Sonntag, 16:30 Uhr: SV Plüderhausen – TTC indeland Jülich

Vergangene Saison agierten beide Teams als Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib auf Augenhöhe. Nunmehr haben sich die Relationen verschoben: Während die Herzogstädter aus dem tiefen Westen immer noch gegen den Abstieg kämpfen, haben die Remstaler die Vorteile eines Daseins in höheren Tabellenregionen für sich entdeckt und sind – spätestens seitdem sich Neuzugang Leung aus seinem Anfangstief gespielt hat – zu einer Truppe herangereift, vor der jeder Kontrahend höchsten Respekt bekundet. In der Tabelle sind die Teams derzeit lediglich durch zwei Plätze voneinander getrennt, Plüderhausen freilich hält Sichtkontakt zur Spitzengruppe, während Jülichs Blick nach unten gerichtet ist. Zuletzt gewannen Karakasevic & Co. gar das Schwabenderby bei den TTF Liebherr Ochsenhausen, während Jülich auch beim miserabel in die Saison gestarteten TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell eine Niederlage quittieren musste und dabei spürte, wie hoch die Trauben in dieser hochkarätig besetzten nationalen Eliteliga hängen. Jülichs Tischtennis-Ikone Jörg Roßkopf, unterdessen auch erfolgreicher DTTB-Assistenztrainer, ist noch immer ein Aushängeschild und Zugpferd, kann aber nicht mehr Siege am Fließband garantieren. Also müssen es auch die Jungen richten – Taku Takakiwa zeigte zuletzt aufsteigende Form, Paul Drinkhall hingegen wartet noch auf seinen ersten Sieg in der DTTL-Saison 2008/09. Beinahe schon standesgemäß will Plüderhausen beide Zähler behalten und sich in der Spitzengruppe festbeißen: „Natürlich erhoffen wir uns am Sonntag einen Sieg gegen Jülich, mit dem wir uns auf jeden Fall unter die ersten vier schieben würden, da ja der Verlierer der Partie Düsseldorf - Grenzau hinter uns zurückfallen würde", gibt Sportkoordinator Ulrich Engele die Zielrichtung vor. Engele untermauert dies durch folgende Überlegungen: „Glücklicherweise können wir voraussichtlich erneut in Bestbesetzung mit "Kara" antreten, so dass wir uns schon gute Siegchancen ausrechnen. Ein Sieg wäre auch wichtig im Hinblick auf unser ETTU-Cup-Match am 7.11. gegen Donetsk und auf das "Fernsehspiel" am 9.11. gegen Fulda, da wir dann sicherlich mit mehr Zuschauern rechnen könnten." Der Plüderhausener Medienbeauftragte ist sich durchaus bewusst, dass auch Rossi & Kollegen Tischtennis spielen können: „Wir unterschätzen die Jülicher keinesfalls, denn alle Spieler der Gäste sind jederzeit fähig, auch gegen unsere Akteure den einen oder anderen Überraschungssieg zu landen." Auf Überraschungssiege hofft naturgemäß auch Jülichs Teamgeschäftsführer Ralf Düren und setzt dabei auch auf den „St. Petersburg-Effekt": „Der Spieltag wird sicher noch unter den Einflüssen von St. Petersburg stehen. Wie kommen die Spieler von der EM zurück? Wie ist Rossi drauf, nach seinem Trainerjob? Ich denke mal, dass fast alle Asiaten in der Heimat waren, und da weißt Du nie, wie die aussehen, wenn sie zurückkommen. Leung hat gegen uns die letzten Male oft verloren. Jacub Kosowski hingegen hat sich enorm verbessert und wird sich gegen seinen alten Verein mächtig ins Zeug legen. Und Karakasevic muss man immer alles zutrauen, so oder so. Es dürfte ein ausgeglichenes Spiel werden, die Tabelle weist Plüderhausen jedoch als klaren Favoriten aus."
Der Gastgeber aus Baden-Württemberg kann sich übrigens am Sonntag selbst nach einem etwaigen Erfolg keineswegs entspannt in den Sessel fallen lassen, da tags darauf gleich die nächste Herausforderung wartet, wenn man um 19.00 Uhr in der 2. Pokalrunde in St. Ingbert gegen den 1.FC Saarbrücken um den Einzug ins Cup-Viertelfinale kämpft.