Endspiel um die Meisterschaft

Sonnabend, 14 Uhr: TTC Fortuna Passau – FC Tegernheim

Die Motivation ist im Bayernderby auf beiden Seiten groß

Passau. Dass sowohl der TTC Fortuna Passau, als auch der FC Tegernheim sich nicht in Richtung der DTTL orientieren, stört bei diesem entscheidenden Spiel an der Tabellenspitze niemanden. Im Bayern-Prestigeduell sehen beide Teams allein den Titelgewinn als wichtig an. Die Clubs hatten sich frühzeitig gegen einen Aufstieg ausgesprochen, finanzielle Gründe gaben beide Mannschaften in erster Linie dafür an, dass sie sich nicht beworben haben. Dem FC Tegernheim ist dieses Lied zudem nicht neu, denn der amtierende Meister hatte bereits im vergangenen Jahr verzichtet.

Für den Gastgeber aus dem niederbayerischen Passau ist der Gedanke an die Meisterschaft besonders reizvoll. „Für uns ist es jetzt schon sensationell, dass die Fortunen nach Verlustpunkten gleichauf mit dem FC liegen und aus eigenen Kräften den Titel und den damit verbundenen größten Erfolg in der über 50-jährigen Vereinsgeschichte erringen können“, berichtet Thomas Saller, Pressesprecher des TTC. Ein solches Tischtennis-Highlight habe die gesamte Region noch nicht erlebt. Es sei noch bedeutend höher einzuschätzen als das Pokalspiel gegen den Deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf vor einigen Jahren.
Die Chancen für Passau beurteilt Hans Wetzel, Vorsitzender des TTC, folgendermaßen: „Dass wir überhaupt so weit gekommen sind, das ist eine große Überraschung. Wir sind in diesem Top-Spiel in der Außenseiterrolle, doch wir hoffen, dass wir diesmal den Heimvorteil nutzen können.“ Das 3:9 der Hinrunde sei deutlich zu hoch ausfallen. In fünf von sechs Partien habe Passau erst im fünften Satz verloren und das vor 400 Zuschauern, die ihre Oberpfälzer Mannschaft anfeuerten. Im Rückspiel wollen die Passauer nun den Spieß umdrehen und mit der Unterstützung der eigenen Fans die knappen Spiele gewinnen, um eine Sensation herbeizuführen.
„Tegernheim hat wie Passau eine von eins bis sechs toll besetzte Mannschaft. Viel wird von den Doppeln zu Beginn abhängen, denn in den Einzelpartien erwarte ich sehr ausgeglichene Spiele. Auf jeden Fall wird den Zuschauern ein absoluter Leckerbissen serviert“, ist sich Wetzel sicher. Die Truppe sei heiß und bereit den Kampf um Platz eins anzunehmen und zu gewinnen.

Den Doppeln misst Alois Spitzer, Trainer der Tegernheimer, ebenfalls einen hohen Stellenwert bei. „Passau hat sehr gute Links- Rechtskombinationen, die auch sehr gut eingespielt sind. Mit einem 2:1 wie in der Vorrunde könnten wir sehr gut leben“, sagt Spitzer. Im oberen Paarkreuz gelte es die Spielweise des Tschechen Martin Pytlik zu lesen. „Die Nummer eins, Thomas Sadilek, weist eine hohe Konstanz der Ballsicherheit auf – beides sind harte Nüsse. Diese ersten fünf Partien können die Richtung des Spielverlaufs vorgeben“, analysiert der Trainer. In der Mitte wolle der TC das positive Vorrundenergebnis wiederholen. „Im hinteren Paarkreuz ist Passau momentan stärker einzuschätzen, weil bei uns ja Boris Vukelic verletzungsbedingt fehlt“, erklärt Spitzer.

Für Spannung und gute Qualität ist in diesem Gipfeltreffen also garantiert, denn mit bereits fünf und sieben Punkten Rückstand auf die beiden Spitzenteams können der 1. FC Saarbrücken, der seine Bewerbung für die DTTL inzwischen auch zurück gezogen hat, und der TSV Gräfelfing kaum noch eine Veränderung der Tabellensituation herbeiführen.

Am Rande sind auch beide Mannschaften mit der Planung für die kommende Serie beschäftigt. Auf der Homepage des TTC Fortuna Passau ist zu lesen, dass ein Spieler für das mittlere Paarkreuz gesucht wird. Der Grieche Dimitris Papadimitriou wünscht sich eine Veränderung, er will den Verein verlassen.

Die Mannschaft aus Tegernheim werden William Henzell und Geir Erlandsen verlassen. „Die Beiden haben genügend Eigenanspruch in den letzten Spielen noch einmal zu punkten. Die Motivation ist gegeben, zumal Geir bezüglich der Mannschafts-WM und dem Ablegen von Prüfungen wieder mehr Zeit für Tischtennis investiert hat und die Formkurve gestiegen sein sollte“, berichtet Spitzer. Die Entscheidung, wer in der Saison 2008/2009 dafür ins Team komme, sei noch nicht abgeschlossen.