Doppeltes Gold für Erik Bottroff - Sieg für Petrissa Solja

Mädchen-Einzel: Triumph für Petrissa Solja

Mennighüffen. Petrissa Solja, die anstelle ihrer Schwester Amelie die Poolposition übernommen hatte, spielte sich relativ locker durch die Hauptrunden. Zuerst hatte sie es mit Anna-Marie Helbig (SÄTTV) zu tun, die beim 11:5, 11:5 und 11:3 völlig überfordert war. Auch im Viertelfinale ließ Solja gegen Ann-Kathrin Herges (STTB) nichts anbrennen. Beim 3:1-Erfolg gab Solja lediglich den zweiten Satz knapp mit 10:12 ab. Die übrigen Sätzen waren dafür mit 11:4, 11:2 und 11:6 eine deutliche Angelegenheit. Sabine Winter (BYTTV) stand Solja dann im Halbfinale im Weg, gegen die die Schülerin ein schwer erkämpftes 3:2 schaffte. Die beiden ersten Sätze gewann Winter mit 11:7 und 14:12. Doch Solja kam zurück ins Match und gewann mit 11:4, 11:6 und 11:6 dann doch noch deutlich.

Platz zwei der Setzliste hatte Rosalia Stähr (TTVN) inne. Und sie hatte etwas mehr Mühe, sich durch die Runden zu kämpfen. Im Achtelfinale gewann sie in vier Sätzen gegen Claudia Freiwald (TTVB). Und in der Runde der letzten Acht, da zeigte Theresa Adams (STTB) erheblichen Widerstand. Mit 11:9, 12:10, 11:13 und 11:3 gewann Stähr zum Einzug in die Vorschlussrunde. Dort war es Kathrin Mühlbach (SÄTTV), die mit 3:2 ebenfalls knapp besiegt wurde. Auch Stähr gab die beiden ersten Sätze – 6:11, 9:11 – ab, bevor die folgenden Durchgänge mit 11:3, 11:9 und 11:8 eine Beute der TTVN-Spielerin wurden. Das Finale war dann schnell eine einseitige Angelegenheit der jungen Solja. Zwar musste sie im ersten Satz beim 12:10 etwas kämpfen, doch dann war die Partie mit 11:5 und 11:3 schon mehr als eine deutliche Sache.

Auffällig war, dass im Viertelfinale alle Kaderspielerinnen unter sich waren. Außenseiter waren da bei den Mädchen schon nicht mehr erwünscht. „Das Petrissa würde gewinne können war klar, aber nicht sicher", analysierte Bundestrainerin Eva Jeler. Zudem könne sie gut gegen Abwehr, was ihr im Finale gegen Stähr zugute gekommen sei. Insgesamt hätten auch die jüngeren Jahrgänge bei den Mädchen gut gespielt, das sei erfreulich gewesen.

Jungen-Einzel: Erik Bottroff erfüllt sich den Traum

Erik Bottroff (SÄTTV) wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Der künftige Zweitligaspieler des TuS Germania Holthausen und topgesetzte Jugendliche schlug im Endspiel David Steinle (BA-WÜ) mit 3:2. Beide Akteure schenkten sich nichts, wenngleich die Sätze jeweils sehr deutlich waren. Aus der Sicht von Bottroff mit 6:11, 11:8, 11:6, 7:11 und 11:5.

Im Halbfinale hatte sich Bottroff der Aufgabe gegen Christoph Schmidl (BYTTV) mit 3:1-Sätzen entledigt. Lediglich der erste Durchgang ging an Schmidl. Brenzlig wurde die Situation für den Schlacks, als er im Viertelfinale auf Tran Le Minh (TTTV) traf. Der Thüringer „überrumpelte" Bottroff in den Sätzen eins und zwei und gewann diese mit 11:9 und 11:5. Nur der großen Routine Bottroffs war es zu verdanken, dass das Spiel doch noch mit 3:2 in die Hände des Favoriten ging. Trotz der Niederlage hatte sich der Thüringer damit den Respekt aller Anwesenden gesichert. Zumal er in der Runde zuvor Auswahlspieler Robin Malessa (WTTV) mit 11:6, 11:3 und 11:8 regelrecht „abfertigte". Bereits in der ersten Runde gegen Clemens Velling (TTVSH) hatten Experten mit dem Aus des Thüringers gerechnet. Doch bereits da deutete er mit einem 3:1-Sieg sein Potential an. „Tran Le Minh hat bereits beim Deutschlandpokal für Thüringen gut gespielt", sagte Bundestrainer Istvan Korpa.

Steinle hatte im Halbfinale den Zweitligaspieler Christian Velling (TTVSH) mit 3:2 Sätzen besiegt. Dabei war es der Unterlegene, der mit 11:9 und 11:5 die beiden ersten Abschnitte für sich entscheiden konnte. Mit 11:7, 11:5 und 11:7 zog Steinle dann aber doch noch in das Endspiel ein. Im Viertelfinale hatte er mit 3:1 Sebastian Stürzebecher (BETTV) aus dem Wettbewerb geworfen. Einige Mühe bereitete dem Finalisten das Match in der Runde der letzten 16. Dort war es der Niedersachse Richard Hoffmann, der Steinle bis in den fünften Satz trieb, nachdem er schon mit 2:1-Sätzen geführt hatte.

