6:3 gegen Jülich - Kein Osterspaziergang für die Borussia

Timo Boll wurde noch geschont, so dass Jun Mizutani wieder ins Borussen-Team rückte. Auch der Japaner konnte zusammen mit Christian Süß den Siegeszug der Grenzländer in den Doppeln nicht stoppen. Die beiden Borussia-Akteure unterlagen der Jülicher Topformation Roßkopf/Takakiwa hauchdünn mit 9:11 im Entscheidungssatz, womit letztere das nunmehr neunte Doppel in Folge gewann! Nicht besser erging es Petr Korbel und "Dima" Ovtcharov - nur dass die Niederlage gegen Freitas/Kosowski ein ganzes Stück deutlicher ausfiel. Die portugiesisch-polnische Kombination spielt zwar nicht regelmäßig zusammen, stellt aber mit einer 4:0-Bilanz unter Beweis, dass auch sie ihr Handwerk versteht.

Ein überzeugender Christian Süß konnte gegen Taku Takakiwa den Anschluss herstellen, Petr Korbel freilich unterlag "Rossi" - nach drei vergebenen Matchbällen - mit 12:14 im fünften Durchgang, so dass der Favorit weiterhin einem Rückstand hinterherlaufen musste. Da Jacub Kosowski dem Weltranglistensechszehnten Dimitrij Ovtcharov nur im ersten Satz Probleme bereitete und ein verkrampfter Marcos Freitas gegen einen überzeugenden Jun Mizutani überhaupt nichts zu bestellen hatte, ging es mit einem Remis als Zwischenstand in die Pause.

Danach erhöhte der Rekordmeister die Schlagzahl - die Fähigkeit, unter Druck nochmals einen Zahn zuzulegen, zeichnet Spitzenteams eben aus - und gewann drei Einzel in Folge, allerdings allesamt im Entscheidungssatz gegen ein Jülicher Team, das sich hervorragend präsentiert und teuer verkauft hat.

Rossi & Co. bleiben auf Tabellenrang 8, während die Mannen vom Staufenplatz nunmehr zum Angriff auf die Spitzenposition geblasen haben, die bei einem Sieg über Werder Bremen am Mittwoch erobert wäre.
Stimmen zum Spiel

Dirk Wagner (Trainer Düsseldorf) "Christian Süß war heute der Matchwinner. Er hat in den wichtigen Momenten das Team mit seinen Siegen in die Erfolgsspur zurückgeführt. Respekt aber vor der gesamten Mannschaft, die sich zusammen diesen Sieg über Jülich erarbeitet hat und an dem alle beteiligt waren."

Petr Korbel (Düsseldorf): "Es war ein Arbeitssieg von uns und es ging ziemlich eng zu. Die Jülicher kennen uns natürlich auch sehr gut vom Training im DTTZ, aber das gilt ja auch andersherum. Im Doppel war ich gar nicht zufrieden mit meiner Leistung, im Einzel gegen Rossi lief es anfangs gut, aber dann war ich vom Kopf her nicht stabil genug. Wer seine Chancen nicht nutzt und drei Matchbälle vergibt, wird halt am Ende bestraft. Ich war heute mental nicht in bester Verfassung, habe mich zuviel aufgeregt, vielleicht auch eine Folge der vielen Turniere und Reisen in letzter Zeit, was aber keine Entschuldigung sein soll. Es gibt Tage, da steht man auf und weiss, dass nichts optimal laufen wird - und heute hatte ich einen solchen Tag."

Jacub Kosowski (Jülich): "Wir haben sehr gut angefangen und beide Doppel gewonnen. Schade, dass ich mit Marcos bisher nur viermal spielen durfte, wir haben nämlich immer gewonnen! Als Rossi gegen Korbel gewonnen hatte, kam natürlich Hoffnung auf. Ich war dann aber gegen Dima nur im ersten Satz gut, danach hat er richtig aufgedreht und ich bekam arge Probleme im Aufschlag-Rückschlag-Spiel. Wir haben nach der Pause weiter gut mitgespielt und alles im fünften Satz verloren, auch mein zweites Einzel gegen Jun Mizutani, dass nicht mehr gezählt hat. Normalerweise liegen mir Dima und Jun gut. Düsseldorf war sicher einen Tick besser, aber wir haben sie heute wirklich gefordert."

Ralf Düren (Teambetreuer Jülich): "Wir haben hier eine bärenstarke Leistung gezeigt, die leider am Ende nicht honoriert wurde."