Heiße Phase beginnt

Sonntag, 14 Uhr, 3B Berlin Tischtennis – FSV Kroppach:

Erstes „Endspiel" um den Titelgewinn

Das erste von zwei „Endspielen" steht dem Berliner Hauptstadtklub 3B Berlin Tischtennis bevor, wenn der FSV Kroppach zu Gast ist. „Es wird aber nur ein zweites Finale für uns geben, wenn wir dieses Spiel gewinnen", rechnet Berlins Manager Christian Nohl vor. Wohl wahr, denn Berlin hat von den drei verbliebenen Meisterschaftsanwärtern die schlechteste Ausgangsposition. Während Tabellenführer TV Busenbach auf 24:2 und Verfolger FSV Kroppach auf 22:2 Zähler kommen, kassierte Berlin in der Hinrunde gegen beide Klubs eine Niederlage und steht mit 22:4 Zählern „mit dem Rücken zur Wand". Kroppach hat angekündigt, mit seiner „Wunderwaffe", der 17-jährigen Chinesin Liu Chiwen, aufzulaufen. Seit einigen Tagen ist das Talent in Deutschland, lebt bei Wu Jiaduo „Dudu" und trainiert im Zentrum in Düsseldorf mit. „Eine sehr athletische und durchtrainierte Spielerin mit großem Potential", urteilt der ehemalige FSV-Manager Hans-Jürgen Bertling. Wenn der FSV dann, wie angekündigt, mit Nicole Struse an eins, Liu an zwei, Dudu an drei und Krisztina Toth an vier aufläuft, dann muss die Frage gestattet sein: Wer will dieses Team schlagen? „Wir", stellt Nohl emotionslos fest. Denn nur wenn sein Team gewinne, dann bleibe die Chance auf den Titel erhalten. „Man muss abwarten, wie gut in Form die Spielerinnen sind, auch bei der jungen Chinesin weiß man das nicht so genau", erklärt Nohl. Zudem sei nicht klar, wie das Team den Stress mit dem Champions-League-Finale verkrafte. „Wir haben hier in Berlin jede Menge Werbung gemacht und hoffen darauf, dass wir eine stattliche Zuschauerzahl begrüßen können", sagt Nohl. Darauf hofft auch FSV-Manager Horst Schüchen, der dem Spiel mit großem Interesse entgegen sieht. „Es war schon immer ein Match auf hohem Niveau, und davon gehe ich auch diesmal aus."

Foto: Spitzenspielerin Song Ah Sim aus Berlin

Aufnahme: Christoph Jesgarek



Sonnabend, 16 Uhr, DJK TuS Holsterhausen – SV Böblingen:

Keine Pause für Zhenqi Barthel

Mit einer Ausnahme haben die Spielerinnen des DJK TuS Holsterhausen eine vierwöchige Pause gehabt. „Pechvogel" Zhenqi Barthel verpasste beim europäischen Olympia-Qualifikationsturnier in Nantes nur äußerst unglücklich den Sprung zu den Sommerspielen. Dabei wurde der 21-Jährigen immer wieder bescheinigt, dass sie nicht gern gegen defensive Systeme spielt. Doch genau damit wird die Deutsche Meisterin von 2006 am 18. Spieltag der Liga erneut konfrontiert. Mit Qianhong Gotsch und Irene Ivancan bringt der SV Böblingen gleich zwei Abwehrakteurinnen mit, wobei Barthel sich in der Hinrunde zumindest über einen knappen Sieg gegen Ivancan freuen durfte. „Zhenqi wäre ein freies Wochenende sicher lieber gewesen, aber ich rechne schon mit großer Motivation bei ihr. Sie erhält so gleich wieder gute Möglichkeiten ihr Spiel gegen Defensivspezialistinnen zu verbessern", glaubt DJK-Manager Hans-Willi Frohn. Spitzenspielerin Nanthana Komwong sei inzwischen aus ihrem Heimaturlaub wieder zurück, so dass das Team in Bestbesetzung gegen den SV antreten könne. „Den ersten Vergleich haben wir etwas unerwartet 6:3 gewonnen, doch ein 5:5 lag dicke in der Luft", erinnert sich Frohn an das enge Match. Er freue sich auf jeden Fall auf die Partie, denn es sei in dieser Saison besonders erfreulich, dass sich so viele gute und knappe Spiele ergeben würden. „Das ist auch für die Fans sehr interessant, deshalb sind die Mittelfeldduelle ebenso hochwertig anzusehen wie die Spitzenspiele", ist der Manager überzeugt.

Sonntag, 11 Uhr, DJK TuS Holsterhausen – TuS Bad Driburg:

Teams sind auf Augenhöhe

Eine ähnlich ausgeglichene Partie wie gegen Böblingen erwartet der DJK TuS Holsterhausen auch gegen den TuS Bad Driburg. „In der ersten Halbserie haben wir Glück gehabt, dass wir aus einem 2:5 noch ein 5:5 machen konnten", sagt Hans-Willi Frohn, Manager beim Gastgeber. Er rechne auch diesmal mit spannenden Spielen, da beide Mannschaften in etwa gleichwertig seien. Er kalkuliere aus diesen beiden Heimspielen zwei bis drei Punkte ein. Am 16. April absolviere die Mannschaft auch wieder das heimische Stadtpokalfinale. „Das ist bei uns Tradition, dass wir in jedem Jahr dort mitspielen. Der Sieg ist uns zwar meistens schon nach eine Stunde gewiss, ich glaube es wird unser 15. Titelgewinn, aber diese Veranstaltung lassen wir uns nicht nehmen", berichtet der Manager. Sie habe auch eine breite Werbewirksamkeit.