Neben Tran Le Minh war es Heiko Raatz (WTTV), der die Konkurrenz überraschte. Zwar kam im Viertelfinale das Aus gegen Schmidl, doch mit 10:12, 10:12 und 3:11 war dieses Spiel zumindest in den beiden ersten Durchgängen mehr als umkämpft. Zuvor hatte Raatz Favorit Patrick Franziska (HETTV) glatt mit 11:7, 11:7 und 11:9 geschlagen. In der ersten Runde musste zudem Philipp Flörke (TTVN) die Stärke des WTTV-Spielers anerkennen. Flörke verlor 7:11, 8:11, 5:11. Dass der an zwei gesetzte Ricardo Walther (WTTV) im Achtelfinale an Heiko Zapf (BA-WÜ) scheiterte, war eine so große Überraschung nicht. Zum Einen hatte Walther gerade erst einen Ermüdungsbruch im Fuß überwunden, und zum Anderen spielte Zapf bis zur Hinrunde im Zweitligateam des TTC Frickenhausen.

Bundestrainer Istvan Korpa sah einen Wettbewerb in dem es die Favoriten seiner Meinung nach nicht so leicht hatten, sich auf die Medaillenränge durchzuspielen. Eine kleine Enttäuschung sei für ihn das frühe Aus von Ricardo Walther, Patrick Franziska und Robin Malessa gewesen. „Die sind zu früh ausgeschieden", meinte Korpa. Sie hätten ihre eigentliche Leistungsstärke nicht abrufen können. Lob gab es von Korpa für die Leistung von Clemens Velling. „Velling war derjenige, der als Nicht-Kaderspieler am meisten überzeugt hat, leider ist er auch schon im letzten Jugendjahr." Gut gespielt hat nach Korpas Meinung auch Christoph Schmidl, der in seinem ersten Jugendjahr immerhin Bronze gewann.

Mädchen-Doppel: Sabine Winter und Kathrin Mühlbach lassen Konkurrenz hinter sich

Yuko Imamura (WTTV) aus der Bezirksligatruppe des SC Bayer Uerdingen – allerdings mit Zweitligaerfahrung durch Einsätze in der ersten Mannschaft – darf sich über ihre erste Medaille bei einer nationalen Meisterschaft freuen. Die Zwölfjährige übernahm den Platz von Amelie Solja und damit auch den Platz im Doppel an der Seite von Petrissa Solja (STTB). Und mit ihr, da schmetterte sich die Uerdingerin bis in das Halbfinale. Dort waren Sabine Winter (BYTTV) und Kathrin Mühlbach (SÄTTV) dann aber mit 3:2 etwas besser und zogen so in das Endspiel ein. Bis dahin hatten Solja/Imamura keinen Satz abgegeben. Das galt auch für Winter/Mühlbach, die ebenfalls schadlos die ersten Runden überstanden. Im Achtelfinale gewann das Duo mit 3:0 gegen die niedersächsische Kombination mit Melissa Koser/Annika Woltjen. Allerdings waren die Sätze mit 12:10, 11:9 und 11:8 umkämpft. Das Viertelfinale bescherte den späteren Siegern dann die Außenseiter Bey (HETTV) und Müller (beide HETTV). Mit 4, 5 und 7 eine deutliche Sache für Wunter/Mühlbach.

Das an zwei gesetzte Doppel mit Rosalia Stähr (TTVN) und Ann-Kathrin Herges (STTB) musste sich im Halbfinale aus dem Wettbewerb verabschieden. Dort unterlag das Duo Meike Gattermeyer (TTVN) und Christine Koch (BA-WÜ) mit 0:3. Die Finalistinnen taten sich im Viertelfinale schwer, als sie nur mit großer Energieleistung im fünften Satz mit 11:9 die Oberhand gegen Jennifer Schmidt (TTVSH)/Sarah-Madeleine Schrödter (BETTV) behielten. Im Finale holten sich Winter/Mühlbach den Titel mit einem souveränen 11:9, 11:4 und 11:4 gegen Gattermayer/Koch. Insgesamt bleiben die Überraschungen im Mädchen-Doppel aber aus. „Nach der Absage von Amelie waren einige Doppel da, die gewinnen konnten, dazu zählten auch die späteren Sieger", sagte Bundestrainerin Eva Jeler.

Jungen-Doppel: Favoriten siegen

Erik Bottroff (SÄTTV) und David Steinle mussten schnell umschalten von Gegnern zu Freunden. Im Einzel noch gegeneinander, mussten sie im Doppel miteinander harmonieren – kein Problem für die beiden Nationalspieler, die bereits bei den Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren unlängst in Hamburg bewiesen haben, dass sie im Doppel gut harmonieren. Dort war das Duo zusammen bis in der Viertelfinale vorgedrungen. In Mennighüffen nun, da sollte es Gold werden. Im Endspiel gewann das Duo mit 3:1 – 9:11, 11:9, 11:6 und 13:11 - gegen Christoph Schmidl (BYTTV) und Philipp Floritz (beide BYTTV).

Im Halbfinale schalteten Bottroff/Steinle Richard Hoffmann (TTTVN) und Tran Le Minh (TTTV), den Überraschungsspieler dieser Titelkämpfe, mit 3:2 aus, nachdem die späteren Goldmedaillengewinnen schon 0:2 zurück lagen. Die Schülernationalspieler Clemens Velling Und Ole Markscheffel (beide TTVSH) mussten sich im Viertelfinale Steinle/Bottroff mit 1:3 geschlagen geben. Im Achtelfinale waren es Liebchen/Kreß (beide BYTTV), die allerdings vier Sätze lang gut mithielten, bevor sie von den späteren Siegern aus dem Rennen waren. „Bottroff und Steinle sind das routinierteste Doppel derzeit unter den Jugendlichen. Wahrscheinlich werden sie auch bis zur EM bei internationalen Turnieren durchspielen", sagte Korpa.