Holthausen: Meister ja - Aufsteiger nein

SV Siek – DJK Germania Holthausen, Sonnabend, 15 Uhr,; TSV Schwalbe Tündern – DJK Germania Holthausen, Sonntag, 14 Uhr:

DJK Germania Holthausen auf dem Weg zum Titelgewinn

Frankfurt/Main. Zwei Schritte sind es noch für den DJK Germania Holthausen auf dem Weg zum Titelgewinn – ein schwerer und ein vermeintlich etwas leichter. Zuerst fährt die Mannschaft zum Überraschungsteam SV Siek, wo die schwere Aufgabe wartet, dann stellt sich das Team am Sonntag beim TSV Schwalbe Tündern vor, wo die Aufgabe wahrscheinlich leichter ist. Mit drei Punkten aus den beiden Partien wäre Holthausen zwei Spieltage vor Saisonende sicher Meister, wahrscheinlich würden aber auch zwei Zähler reichen, um nichts mehr anbrennen zu lassen. Doch so sehr sich die Spieler und die Verantwortlichen über den Titelgewinn freuen würden, so sehr betrübt am Rande, dass der Verein am vergangenen Sonntag beschlossen hat: Wir planen auch 2008/2009 für die 2. Liga und nicht für die DTTL. Spitzenspieler David Daus bestätigt dies: „Es geht finanziell einfach nicht. Wir wollen zuerst den Aufbau unserer Sportanlage fortsetzten und fertig stellen." Es sei Schade, und der Verein wisse, dass er jetzt in der Öffentlichkeit ein wenig in die Kritik gerate, da es zum Thema Aufsteig auch schon andere Äußerungen gab. „Wir haben uns diesen Schritt wahrlich nicht leicht gemacht", sagt Daus.

Damit steht fest, dass es zum derzeitigen Zeitpunkt voraussichtlich keinen Aufsteiger aus der Staffel Nord in die DTTL geben wird. Denn auch der mögliche Vizemeister, SV Siek oder BV Borussia Dortmund, wollen nach Aussagen ihrer Sprecher nicht aufsteigen. „Wir haben vor dem Saisonstart gesagt, wir wollen nicht absteigen", erklärt Stefan Zils vom SV Siek. Dann habe man zur Halbserie diese Aussage revidiert und gesagt, man könne vielleicht Fünfter werden. „Und jetzt können wir sogar Dritter werden, aber an den Aufstieg verschwendet bei uns niemand einen Gedanken", sagt Zils. Alleine die Halle sei nicht bundesligatauglich, man müsste in die größeren Nachbarstädte umziehen, und das sei nicht Vereinswille.

Auch aus Dortmund kam bereits nach dem verlorenen Gipfeltreffen gegen Holthausen die Aussage durch Mannschaftsführer Thomas Brosig, dass nur bei einem Titelgewinn der Aufstieg auch vom Hauptverein unterstützt werde, sonst nicht.

Unabhängig von der Aufstiegsfrage will sich Holthausen mit dem Meistertitel schmücken und in Siek gewinnen. Doch der Gastgeber ist mächtig ehrgeizig und will dies verhindern. „Ich hätte nie gedacht, dass wir in Dortmund gewinnen, deshalb bin ich nicht so vermessen zu behaupten, dass wir auch gegen Holthausen punkten, aber ich denke, dass wir eine kleine Außenseiterchance haben", sagt Zils. Favorit sei aber eindeutig Holthausen. Um möglichst vielen Fans den Genuss des Spitzenspiels zu bieten, will der Verein drei weitere Tribünenelemente aufbauen. „Ich rechne schon mit mehr als 200 Zuschauern", blickt Zils voraus.

David Daus freut sich mit seinem Team auf den Ausflug in den Norden. „Das ist ein frischer Verein, der der Liga viel Spaß macht und der eine tolle Arbeit geleistet hat", sagt er. Ihm sei es allerdings gar nicht so recht, dass aus dem Zweikampf um den Titel mit Dortmund jetzt scheinbar doch ein Alleingang von Holthausen geworden sei. „Wenn uns Dortmund noch im Nacken sitzen würde, dann wäre natürlich der Druck größer, der hat nach der Dortmunder Niederlage gegen Siek etwas nachgelassen", gesteht Daus. Dennoch sei sein Team hoch motiviert, speziell in Siek. Er freue sich auf ein tolles Publikum und auf einen starken Gegner. „Man sieht, was es ausmacht, wenn eine Mannschaft als Aufsteiger antritt, die nicht nur motiviert ist, sondern auch vom Umfeld von den Fans getragen wird und dadurch über sich hinaus wächst." Solche Klubs brauche die 2. Liga.

Auch die Aufgabe beim ehemaligen Bundesligisten TSV Schwalbe Tündern nehmen Daus & Co. nicht leicht. Dennoch: „Ich glaube, wir haben genügend Substanz, um auch in Tündern zu bestehen", erklärt die Nummer eins des Teams.