EM: Timo Boll erreicht das Viertelfinale. Ovtcharov und Steger knapp geschlagen

St. Petersburg. Timo Boll hat bei den LIEBHERR Europameisterschaften von St. Petersburg das Viertelfinale erreicht, in dem er um 18 Uhr deutscher Zeit auf den Dänen Michael Maze trifft. Für Bastian Steger und Dimitrij Ovtcharov ist das Turnier dagegen beendet. Beide scheiterten jeweils im Achtelfinale.

Timo Boll – Bojan Tokic SVN 4:0

Ohne Satzverlust übersteht Timo Boll auch das Achtelfinale der kontinentalen Titelkämpfe. Gegen Bojan Tokic überzeugte der amtierende Europameister mit 4:0 und ließ dabei lediglich 16 Punkte des Slowenen zu. Im Viertelfinale trifft er heute um 18 Uhr deutscher Zeit auf den Dänen Michael Maze, der mit Alexei Smirnov die letzte russische Hoffnung aus dem Turnier warf.

Bastian Steger - Vladimir Samsonov BLR 3:4

Im Achtelfinale gescheitert ist dagegen Bastian Steger. Allerdings brachte er den an Nummer eins gesetzten Vladimir Samsonov an den Rand einer Niederlage. Schon im ersten Satz machte er deutlich, dass es für den Weltranglistenfünften keine Spaziergang ins Viertelfinale werden würde. Steger bestimmte den ersten Durchgang und brachte diesen leistungsgerecht mit 11:9 nach Hause. Samsonov kam mit mehr Entschlossenheit aus der Satzpause zurück und gab eine hohe Führung bis zum 11:4 nicht mehr ab. Der Verlauf des zweiten setzte sich auch im dritten Satz fort. Samsonov griff über die Rückhand des 27-jährigen Deutschen an, mit der Steger in Durchgang zwei und drei ungewöhnlich viele Fehler machte. Sowohl Topspin-Eröffnungen als auch passive Bälle fanden zu oft nicht den Weg auf den Tisch. Bei 4:9 war der Weißrusse nur noch zwei Punkte vom Satzgewinn entfernt. Doch „Basti“ kam zurück, brachte seine Vorhand öfter erfolgreich ins Spiel und holte sich dank einer 6:0 Serie einen Satzball. Diesen wehrte „Vladi“ ab. Einen weiteren bei 10:11 und nutzte seinerseits seinen ersten zum 13:11.

Im vierten Satz ließ sich Steger von seiner Aufholjagd inspirieren und trauerte nicht lange dem vergebenen Satzball nach. Bei 10:8 hatte er Satzbälle, von denen er den zweiten zum 11:9 nutzen konnte. Mit dem zweiten Satzball holte er sich auch Durchgang Nummer sechs. Satzausgleich. In diesen startete Samsonov erfolgreicher. Über 3:1 und 6:3 hatte er sich zur Satzmitte einen kleinen Vorteil erspielt. Doch Steger blieb bissig, glaubte an seine Chance und ging dank einer 4:0 Serie mit 7:6 in Führung. Bei 9:9 waren beide zwei Punkte vom Einzug ins Viertelfinale entfernt. Bei Aufschlag Steger holte sich dann der Weißrusse den ersten Satzball. Diesen nutzte er zum 11:9.
“Bei den letzten beiden Punkten zeigt sich die Klasse von Vladimir“, erkannte Steger unmittelbar nach dem Spiel. „Diese Bällen mache dann einfach den Unterschied aus.“ In die Enttäuschung mischte sich aber auch viel Zufriedenheit ob seiner starken Leistung. Ich bin gut drauf, habe einen guten Kopf und bin nach einem 1:3 Satzrückstand zurück gekommen. Bei 9:9 im siebten Satz habe ich keine große Nervosität gespürt. Schade, dass es am Ende nicht gereicht hat.“
Mit seinem Auftritt in St. Petersburg ist der 27-Jährige entsprechend zufrieden. „Ich habe gezeigt, dass ich mit Spielern wie Samsonov mithalten kann. Das gibt mir Selbstvertrauen. Ich habe gute Leute geschlagen und wichtige Siege zum Mannschafts-Titel beigetragen.“

Dimitrij Ovtcharov – Joao Monteiro 2:4

Mit einer 1:0 Satzführung im Rücken ging Dimitrj Ovtcharov in den zweiten Durchgang gegen den Portugiesen Joao Monteiro. In diesem lief er ständig einem Rückstand nach und sah sich bei 4:10 sechs Satzbällen des Portugiesen gegenüber. Doch „Dima“ glich aus, erarbeitete sich in der Verlängerung zwei eigene Satzbälle, verlor aber dann doch noch mit 14:16. Auch im dritten Satz wurde eine Aufholjagd nicht vom Erfolg gekrönt. Von 2:7 punktete sich der 20-Jährige heran und konnte zum 9:9 ausgleichen. Doch auch in diesem Satz behielt der Portugiese mit 12:10 das bessere Ende für sich. Nicht so im vierten: Endlich endete eine Verlängerung auch mal für den Deutschen. Doch es sollte ein einmaliger Ausgang bleiben. Vier von fünf Sätzen, die mit lediglich zwei Punkten Differenz entschieden wurden, holte sich der Portugiese. Den fünften Satz, der ebenfalls in die Zugabe ging, gewann wieder Monteiro. Und auch den sechsten und damit letzten Durchgang gewann er mit dem Minimalvorsprung von zwei Punkten.