Filus (beide Gönnern) oder Marcos Freitas (Jülich) könnten interessant sein. Alle vier sind 19 Jahre alt. „Wir suchen Spieler, die sich noch entwickeln können, und schauen uns in ganz Europa um“, sagt Preuß. Klar ist: Hinter Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Christian Süß wäre der neue Mann nur „Ersatzspieler“ - mit dieser Rolle ist Mizutani zuletzt nicht klargekommen.
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