Kraftakt befördert Tostedt auf Platz vier in der Tabelle

TTSV Saarlouis-Fraulautern – MTV Tostedt 4:6:

Auch ohne Matilda Ekholm starkes Spiel des TTSV

Saarlouis. Der TTSV Saarlouis-Fraulautern hat das Bestmögliche aus der Partie gegen den MTV Tostedt gemacht. Mit aller Macht hat sich die Mannschaft gegen die bereits im Vorfeld zu erwartende Niederlage gestemmt. Die Nummer drei der Saarländerinnen, Matilda Ekholm, fiel wegen einer Schulterverletzung aus. „Matilda möchte noch die Olympiaqualifikation spielen und hat deshalb 14 Tage Sportverbot bekommen“, erklärte Frank Schmidt, Geschäftsführer des TTSV. Da sich die dreimalige Deutsche Schülermeisterin Petrissa Solja derzeit in einem Trainingslager in China befindet, musste Nikola Neu einspringen.

Der Auftakt in dieses Spiel verlief erst einmal gar nicht nach dem Geschmack der Gäste, denn Saarlouis baute sich einen 3:1-Vorsprung auf. Im Doppel kamen Li Fen/Amelie Solja nach einem 1:2-Satzrückstand gegen Nadine/Bollmeier/Svenja Obst noch zu einem knappen 11:9 im fünften Satz. Das erste Einzel war dann eine eindeutige Angelegenheit für Li Fen gegen Bollmeier. Für die Überraschung sorgte dann Amelie Solja gegen Han Ying mit einem 10:12, 12:10, 12:10 und 11:5. „Amelie spielt einfach ohne Nerven. Ihr ist überhaupt nicht anzumerken, wie eng ein Satz gerade verläuft“, zollte MTV-Manager Friedel Laudon der 17-Jährigen Respekt.

Das wohl wichtigste Einzel vor der Pause ergab sich zwischen Linda Nordenberg und Svenja Obst. Immer wieder lief Obst einem Rückstand hinterher, so auch in der entscheidenden Phase des fünften Satzes. „Svenja hat ein 7:9 aufgeholt und hatte beim 9:9 eigenen Aufschlag. Da das eine Stärke von ihr ist, war ich optimistisch, dass sie noch gewinnt“, erinnerte sich Laudon. Der Manager sollte Recht behalten: Nach dem 11:9 für Obst und dem sicheren Sieg von Tatsiana Kostromina gegen Neu blieb die Partie mit einem 3:3 zur Halbzeit völlig offen.

Auf allerhöchstem Niveau bewegte sich dann das Spitzenspiel zwischen Li Fen und Han Ying. Hatte in der Hinrunde Li Fen noch gepunktet, revanchierte sich Han Ying diesmal mit einem 9:11, 11:3, 11:5, 16:14. „Da waren alle 260 Fans ausnahmslos begeistert. Das war ein Superspiel. Han Ying hat unglaubliche Bälle zurückgebracht“, freute sich Laudon. Am Nebentisch ließ sich Solja nach einer 2:0-Führung und dem 2:2-Ausgleich von Bollmeier nicht irritieren. Im Entscheidungssatz dominierte wieder Solja zum 4:4-Zwischenstand. „Nadine war schon ganz glücklich, dass sie überhaupt zwei Sätze mit hartem und konsequenten Angriff gewonnen hat. Leider konnte sie dies nicht bis zum Ende durchziehen“, sagte der MTV-Manager. Für das 5:4 der Gäste sorgte die Weißrussin Kostromina mit einem 3:0 gegen Nordenberg.
Eine Berg- und Talfahrt erlebte dann Obst gegen Neu, denn der Siegpunkt wollte nach einem 8:11, 11:2, 11:4 und 9:11 erst mit einem 11:3 im fünften Durchgang gelingen. „Svenja hat zwischendurch ihre Linie verloren. Das wäre schon tragisch gewesen, wenn sie dieses Spiel verloren hätte“, meinte Laudon. Doch nun herrsche Freude über Freude, obwohl sich alle bewusst wären, dass sie vom Aufstellungsglück profitiert hätten.

„Wir sind nicht unzufrieden. Bis zuletzt war ein Punkt greifbar. Wir haben uns teuer verkauft, ich hatte eigentlich Schlimmeres befürchtet“, zog Schmidt für den Gastgeber ein Resümee.