Deutsche Damen verlieren Achtelfinalkrimi gegen Rumänien

Guangzhou. In einem wahren Achtelfinalkrimi musste sich die Damen-Vertretung des Deutschen Tischtennis-Bundes Rumäniens aufstrebenden Youngsters mit 2:3 geschlagen geben. Damit geht es für das Team von Bundestrainer Jörg Bitzigeio bei den Mannschafts-Weltmeisterschaften in Guangzhou wie vor zwei Jahren in Bremen nur noch um die Plätze neun bis zwölf. „Es war eine Partie auf Messers Schneide. Ich kann noch gar nicht in Worte fassen, wie bitter das ist“, sagte Coach Bitzigeio enttäuscht, dessen Team am Morgen nach dem vierten Sieg im fünften Vorrundenspiel optimistisch als Gruppenzweiter in die Runde der letzten 16 gegangen war. „Wir hatten unsere Chancen im gesamten Spiel. Die Rumäninnen haben ihre aber besser genutzt. Schade, dass nun nicht wir die Ehre haben werden, den Titelverteidiger und Topfavoriten China im Viertelfinale herauszufordern.“ Den Gegnerinnen zollte er ein großes Lob: „Ich bin sicher, dass wir in Zukunft noch viel von diesem jungen und aufstrebenden Team hören werden.“

Sieggarantin der Rumäninnen war eine 18-jährige EM-Viertelfinalistin von Belgrad in Hochform, Elizabeta Samara, die heute sowohl spielerisch als auch mental Weltklasse bewies. Neben Elke Wosik (Busenbach/Foto) besiegte die Linkshänderin in der Schlusspartie auch Wu Jiaduo (Kroppach). „Ich habe in den ersten beiden Sätzen keinen Aufschlag von ihr gesehen und bin erst im dritten Satz halbwegs in den Rhythmus gekommen“, erklärte Elke Wosik. „Auch gegen ‚Dudu’ hat Samara unglaublich gut gespielt. Wir können uns keinen Vorwurf machen. Wir haben alle gekämpft. Jetzt sind wir natürlich tief enttäuscht und müssen das erst einmal verarbeiten.“ Samara blieb gegen die Weltranglisten-17., Wu, selbst von einem verpatzten Auftakt unbeeindruckt: Im ersten Durchgang vergab sie beim Stand von 10:5 und 12:11 gleich sechs Satzbälle und hatte mit 12:14 gegen die Deutsche das Nachsehen. Wu Jiaduos Aufholjagd im vierten Satz bei 1:2 in Sätzen und 6:9 aus ihrer Sicht wurde dagegen nicht belohnt, sie unterlag mit 9:11. Den dritten Zähler holte die 15-jährige Schüler-Europameisterin Cristina Hirici, die im Januar die JOOLA German Youth Open in Seligenstadt gewinnen konnte. Sie bezwang Amelie Solja (Saarlouis-Fraulautern) in fünf Sätzen. Die im Ranking der Rumäninnen am höchsten eingestufte Daniela Dodean, 20-jährige Nummer 40 der Welt, blieb gegen Wu und Wosik sieglos.

Erster Kontrahent der Deutschen in der Platzierungsrunde sind die USA, die gegen Österreich, dem Dritten der deutschen Vorrundengruppe C, verloren. Die Überraschung des Tages gelang der niederländischen Mannschaft um Europameisterin Li Jiao. Sie bezwang in einer über dreistündigen Partie den WM-Dritten von 2004, Südkorea, und steht morgen im Viertelfinale Singapur gegenüber.