Willich freut sich, Uentrop hofft, Uerdingen trauert

SC Bayer Uerdingen – TuS Uentrop 3:6,

SC Bayer Uerdingen – DJK VfL Willich 3:6,

TuS Uentrop – TuS Glane 4:6:


Willich (fast) gerettet, Uentrop kämpft weiter, Katerstimmung in Uerdingen

Frankfurt/Main. „Wir haben uns noch lange nicht abgeschrieben." Das sagt Willi Lehmköster, Manager und Sprecher des TuS Uentrop. Mit dem 6:3 beim SC Bayer Uerdingen konnte das Team nach Pluspunkten mit Uerdingen gleich ziehen. Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den die SG Marßel Bremen hält, beträgt nun drei Zähler. „Wir haben noch einige Chancen, die wir im Verlaufe der Rückrunde nutzen wollen", ergänzt Lehmköster.

Die Partie in Uerdingen begann sehr gut für Uentrop, denn nach den Doppeln und dem ersten Spitzeneinzel führte der Gast bereits mit 3:0. Mit Ausnahme der Schweizer Jugendnationalspielerin Monika Führer hatte der SC sein stärkstes Team aufgeboten. Die zwölfjährige Yuko Imamura ersetzte Führer – mit Erfolg: Beim 3:0 gegen Claudia Isensee feierte der Teenager einen tollen Einstand in die 2. Liga. Und das, obwohl Yuko in ihrer Stammmannschaft, die in der Bezirksliga spielt, am Wochenende zuvor nach 22 Siegen in Folge ihre erste Niederlage einstecken musste...

Überragend beim SC agierte Jugend-Nationalspielerin Ying Ni Zhan, die in der Spitze beide Einzel gewann. „Wenn wir den Klassenerhalt doch nicht schaffen sollten, dann passiert trotzdem nicht viel", sagt Lehmköster. Dann würde der Klub mit zwei Teams in der Regionalliga antreten. „Wir gehen davon aus, dass wir dann ein Jahr später wieder in der 2. Liga wären", sagt Lehmköster. "Zwar steht im Falle eines Abstieges noch nicht fest, ob Schüler-Nationalspielerin Nadine Sillus bleibt, doch die Chancen dafür sind gut". Nadine würde dann in der Regionalliga im Spitzenpaarkreuz spielen und könnte dann beim Wiederaufstieg in der 2. Liga oben antreten. Bekanntlich fällt Sillus derzeit aus, da sie sich einen Bänderriss zugezogen hat. In dieser Woche entscheidet sich, ob sie am Wochenende bei den nationalen Meisterschaften der Schüler antreten kann.

Pech hatte Uentrop gegen Glane. Erst in der Endphase konnte der Favorit „den Sack zumachen". „Das Spiel zwischen Alexandra Scheld und Rosalia Stähr war das Beste, was ich in den vielen Jahren hier in unserer Halle erlebt habe", berichtet Lehmköster. Mit 24:22 im Entscheidungssatz hatte Scheld das bessere Ende für sich. Insgesamt sei das 6:4 für Glane aber nicht unverdient gewesen, zeigt sich Lehmköster als fairer Verlierer.

Zufrieden war der DJK VfL Willich nach dem Spieltag. Mit dem durchaus nicht ganz so leichten 6:3-Erfolg in Uerdingen konnte sich das Team auf Platz sieben verbessern, vier Punkte vor den Abstiegsrängen. „Bei uns war die Stimmung schon während der gesamten Saison sehr gut", sagte Mannschaftssprecherin Bettina Balfoort. Jetzt sei sie natürlich doppelt gut, nachdem der Klassenerhalt so gut wie sicher sei.

Katerstimmung herrscht allerdings bei den jungen Spielerinnen in Uerdingen. Mannschaftsführerin Lara Broich: „Wir haben erst am Freitag davon erfahren, dass es in Uerdingen nicht weitergeht, das ist natürlich sehr bitter, da waren wir alle ziemlich geschockt." Jetzt beginne für sie und die übrigen Mädchen die Suche nach einem neuen Verein. Nachdem am Sonnabend beim 3:6 gegen den TuS Uentrop „Friedhofsstimmung" in der Halle geherrscht habe, habe sie heute (Sonntag) eine Ansprache an ihr Team gehalten. „Wir spielen jetzt alle für unsere persönliche Zukunft", sagt Broich. Es sei auch noch zweimal geplant, dass die Schweizer Nationalspielerin Monika Führer zu Spielen komme. Gegen Hannover 96 und den TTK Anröchte will der SC Bayer noch einmal in Bestbesetzung antreten.