DTTB-Herren stellen sich Olympia- und EM-Revanche in Berlin

Berlin. Die auf den ersten Blick schlechte Nachricht für Berlin kann ebenso als gute gewertet werden: Die dominanten chinesischen Olympiasieger fehlen auf der Meldeliste der ERKE German Open. Das Duell "China gegen den Rest der Welt" ist damit zunächst verschoben. Der Grund: Die Athleten aus dem Reich der Mitte konnten wegen der intensiven Olympiavorbereitung erst nach den Spielen in Peking mit ihrem heimischen Ligaspielbetrieb beginnen, der Chinese Super League. Dies schrieb der Verband sogar in einem für die Entscheidung um Verständnis werbenden Brief an DTTB-Präsident Thomas Weikert.

Jetzt zum guten Teil der Nachricht: Auch in den Jahren 2004, 2005 und 2006 waren zumindest die Topstars aus dem Reich der Mitte um Olympiasieger Ma Lin der deutschen Station der Pro Tour aus Termingründen ferngeblieben. "Dies hat der Spannung des Turniers für die Zuschauer jedoch keinen Abbruch getan", erinnert sich Präsident Weikert. Gerade Chinas Damen als Abonnementssiegerinnen wären am Finaltag im Normalfall unter sich. "Für die Emotionalität der Spiele in Berlin ist es vielleicht sogar positiv, wenn es nicht so viele asiatische Duelle gibt", glaubt auch DTTB-Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig. Und für den Herrenbereich weiß er: Für den achtfachen Europameister Timo Boll ist die Abwesenheit der Chinesen ohnehin kein Freibrief für den Titelgewinn. Auch ein Mann wie Österreichs Einzel-Weltmeister von 2003, Werner Schlager, Dänemarks WM-Dritter von 2005, Michael Maze, oder Japans Asse um den gebürtigen Chinesen Kan Yo und den ehemaligen Düsseldorfer Jun Mizutani müssen erst einmal besiegt werden.

Vor allem die Österreicher und Japaner haben mit Deutschlands Herren noch Rechnungen offen: Schlager, Chen Weixing und Robert Gardos unterlagen im Halbfinale der EM dem DTTB-Trio nur hauchdünn mit 2:3. Die Japaner hatten bei den Olympischen Spielen nach spannendem Verlauf in der Vorschlussrunde das Nachsehen. Dass es zu einem Revancheduell der Mannschaften kommen könnte, liegt am diesjährigen Modus der vier Major-Turniere der Pro Tour, zu denen die ERKE German Open gehören. Statt des Doppels und des U21-Turniers werden in Berlin bei Herren und Damen Teamwettbewerbe ausgetragen. Der K.-o.-Modus ab dem Achtelfinale am Mittwoch lässt jedes Spiel zu einem Endspiel werden.