Auf Augenhöhe sieht Franz-Josef Lingens, Manager des TuS Bad Driburg, sein Team in Holsterhausen. Allerdings fehle weiterhin Dong Li, die Nummer zwei im Team. „Sie wird wahrscheinlich nur noch einmal bei unserem letzten Heimspiel eingesetzt, sie hat immer noch Angst davor, sich wieder zu verletzten" sagt Lingens. Die Aufstellung sei deshalb mit Xu Jie, Elena Timina, Natalia Bolshakova und Elena Waggermayer festgelegt. In dem Spiel kommt es auch zu dem Duell der beiden Olympiaverlierer Zhenqi Barthel beim DJK und Elena Timina beim TuS. Beide scheiterten bei der Qualifikation in Nantes. „Elena sucht ihre letzte Chance dann in Budapest – ebenso wie Barthel", sagt Lingens.

Sonntag, 14.30 Uhr, SV Böblingen – TTC Troisdorf:

Kein Frust beim Schlusslicht

Zwei lockere Punkte im Visier hat der SV Böblingen gegen das abgeschlagene Schlusslicht TTC Troisdorf. In der Hinrundenpartie hatte Christina Regelski den Ehrenpunkt auf dem Schläger, verlor aber doch noch in fünf Sätzen gegen Böblingens Petra Heuberger. „Wir haben uns schon vorgenommen, ein bis zwei Punkte zu holen", sagt TTC-Sprecher Hans-Erich Meys.

Der Blick geht aber schon in Richtung neue Saison – allerdings zweigleisig. „Wir wissen ja nicht, wie die Liga im kommenden Jahr aussieht", sagt Meys. Nach wie vor habe man natürlich die 1. Liga im Auge. Auch Meys erscheint es eher unwahrscheinlich, dass sowohl aus dem Süden Meister TTC Langweid als auch aus dem Norden Meister Hannover 96 aufsteigt. Sollte nur ein Team aufsteigen wollen, dann wäre der TTC voraussichtlich bereit, weiter in der 1. Liga zu spielen. „Ich spare mir gegenüber der 2. Liga 2500 Kilometer Fahrstrecke", rechnet Meys vor. Der ehemalige Vereinsvorsitzende hofft, dass spätestens am Wochenende die Entscheidung in den beiden zweiten Ligen fällt, damit auch er Planungssicherheit hat. Sollten tatsächlich beide Zweitligameister aufsteigen, dann werde auch über ein Start in der 2. Liga nachgedacht.

Sonntag, 14 Uhr: TV Busenbach – MTV Tostedt:

Freund aus dem Norden kommt ohne Gastgeschenke

Die Nummer eins des Verfolgerfeldes will die derzeitige Nummer eins in der Bundesligatabelle ärgern. „Das tun wir gerne", bekennt Friedel Laudon, Manager des MTV Tostedt. Der Tabellenvierte tritt am Sonntag beim TV Busenbach an und hat „nichts zu verlieren", so Laudon. Es herrsche zwischen beiden Klubs ein freundschaftliches Verhältnis und deshalb freue sich der MTV auf die Begegnung. TVB-Geschäftsführerin Sabine Schlatterer spielt den Ball gerne zurück. „Wir kommen gut miteinander klar, das wird auch diesmal so sein." Und Laudon setzt auf die freundschaftlichen Banden noch eins oben drauf: „Wir werden hinterher sicher auch zusammen Essen gehen, egal wie das Match ausgegangen ist." Sabine Schlatterer hofft, dass sich ihr Team nicht vorher schon verschluckt. „Wir haben immerhin schon zweimal gegen Tostedt verloren", erinnert sie sich. Deshalb werde der Gegner mit einer gehörigen Portion Respekt erwartet. Den kürzesten Weg zur Halle haben Tostedts Han Ying und Tatsiana Kostromina. Han Ying wohnt fünf Kilometer entfernt und hat Kostromina im Schlepptau. Die ist von der Olympiaqualifikation aus Nantes direkt nach Stuttgart geflogen und wohnt seit ein paar Tagen zur Untermiete bei Han Ying. „Die Zuschauer freuen sich auf Han Ying, sie ist ja hier bei uns zu Hause und hat 2005 mit dem TV Busenbach die Deutsche Meisterschaft geholt", erinnert Sabine Schlatterer. Das sei schon eine etwas besondere Beziehung. „Für uns ist Platz vier nach wie vor das Ziel", sagt Laudon. Ein nicht unbedingt zu erwartender Punktgewinn in Busenbach würde dieses Ziel näher bringen...